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Swiss Patient Access Pilot (SPAP)

Projektabschluss Swiss Patient Access Pilot: Erkenntnisse sollen Zugang zu Krebsmedikamenten verbessern

Olten (ots)

Der Zugang von Patientinnen und Patienten zu medizinisch indizierten Krebstherapien lässt sich durch den Einbezug von klinischen Fachexperten entscheidend verbessern. Dies ist eine Haupterkenntnis aus dem Pilotprojekt Swiss Patient Access Pilot (SPAP), das am 31. Dezember 2022 plangemäss endet. Die Erkenntnisse aus dem Projekt sollen mit der laufenden KVV-Revision in dauerhafte Systemlösungen überführt werden.

SPAP wurde Ende März 2019 mit dem Ziel gestartet, Evidenz darüber zu gewinnen, inwiefern Härtefälle im Patientenzugang existieren und wie der Zugang zu medizinisch indizierten Krebstherapien verbessert werden kann. Das Projekt lief über knapp vier Jahre und endet per Ende 2022. Zuvor initiierte Therapien werden den jeweiligen Patientinnen und Patienten - solange medizinisch indiziert - weiterhin zur Verfügung gestellt.

Zentrale Rolle des Expertengremiums

SPAP konnte klar aufzeigen, dass es in der Einzelfallvergütung gemäss Art.71a-d KVV heute Patientinnen und Patienten gibt, die "durch das Netz fallen" und die keinen Zugang zu medizinisch indizierten Krebstherapien erhalten. SPAP konnte zudem nachweisen, dass die Einbindung eines durch die Schweizerische Gesellschaft für medizinische Onkologie (SGMO) gestellten Expertengremiums den Zugang entscheidend verbessert. Die klinischen Fachexperten kamen innerhalb von durchschnittlich drei Tagen zu einer fundierten Behandlungsentscheidung zu den eingereichten Fällen. Konkret: In 66 Prozent der Fälle (187 von 285) hiess das Expertengremium einen Therapieversuch trotz doppelter initialer Ablehnung durch die Krankenversicherer gut. In rund 40 Prozent dieser Fälle blieben die Krebspatientinnen und -patienten mindestens drei Monate - teilweise auch deutlich länger - auf Therapie, was nahelegt, dass sie von einer Behandlung profitierten.

Erkenntnisse in Systemlösung überführen: Anpassung Art. 71a-d KVV

Die gewonnenen Erkenntnisse belegen, dass Anpassungen von Art.71a-d KVV (Einzelfallvergütung) notwendig und praktisch umsetzbar sind. Deshalb hat sich SPAP mit einer Stellungnahme zur laufenden KVV-Revision geäussert und in ihrer Eingabe den Einbezug eines unabhängigen Expertengremiums im Prozess des Art.71 gefordert. Dieses Anliegen wird basierend auf den Erkenntnissen des SPAP auch von anderen Akteuren des Gesundheitssystems getragen. Weitere konkrete Verbesserungsvorschläge wie ein Raster zur standardisierten Beurteilung von komplexen Gesuchen, das gemeinsam mit onkologischen Fachexperten und Mitgliedern des Begleitkomitees erarbeitet wurde, sollen in der Praxis etabliert werden.

Breit abgestützte Pilotprojekte können Mehrwert bringen

SPAP hat eindrücklich gezeigt, dass sich die unterschiedlichsten Akteure im Gesundheitswesen konstruktiv zusammentun können und sich mit breit abgestützten Pilotprojekten praktische Erkenntnisse gewinnen lassen, die dauerhaft einen direkten Nutzen für Patientinnen und Patienten haben. Voraussetzung ist, dass die gewonnenen Erkenntnisse nun tatsächlich in dauerhafte Systemlösungen einfliessen. Denn ohne nachhaltige Lösung wird es weiterhin vorkommen, dass Patientinnen und Patienten im Härtefall keinen Zugang zu medizinisch indizierten Krebstherapien haben. Die Projektpartner und Mitglieder des Begleitkomitees werden sich jedenfalls auch nach dem Projektabschluss Ende Dezember 2022 weiterhin stark dafür einsetzen.

Über SPAP

Die Schweizerische Gesellschaft für medizinische Onkologie (SGMO) sowie die Schweizer Niederlassungen der forschenden Pharmaunternehmen Bristol Myers Squibb, Roche Pharma, Pfizer, Takeda und Novartis zählen zu den Projektpartnern. Das Sekretariat wird von SICOmed geführt.

Begleitet wurde das Projekt durch ein breit abgestütztes Begleitkomitee (National Advisory Committee), das sich aus Vertreterinnen und Vertretern folgender Organisationen aus dem Gesundheits- bzw. Krebsbereich zusammensetzt: Interpharma, Krebsliga Schweiz, Oncosuisse und der Schweizerischen Gesellschaft der Vertrauens- und Versicherungsärzte (SGV).

Zusätzlich fand eine wissenschaftliche Begleitung des Projekts durch die Hochschule Luzern (HSLU) statt. Dank dieser Analyse des SPAP konnten die verfolgten Ansätze quantifiziert, evaluiert und Handlungsempfehlungen abgeleitet werden.

Pressekontakt:

Im Auftrag von SPAP:
Sara Käch
Sensor Advice GmbH
Mobile: +41 79 208 16 33
E-Mail: sk@sensoradvice.ch
Website: www.swisspap.info

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