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Verkehrshaus der Schweiz

Motion Widmer: Bundesrat anerkennt herausragende Bedeutung des Verkehrshauses

Luzern (ots)

Das dreistufige Vorgehen, welches der Bundesrat in
seiner Stellungnahme zur Motion von Nationalrat Hans Widmer zur
nachhaltigen Sicherung des Verkehrshauses vorschlägt, stösst beim
Verkehrshaus grösstenteils auf Zustimmung. Allerdings beim Vorschlag,
das Verkehrshaus längerfristig in die Stiftung Schweizerisches
Landesmuseum zu integrieren, fühlt sich das Verkehrshaus falsch
verstanden.
In seiner letzten Sitzung vor den Sommerferien hat der Bundesrat
zu der von Nationalrat Hans Widmer im März 2002 eingereichten Motion
"Schweizerisches Landesmuseum. Leistungsauftrag an das Verkehrshaus
der Schweiz" Stellung genommen. 133 Nationalrätinnen und -räte aus
allen Fraktionen und Landesteilen unterstützen die Motion. Sie wollen
dem Verkehrshaus im Rahmen eines Leistungsauftrages die Sammlung und
Vermittlung des kulturellen Erbes des Landes auf den Gebieten
Mobilität und Verkehr gegen entsprechende Abgeltung übertragen und
die Zusammenarbeit und den Leistungsauftrag an das Verkehrshaus im
angekündigten Bundesgesetz über eine Stiftung für das Schweizerische
Landesmuseum verankern.
In seiner Stellungnahme vom 3. Juli 2002 unterstreicht der
Bundesrat die herausragende Bedeutung des Verkehrshauses (VHS) unter
den Museumsinstitutionen der Schweiz, er weist aber auch auf die
schwierige Finanzsituation hin. Zur langfristigen Sicherung des
Verkehrsmuseums schlägt er u.a. vor, in einem ersten Schritt eine
Bestandesaufnahme des VHS zu machen. Anschliessend sollen
Verhandlungen zwischen Bund, Kanton und Stadt Luzern sowie den
Innerschweizer Kantonen und dem VHS stattfinden, damit der Ende 2003
auslaufende Leistungsvertrag durch einen neuen, ab 2004 gültigen und
auf gleicher Verfassungsgrundlage basierenden Vertrag ersetzt werden
kann. In einem dritten Schritt erachtet es der Bundesrat als
prüfenswert, das VHS der künftigen Stiftung Schweizerisches
Landesmuseum anzugliedern oder in diese Einheit zu integrieren. Im
momentanen Zeitpunkt sei dieser Schritt jedoch u.a. wegen fehlender
Kapazitäten beim Kompetenzzentrum Museen des Bundes verfrüht.
Zur Stellungnahme des Bundesrates hält das Verkehrshaus der
Schweiz folgendes fest:
1. Das VHS nimmt mit Genugtuung zur Kenntnis, dass der Bundesrat
seine klare Anerkennung für das VHS sowie sein aufrichtiges Interesse
für dessen nachhaltig zu sichernde Zukunft ausspricht. Die
gewünschten Reformen mit Bestandesaufnahme und Neuorientierung sind
nicht zuletzt aufgrund der akut schwierigen Finanzlage bereits seit
einiger Zeit in vollem Gange. Ausgelöst durch den angekündigten
Rückzug der ehemaligen Bundesbetriebe und VHS-Hauptträger (Die Post,
Swisscom AG, SBB AG und Swissair) aus ihrem finanziellen Engagement
für das Verkehrshaus, haben die Verantwortlichen des VHS zusammen mit
den Hauptträgern bereits im Jahr 2001 eine renommierte Beratungsfirma
mit einer Analyse des VHS und einer Strategieuntersuchung beauftragt.
Die diversen Abklärungen haben erbracht, dass zur Sicherung und
Optimierung des Museumsbetriebes eine rechtliche Zweiteilung des
Verkehrshauses vorzunehmen ist, nämlich in einen musealen Kernbereich
in der Form einer neu zu gründenden Stiftung und in eine
Betriebsgesellschaft, welche die kommerziellen Bereiche wie IMAX
Filmtheater, Museumsshop, Fesselballon HIFLYER und andere
gewinnbringende Aktivitäten führt. Deren Gewinne sollen
ausschliesslich der Museumsstiftung zufliessen. Der Verein
Verkehrshaus der Schweiz, der über 23`000 Mitglieder zählt und die
Förderung des Verkehrshauses zum Ziel hat, wird weiterhin bestehen
bleiben.
2. Die vom Bundesrat vorgeschlagene Aufnahme der Verhandlungen
zwischen Bund, Kanton und Stadt Luzern sowie den Innerschweizer
Kantonen und dem VHS für einen neuen Leistungsvertrag ab 2004
begrüsst das Verkehrshaus ebenfalls sehr. Daher hat das VHS bereits
im März 2002 bei Bund, Kanton und Stadt Luzern ein entsprechende
Gesuch um Erneuerung des Leistungsauftrages ab 2004 eingereicht,
zumal der Ausstieg der bisherigen Hauptträger die Situation des VHS
massiv erschwert.
3. Die vom Bundesrat als dritter Schritt vorgeschlagene
Angliederung oder Integration des VHS in die künftige Stiftung
Schweizerisches Landesmuseum weicht von den Vorstellungen des
Verkehrshauses diametral ab. Das in der Motion Widmer geäusserte
Begehren, "die Zusammenarbeit und den Leistungsauftrag an das VHS im
angekündigten Bundesgesetz über eine Stiftung für das Schweizerische
Landesmuseum und in den nachfolgenden Kreditbeschlüssen zu
verankern", ist nicht als Angliederung bzw. Integration in das
Landesmuseum zu verstehen. Eine Übernahme der operativen Führung des
VHS durch das Landesmuseum, wie sie die bundesrätliche Stellungnahme
vorsieht, ist vom VHS weder beabsichtigt noch wäre sie volks- und
betriebswirtschaftlich sinnvoll. Im übrigen haben die zuständigen
Gremien des VHS kürzlich einen neuen Direktor ernannt, der seine
Tätigkeit am 1. August 2002 aufnimmt und einen Leistungsausweis
mitbringt, der auch inskünftig eine hohe Eigenwirtschaftlichkeit des
VHS sicherstellen soll.
Das Verkehrshaus der Schweiz würde es ferner sehr begrüssen, wenn
die Botschaft zur Stiftung Schweizerisches Landesmuseum, welche der
Bundesrat diesen Sommer dem Parlament vorlegen wird, u.a. auch dem
Verkehrshaus eine sichere Grundlage bietet, um die bestehende
thematische Ausrichtung des Museums wie auch den ab 2004 laufenden,
neuen Leistungsauftrag in den Themen Mobilität und Verkehr auf
gefestigter Basis sicherzustellen. Um den zuständigen Behörden in
Bern den Stand der Reformen und die Pläne für die Zukunft beim VHS
darzulegen, sind weiterführende Gespräche vorab mit dem Bundesamt für
Kultur (BAK) angezeigt.

Kontakt:

Henry Wydler
Direktor ad interim
Verkehrshaus der Schweiz
Tel. +41/41/370'44'44
mailto:collection@verkehrshaus.org

Reprofähige Bilder vom Verkehrshaus der Schweiz: www.photopress.ch
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