Eidg. Departement des Innern (EDI)
Krankenversicherung: Fünf komplementärmedizinische Leistungen werden nicht in die Grundversicherung aufgenommen
Bern (ots)
Das Eidgenössische Departement des Inneren (EDI) hat beschlossen, die Leistungspflicht der Krankenversicherer für Anthroposophische Medizin, Homöopathie, Neuraltherapie, Phytotherapie und Traditionelle Chinesische Medizin aufzuheben. Damit läuft die provisorische Leistungspflicht auf den 30.6.2005 aus.
Massgeblich für den Entscheid war der ungenügende Nachweis, dass die fünf komplementärmedizinischen Leistungen den zentralen Geboten der Wirtschaftlichkeit, insbesondere aber der Wirksamkeit und Zweckmässigkeit gemäss KVG entsprächen. Das EDI hält jedoch ausdrücklich fest, dass sein Entscheid nicht ein Verdikt über Komplementärmedizin ist, sondern einzig und allein die Leistungspflicht der Krankenversicherer betrifft. Mit der gleichen methodisch-juristischen Konsequenz werden in den kommenden Monaten und Jahren der gesamte Leistungskatalog der Obligatorischen Krankenpflege-Versicherung (OKP) überprüft und die notwendigen Konsequenzen gezogen werden.
Das Gebot der Wirtschaftlichkeit ist in einigen Aspekten nicht erfüllt. Für den Gesamtentscheid fällt dies nicht so sehr ins Gewicht, da die Ärztinnen und Ärzte in den letzten Jahre komplementärmedizinische Leistungen in der Höhe von rund 60 - 80 Millionen Franken zu Lasten der OKP abgerechnet haben. Dies stellt, konservativ geschätzt, einen Zehntel der Summe dar, die ausserhalb der OKP durch ärztliche wie nicht ärztliche Behandelnde in Rechnung gestellt wurde. Ein beträchtlicher Teil wird dabei schon heute durch Zusatzversicherungen mit niedrigen Prämien finanziert. Das EDI geht davon aus, dass neue, billige Zusatzversicherungsangebote auch den aus der OKP entlassenen Teil der Leistungen übernehmen können.
EIDG. DEPARTEMENT DES INNERN Presse- und Informationsdienst
Auskunft: Hans Heinrich Brunner, Vizedirektor Bundesamt für Gesundheit, Tel: 031 322 95 05
Anhang: Erläuterungen Entscheid komplementärmedizinische Methoden Schlussbericht und Studien des Programms Evaluation Komplementärmedizin unter: www.bag.admin.ch/kv/forschung/d/index.htm