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Epilepsie: Integration in Arbeitswelt

07.10.2002 – 10:30 

Zürich (ots) -

Forum über Epilepsie im Schweizerischen Landesmuseum
Fast alle Menschen mit Epilepsie können problemlos
berufstätig sein. Wichtig ist, dass sie bei der Berufswahl ihre
individuellen Fähigkeiten und Qualitäten berücksichtigen. So lautete
das Fazit von Fachleuten anlässlich des Schweizer Tags der Epilepsie
vom vergangenen Samstag.
Im Vergleich zur Durchschnittsbevölkerung weisen Menschen mit
Epilepsie eine dreimal höhere Arbeitslosigkeit auf. Zu Unrecht, wie
Klaus Meyer, Leitender Arzt Klinik Bethesda Tschugg, betonte:
"Weniger als einer von hundert Angestellten bleibt der Arbeit wegen
Epilepsie länger als drei Tage pro Jahr fern." Dazu Adrian Wittwer,
Berufsabklärer Bethesda Tschugg: "Arbeitgeber sollten sich bewusst
sein, dass bei der erforderlichen Qualifikation und Erfahrung eine
Person für die offene Stelle grundsätzlich geeignet ist, auch mit
Epilepsie." Mit der regelmässigen Einnahme seiner Medikamente,
Kontrolluntersuchungen beim Arzt und genügend Schlaf trägt der
epilepsiebetroffene Arbeitnehmer dazu bei, dass er für seine
Tätigkeit in Form ist.  Schwere, Häufigkeit und Prognose der
epileptischen Anfälle spielen bei der Berufswahl eine zentrale Rolle.
Laut Jürg Vogel, Co-Präsident ParEpi (Elternorganisation
Schweizerische Vereinigung der Eltern epilepsiekranker Kinder)
leisten neben Spezialärzten auch Lehrer und Berufsberater wertvolle
Hilfen. Menschen mit einer Beeinträchtigung kontaktieren bei
Problemen der Ausbildung oder beruflicher Wiedereingliederung. am
besten frühzeitig die Invalidenversicherung.
Offen darüber reden
Die Schweizerische Liga gegen Epilepsie (SLgE) stellte anlässlich
des Forums im Landesmuseum am vergangenen Samstag den von ihr
herausgegebenen "Epilepsiebericht Schweiz 2002" vor. Laut
SLgE-Präsident Günter Krämer geht daraus hervor, dass viele Aspekte
der Versorgung von Menschen mit Epilepsie in der Schweiz sehr gut
gelöst sind und zum Teil als beispielhaft für andere Länder angesehen
werden können. Oberstes Ziel aller Bemühungen bleibt jedoch, die
Situation von Betroffenen überall, auch in der Berufswelt, nachhaltig
zu verbessern. Dieser Aufgabe will sich die SLgE in Partnerschaft mit
der epi-suisse (Schweizerischer Verein für Epilepsie),
Mitveranstalterin des Tags der Epilepsie, auch in Zukunft widmen.
Epilepsie braucht Offenheit, denn nur so können Vorurteile abgebaut
und Hindernisse aus dem Weg geschafft werden.

Kontakt:

Schweizerische Liga gegen Epilepsie
Dorfstrasse 2
Postfach 233
8712 Stäfa
Tel. +41/43/477'07'06
Internet: http://www.tag-der-epilepsie.ch