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Organisation Internationale Dianova

Suchthilfsdienste sind unentbehrlich

Suchthilfsdienste sind unentbehrlich
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Genf, Schweiz (ots)

Angesichts der derzeitigen Gesundheitskrise ist es für das Dianova-Netzwerk von entscheidender Bedeutung, dass die Suchthilfe mit anderen Gesundheitsdiensten gleichgestellt wird.

Der unerwartete Ausbruch von Covid-19 hat dazu geführt, dass sich zahlreiche Missstände in unserem Gesundheits- und Pflegesystem offenbart haben. Leider sind von diesen Fehlfunktionen in erster Linie die am stärksten gefährdeten Menschen betroffen, darunter auch Menschen, die Drogen konsumieren.

Wie in einem Bericht der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht hervorgehoben wird, sind Drogenkonsumenten im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung aufgrund ihres Lebensstils und bereits bestehenden Gesundheitsproblemen einem zusätzlichen Infektionsrisiko durch Covid-19 ausgesetzt. Darüber hinaus wies der UN-Sonderberichterstatter zum Recht auf Gesundheit darauf hin, dass im aktuellen Rahmen der Covid-19-Pandemie Menschen, die Drogen konsumieren, besondere Bedürfnisse aufweisen, die auf folgende Faktoren zurückzuführen sind: Kriminalisierung, Stigmatisierung, Diskriminierung, soziale Ausgrenzung und höhere finanzielle und soziale Verwundbarkeit, einschließlich mangelndem Zugang zu angemessenem Wohnraum und medizinischer Versorgung.

Substanzmissbrauch ist ein lebensbedrohender Zustand und Suchtprävention, Entzugsbehandlung, Schadensbegrenzung und Wiedereingliederung sind mehr denn je erforderlich. Die Suchtberater und andere Mitarbeiter des Dianova-Netzwerks haben, ebenso wie die meisten Suchtfachkräfte, auch während einer Krise dieses Ausmaßes ihre Mission und ihre täglichen Aufgaben pflichtbewusst weitergeführt. Die therapeutischen Gemeinschaften von Dianova und andere Gesundheitseinrichtungen der Suchthilfe haben dabei sehr strenge Vorkehrungen getroffen, um die Sicherheit ihrer Patienten und Mitarbeiter zu gewährleisten.

In vielen Ländern erhielt die Suchthilfe von den Behörden jedoch nur wenig Unterstützung und fast gar keine Anleitung. Gesundheitssysteme, die ursprünglich als solide galten, waren nicht in der Lage, diesen Fachkräften essentielle persönliche Schutzausrüstungen zur Verfügung zu stellen oder finanzielle Unterstützung für deren Kauf zu leisten. Unabhängig davon haben unsere Suchtfachkräfte trotz dieser schwierigen und oft gefährlichen Umstände ihre Pflicht mit Verstand und Integrität erfüllt und gefährdeten Menschen angemessene Beratung und Unterstützung geboten. Sie arbeiteten nach wie vor weiter.

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Drogenmissbrauch und unerlaubten Suchtstoffverkehr am 26. Juni möchte Dianova die harte Arbeit, das Engagement und die innovative Einstellung aller Suchtfachkräfte in diesen schweren Zeiten der Notlage besonders ehren.

Ab dem 16. Juni wird Dianova eine internationale Aufklärungskampagne starten, die das Bewusstsein dafür schärfen soll, dass Suchthilfe anderen Gesundheitsdiensten gleichgestellt werden muss und ihr ein ähnliches Maß an Aufmerksamkeit und Unterstützung geleistet werden sollte. Sollte eine weitere Krise dieser Art auftreten, darf die Suchthilfe nicht länger das Stiefkind des öffentlichen Gesundheitssystems sein. Substanzkonsum und andere Suchterkrankungen sind Anliegen des Gesundheitswesens, weshalb die Suchthilfe als unverzichtbar angesehen werden sollte. Diese Kampagne richtet sich an Entscheidungsträger und Entscheidungsträgerinnen, Gesundheitsfachkräfte, die Medien und die breite Öffentlichkeit.

Das Motto der Kampagne "Wenn alles zum Stillstand kommt, müssen einige von uns weitermachen" dient als Erinnerung daran, dass alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Gesundheitswesens, einschließlich der Fachkräfte in Suchthilfeeinrichtungen, vorbildlich mit der Pandemie umgegangen sind. Was uns diese Pandemie unter anderem lehrt, ist der dringende Bedarf, das allgemeine Recht auf Gesundheit zu stärken und aufrechtzuerhalten und dabei niemanden zurücklassen. Substanzkonsum und andere Suchterkrankungen sind ein Thema der öffentlichen Gesundheit Suchhilfsdienste sind unentbehrlich

Informationen über Dianova

Dianova International ist ein internationales NRO-Netzwerk, das in 19 Ländern Amerikas, Europas, Asiens und Afrikas tätig ist und in den Bereichen Gesundheit und Soziales agiert. Einer der Haupttätigkeitsbereiche des Dianova-Netzwerks ist die Bereitstellung von Suchtbehandlungs- und Präventionsdiensten, und zwar nicht nur an der Basis - wir betreiben 30 ambulante und stationäre Einrichtungen - sondern auch auf der Ebene der Interessenvertretung, wo wir die Rechte gefährdeter Menschen auf Gesundheit, Gleichberechtigung und soziale Integration durch Interventionen in internationalen Organisationen und Foren verteidigen.

Wichtigste Mitgliedschaften

Dianova International hat den besonderen Beraterstatus beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC), ist eine bei der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) eingetragene zivilgesellschaftliche Organisation und offizieller Partner der UNESCO. Dianova ist auch Mitglied des Europäischen Drogenforums der Zivilgesellschaft (CSFD), des Vienna NGO Committee on Drugs (VNGOC), des Weltverbandes der therapeutischen Gemeinschaften (WFTC), der Konferenz der NROs in beratenden Beziehungen mit den Vereinten Nationen (CoNGO) und ein operativer Partner der NGO Major Group.

Pressekontakt:

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an
Frau Montserrat Rafel Herrero, Generaldirektorin
E-Mail: montse.rafel@dianova.org| Webseite: https://www.dianova.org