Eidg. Departement des Innern (EDI)
Soziale Anlaufstelle: Informationsplattform für die Öffentlichkeit
(ots)Der Bundesrat hat den Bericht "Soziale Anlaufstelle" zur Kenntnis genommen. Der Bericht behandelt die Zugangshindernisse zu den Institutionen der sozialen Sicherheit und erläutert die jüngsten Erfahrungen mit sozialen Anlaufstellen. Die Autoren der Studie sehen in den sozialen Anlaufstellen ein vielversprechendes und zweckmässiges Instrument für einen wirksameren sozialen Schutz. Sie raten den Städten und Kantonen, die für ein solches Angebot erforderlichen Massnahmen zu treffen und schlagen vor, dass solche Initativen vom Bund gefördert werden. Die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates wird als Initiantin der Studie über den weiteren Verlauf entscheiden.
Ausgangspunkt für die Studie war folgende Feststellung der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates: Das System der sozialen Sicherheit ist komplex. Sich in diesem komplexen System zurechtzufinden, ist schwierig, erst Recht, wenn die Probleme sich häufen. Welche Rechte können beansprucht werden, wer sind die Ansprechpartner, welches Verfahren ist anzuwenden?
Das Institut für Politikstudien, Interface GmbH Luzern, hat im Auftrag des Bundesamtes für Sozialversicherung eine Umfrage durchgeführt bei verschiedenen betroffenen öffentlichen und privaten Institutionen. Untersucht wurden acht Modelle sozialer Anlaufstellen. Das Dienstleistungsangebot reicht von der Bereitstellung von Informationen bis hin zur Bearbeitung komplexer Dossiers durch eine Referenzperson (case management). Für Leistungsentscheide bleiben allerdings die bestehenden Institutionen zuständig. Die sozialen Anlaufstellen agieren komplementär und stellen eine einfach zugängliche Informationsplattform dar. Die Autoren kommen zum Schluss, dass die sozialen Anlaufstellen die Effizienz des Systems der sozialen Sicherheit massgeblich erhöhen können. Der einfachere Zugang zu Leistungen im Sozialbereich mag den Leistungsumfang zunächst ansteigen lassen, langfristig gesehen wird aber eine Verschlechterung der Situation verhindert und komplexe und kostenintensive Eingriffe können vermieden werden. Die sozialen Anlaufstellen bauen auf Zusammenarbeit, Planung und Professionalität auf.
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Auskunft: Tel. 031 322 42 31 Géraldine Luisier Rurangirwa Kompetenzzentrum Grundlagen Bundesamt für Sozialversicherung
Beilage: Zusammenfassung der Studie
Der Bericht "Soziale Anlaufstelle" kann unter folgender Adresse vom Internet heruntergeladen werden: http://www.bsv.admin.ch/forschung/publikationen/1_05d_eBericht.pdf.