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Artenschutz: Tödliche Lärm-Attacke verhindert

Wädenswil (ots)

Weltweite Proteste haben in letzter Minute
seismische Tests im Golf von Mexiko verhindert. Mit extrem lauten
Schallwellen hätten Forscher bei Untersuchungen vor Yucatan das Leben
Tausender Wale, Delphine und anderer Meerestiere akut gefährdet.
Schon am kommenden Montag sollten die Extremtests beginnen. Und
längst war das Forschungsschiff "Maurice Ewing" unterwegs zum
Untersuchungsgebiet. Vor der Halbinsel Yucatan im Golf von Mexico
planten Wissenschafter, mittels so genannter Luftpulser extrem starke
Schockwellen durchs Wasser zu jagen. Doch die  seismischen Tests
hätten vermutlich für Tausende von Delphinen, Walen und eine Unzahl
anderer Meerestiere den qualvollen Tod bedeutet.
Nun haben weltweite Proteste von Umwelt- und
Artenschutzorganisationen in letzter Minute den potenziellen
ökologischen Gau abgewendet. "Die Küstengebiete und Korallenriffe um
Yucatan bilden ein wunderbares, äusserst artenreiches und sensibles
Ökosystem", sagt Sigrid Lüber. Die Präsidentin von ASMS OceanCare,
der Schweizerischen Arbeitsgruppe zum Schutz der Meeressäuger,
kritisiert, dass Forscher dort dennoch "buchstäblich ohne Rücksicht
auf Verluste" einen eigentlichen Lärm-Angriff gestartet hätten.
Um dem Aussterben der Dinosaurier auf die Spur zu kommen, wollten
Wissenschafter der Universitäten Cambridge und Texas mit ihren
seismischen Tests den gigantischen unterseeischen Chicxulub-Krater
erforschen. Zu diesem Zweck hätten sie fast unvorstellbare - für
viele Fische und Meeressäuger tödliche - Lautstärken von bis zu 255
Dezibel erzeugt. Doch nun hat die Regierung Mexikos der "Maurice
Ewing" untersagt, in mexikanische Hoheitsgewässer einzudringen.
Für Sigrid Lüber ist es "unbegreiflich", dass die Forscher - wie
aus ihrem offiziellen Bewilligungsantrag für die seismischen Tests zu
entnehmen war - offensichtlich den Tod von über 10'000 Walen und
Delphinen, darunter vom Aussterben bedrohte Arten, in Kauf nehmen
würden: "Dies zeigt in erschreckender Weise, dass moralisch-ethische
Prinzipien bei vielen Forschungsprojekten keine Rolle spielen. Bei
allem Respekt vor der Wissenschaft: Hier herrscht gewaltiger
Nachholbedarf."
Umso mehr ist die ASMS-Präsidentin erleichtert über den Entscheid
Mexikos: "Dies zeigt, wie bedeutsam auch das Engagement kleiner
Organisationen sein kann, umso mehr noch, wenn sie sich gemeinsam im
Verbund einsetzen." Dennoch gebe der errungene Erfolg keinerlei
Anlass, die Hände in den Schoss zu legen. "Wale, Delphine und mehr
oder weniger alle Meeresbewohner sind weiterhin einer Vielzahl von
akuten Gefahren ausgesetzt."
Als Bedrohung für das Leben im Meer zählt Sigrid Lüber globale
Lärmangriffe militärischer Sonare und andere Lärmquellen,
Wasserverschmutzung, Überfischung, schrankenloser Schiffsverkehr oder
die Jagd auf Wale und Delphine auf, "um nur einige zu nennen".
Gleichzeitig dankt sie Spendern und Gönnern, welche mit ihrem Geld
das Engagement von Organisationen wie der ASMS OceanCare
ermöglichten. "Auch die Einwohner des Binnenlandes Schweiz
beeinflussen durch ihr Verhalten den Zustand unserer Weltmeere."
Über ASMS OceanCare:
ASMS Ocean Care setzt sich seit 1989 für den Schutz der
Meeressäuger und der Ozeane ein. Jagd, Überfischung und Zerstörung
der Ökosysteme bedrohen auf vielfältige Weise die Zukunft dieser
Tiere - und auch unsere. Mit konstruktiven Massnahmen wie Petitionen,
Informationskampagnen, Symposien bis hin zu Aktivitäten auf der
politischen Ebene im In- und Ausland hat sich ASMS OceanCare weltweit
Respekt und Anerkennung verschafft. An der Internationalen
Walfangkonferenz (IWC) ist sie die einzige Schweizer Lobby für die
Tiere. Bei all ihren Aktivitäten strebt ASMS OceanCare eine
kooperative und lösungsorientierte Zusammenarbeit an, denn was uns
alle angeht, können wir nur gemeinsam lösen. Weitere Informationen
finden Sie unter: www.oceancare.org.

Kontakt:

ASMS OceanCare
Sigrid Lüber
Präsidentin
Postfach 30
8820 Wädenswil
Mobile +41/79/475'26'87
E-Mail: info@asms-swiss.org
Internet: http://www.oceancare.org

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