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Schwangerschafts- und Sexualberatung Das Angebot ist unterschiedlich und wenig bekannt

(ots)

Das Bundesamt für Gesundheit hat aufgrund eines parlamentarischen Vorstosses von Ruth Genner ein Inventar der Dienstleistungs- und Beratungsangebote zu Schwangerschaftsberatung, Prävention sexuell übertragbarer Krankheiten und weiteren Themen im Zusammenhang mit Sexualität und Fortpflanzung erstellt. Die Ergebnisse des Berichts zeigen, dass das bestehende Angebot wenig bekannt, zu wenig koordiniert und für bestimmte Themen und Zielgruppen zu wenig spezialisiert ist.

75 Familienplanungsstellen, 22 Beratungsstellen der AIDS-Hilfe 
Schweiz und gegen 20 private Beratungsstellen bieten 
Schwangerschafts- und Sexualberatung an. Oft ist aber nicht genügend 
bekannt, welche Dienstleistungen die verschiedenen Fachstellen 
anbieten. Eine Frau, welche beispielsweise eine Beratung im Fall 
einer unerwünschten Schwangerschaft möchte, hat in vielen Kantonen 
die Qual der Wahl. In anderen sucht sie dagegen vergeblich nach 
einem Beratungsangebot, welches mehr umfasst als eine medizinische 
Abklärung. Ähnliches gilt für andere Bedürfnisse. Insgesamt besteht 
zwar ein breites und vielfältiges Angebot an Dienstleistungen wie 
z.B. Aids-Beratung, Sexualerziehung an Schulen, Beratung bei 
Sterilität, aber die Angebote sind bei weitem nicht in allen 
Regionen vorhanden und oft wenig bekannt. Das Bundesamt für 
Gesundheit hat deshalb ein umfassendes Inventar der Angebote zu 
Prävention, Beratung, Pflege und Information erarbeiten lassen. 
Aufgrund dieser Übersicht werden nun Massnahmen zur Erhöhung der 
Wirksamkeit der Schwangerschafts- und Sexualberatung vorgeschlagen. 
Zum einen wird der Bund eine Arbeitsgruppe initiieren mit dem 
Anliegen, die bestehenden Angebote zu koordinieren, Überschneidungen 
in den Angeboten zu vermeiden und Synergien so zu nutzen, dass 
Lücken und Mängel ausgeglichen werden können. Hinsichtlich der 
Verlaufsbeobachtung von Bereichen der sexuellen und reproduktiven 
Gesundheit haben das Bundesamt für Statistik (BFS) und das 
Gesundheitsobservatorium Obsan bereits wichtige Vorarbeiten 
geleistet. Zum andern wird den Kantonen empfohlen, sich zur 
einheitlicheren Umsetzung der Gesetze überkantonal zu koordinieren. 
Der Zugang zu Beratungsangeboten soll für alle möglichst ohne 
regionale Unterschiede und Ungleichheiten möglich sein. Weiter soll 
das Beratungsangebot für Migrantinnen und Migranten vor allem in der 
Aids- und Schwangerschaftsberatung angepasst werden. Es geht darum, 
die sprachlichen und allenfalls kulturellen Bedürfnisse im 
Zusammenhang mit Ansteckung aber auch in Zusammenhang mit 
Schwangerschaft, Verhütung und Geburt zu berücksichtigen.
EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT DES INNERN
Presse- und Informationsdienst
Auskunft:
Beat Sottas, BAG Bern, Tel. 031 322 95 05

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