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IWC: "Klub der Walfänger"?

Sorrento (ots)

Am heutigen ersten Tag der Plenarsitzungen der
Tagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) in Sorrento,
Italien, blieben vorerst die am Walschutz interessierten Staaten in
der knappen Mehrheit. Japan hatte in den vergangenen Monaten eine
aktive Politik zur Beeinflussung des Abstimmverhaltens zahlreicher
Staaten betrieben, um Kontrolle über dieses wichtige Gremium zu
gewinnen.
In einer ersten Abstimmung wurde Japans Antrag auf geheime Wahlen
während der Konferenz abgelehnt (29 Nein-Stimmen, 24 Ja- Stimmen,
Senegal und Elfenbeinküste durften aufgrund von fehlenden
Mitgliedsbeiträgen noch nicht an der Abstimmung teilnehmen). Diese
grundlegende Entscheidung, die die Transparenz der Verhandlungen
ermöglicht, versuchte Japan mit seinem Antrag zu verhindern. Doch
auch in den kommenden Tagen können weitere Staaten beitreten, wodurch
weiterhin nicht klar ist, wie sich das Stimmverhältnis entwickeln
wird. Bei einer einfachen Mehrheit haben die Walfangstaaten die
Möglichkeit, jegliche Interessen des Walschutzes innerhalb der IWC zu
blockieren, sowie entgegengesetzte Empfehlungen zu erwirken, wie z.B.
eine Empfehlung für die Wiederaufnahme des kommerziellen Handels mit
Walfleisch an die Vertragsstaaten des Washingtoner
Artenschutzübereinkommens.
Sigrid Lüber, Präsidentin von ASMS OceanCare sagt: "Wenn Japan mit
Hilfe seiner Verbündeten weitere Stimmen erlangt, ist nicht nur die
Mehrheit innerhalb der Konferenz bedroht sondern auch die Zukunft der
Wale. Dies wäre ein Rückschritt der IWC in Zeiten, als man von dieser
Organisation als 'Klub der Walfänger' sprach."
Die Vergabe von Wirtschafts- und Entwicklungshilfe durch Japan
wird an das Abstimmungsverhalten von teilweise in Not befindlichen
Staaten geknüpft. Seit der letztjährigen IWC-Tagung im Juni 2003 in
Berlin, sind mit Mauretanien, Tuvalu, Elfenbeinküste und Surinam
allein vier Staaten beigetreten, um die Interessen japanischer
Walfangpolitik zu unterstützen. Weitere Staaten, wie zum Beispiel.
Kamerun, sind möglicherweise die nächsten Kandidaten für eine IWC
Mitgliedschaft. Allein in den vergangenen Monaten haben folgende
Staaten von Japan finanzielle Zuwendungen erhalten: Antigua &
Barbuda, Benin, Elfenbeinküste, Ghana, Mauretanien, Mongolei,
Nicaragua, Palau und die Solomon Inseln.
"Japan verstösst mit seinen Aktivitäten gegen die Prinzipien der
UN Charta des internationalen Rechts und nutzt die Abhängigkeiten von
Entwicklungsländern aus, um sich Vorteile zu verschaffen", sagt
Sigrid Lüber von ASMS Ocean Care vor Ort in Sorrento. Offizielle
Regierungsvertreter Japans machen selbst kein Geheimnis mehr aus der
Praktik, die Japan auch in anderen Internationalen Foren anwendet.

Kontakt:

(Für weitere Informationen und einen ausführlichen Bericht über der
"Stimmenkauf" Japans)

Sigrid Lüber
ASMS OceanCare
Postfach 30
8820 Wädenswil
Mobile: +41/79/475'26'87
E-Mail: slueber@asms-swiss.org
Internet: http://www.asms-swiss.org

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