Eidg. Departement des Innern (EDI)
EDI: Der Bundesrat will deutlich mehr Geld in den Denkplatz Schweiz investieren
Bern (ots)
Der Bundesrat hat die Botschaft zur Förderung von Bildung, Forschung und Technologie in den Jahren 2004-2007 an die Eidgenössischen Räte überwiesen. Er beantragt, die Mittel für den Politikbereich Bildung, Forschung, Technologie (BFT) nach einer Phase der Stagnation deutlich aufzustocken. Gemäss Anträgen soll der BFT-Bereich von 2004- 2007 mit rund 17,3 Milliarden Franken gefördert werden. Das entspricht gegenüber dem Finanzplan 2003 einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum der Investitionen von 6%, wovon 1% - im Jahr 2005 1,5% - noch gesperrt bleibt. Für den Einsatz dieser Ressourcen setzt der Bundesrat vier Schwerpunkte: die Erneuerung der Lehre, die Stärkung der Forschung, die Förderung der Innovation sowie die Verstärkung der nationalen und internationalen Zusammenarbeit.
- Erneuerung der Lehre: In der Berufsbildung soll die Strategie gemäss neuem Berufsbildungsgesetz umgesetzt werden. Im Zentrum steht die flexible Anpassung der Ausbildung an die sich verändernden Bedürfnisse von Individuum und Wirtschaft. Eine weitere Hauptaufgabe ist die Überführung der Berufsbildung in den Bereichen Gesundheit, Soziales und Kunst in die Zuständigkeit des Bundes. Im Hochschulbereich sind die Voraussetzungen zu schaffen, damit die Studierenden in angemessener Zeit eine solide Grundausbildung erwerben können. Diese soll das Fundament bilden für die in einer weltweit vernetzten Bildungslandschaft erforderliche Mobilität und für die lebenslange Weiterbildung. Hochschulübergreifend gilt es, die Aufgabenteilung zwischen den ETH, den kantonalen Universitäten und den Fachhochschulen zu bereinigen. Ein wichtiges Thema ist zudem die Umsetzung der so genannten Bologna-Deklaration, das heisst die Einführung zweistufiger Studiengänge nach dem Modell Bachelor / Master. Gewichtige Investitionen sind ferner geplant, um die Betreuungsverhältnisse an den kantonalen Universitäten, insbesondere bei den Geistes- und Sozialwissenschaften, zu verbessern.
- Stärkung der Forschung: Nachdem der Schweizerische Nationalfonds seit einigen Jahren mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, die zu einer Verringerung der finanziellen Unterstützung pro Projekt und einer Zunahme der Ablehnungsquote bei den Gesuchen führte, soll nun die Förderung der freien Grundlagenforschung hohe Priorität erhalten. Dringend zu stärken sind insbesondere die Geistes- und Sozialwissenschaften. Der wissenschaftliche Nachwuchs soll gezielt auf den drei Stufen Doktorat (Errichtung von Graduiertenkollegs), Postdoktorat (Ausbau des Programms Auslandstipendien) und Förderprofessur (Ausbau des bisherigen Programms, Einführung des Tenure Track-Systems) gefördert werden. Bei den Nationalen Forschungsschwerpunkten (NFS) als Instrument der orientierten Forschung wird mit der Ausschreibung von weiteren drei bis sechs NFS eine Konsolidierung angestrebt. Dabei sollen die Geistes- und Sozialwissenschaften besonders berücksichtigt werden.
- Förderung der Innovation: Hauptziel ist, das wissenschaftliche Potenzial der Hochschulen wirtschaftlich besser zu nutzen, das heisst mehr Forschungsresultate rascher aus den Labors in erfolgreiche Produkte umzusetzen. Dazu sollen die Hochschulen und die Wirtschaft in der angewandten Forschung und Entwicklung (FuE) intensiver zusammenarbeiten. Für die Förderung von FuE-Projekten wird eine Budgetsteigerung bei der Kommission für Technologie und Innovation (KTI) vorgeschlagen. Ein Franken des Bundes löst dabei 1.50 Franken Investitionen der Wirtschaft aus. In den nächsten Jahren soll die KTI vor allem FuE-Projekte in den Bereichen Life Sciences, Informations- und Kommunikationstechnologien, Nano- und Mikrosystemtechnologie unterstützen sowie die Entwicklung von neuen High-tech-Unternehmen fördern.
- Verstärkung der nationalen und internationalen Zusammenarbeit: Die vorgeschlagenen Massnahmen zielen insbesondere auf eine verstärkte Zusammenarbeit und Arbeitsteilung im Hochschulbereich, auf eine Stimulierung der internationalen Kooperation der schweizerischen BFT- Institutionen im Rahmen des europäischen Forschungs- und Hochschulraums sowie auf vermehrte wissenschaftliche und wirtschaftliche Präsenz der Schweiz auf internationaler Ebene ab.
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Auskünfte: Charles Kleiber, Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung, Tel. 031 322 64 97 Gerhard M. Schuwey, Direktor des Bundesamtes für Bildung und Wissenschaft, Tel. 031 322 96 54 Eric Fumeaux, Direktor des Bundesamtes für Berufsbildung und Technologie, Tel. 031 322 21 31
Beilagen Botschaft über die Förderung von Bildung, Forschung und Technologie in den Jahren 2004 - 2007 Investitionen in den Denkplatz Schweiz. Die vom Bundesrat vorgeschlagene Politik der Förderung von Bildung, Forschung und Technologie in den Jahren 2004 - 2007 im Überblick