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Touring Club Schweiz/Suisse/Svizzero - TCS

Zweiter Europäischer Baustellentest: Schweizer Baustellen im guten Mittelfeld

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Bern (ots)

Zwecks besserer Sichtbarkeit schlägt der TCS die Verwendung
reflektierender Markierungen sowie eine bessere Beleuchtung bei Nacht vor
Das aus 15 Automobil- und Tourismus-Organisationen, darunter auch 
dem TCS bestehende Eurotest-Konsortium untersuchte im Rahmen des 2. 
Europäischen Baustellentests insgesamt 53 Autobahn-Baustellen in 10 
europäischen Ländern. In der Schweiz wurden die Langzeitbaustellen, 
Vevey-Semsales (A12, 12 km Länge), Basel-Augst (A2/A3, 12 km Länge), 
Kriegstetten-Oensingen (A1, 19 km Länge) und Erstfeld-Amsteg (A2, 10 
km Länge) getestet. Insgesamt schnitten die schweizerischen 
Baustellen «gut» ab. Die Baustelle Kriegstetten-Oensingen wurde mit 
«ausreichend» bewertet.
Der TCS und seine europäischen Partnerclubs haben in 10 europäischen 
Ländern 53 Autobahn-Baustellen unter dem Gesichtspunkt der 
Verkehrssicherheit unter die Lupe genommen. Diese sind in der Tat 
notorische Unfallquellen. So bekunden Automobilisten oftmals 
Schwierigkeiten mit der Orientierung, besonderes nachts oder bei 
schlechtem Wetter. Dies ist oft auf eine unzureichende Beleuchtung, 
das Fehlen reflektierender Markierungen bzw. eine mangelnde optische 
Verkehrsführung zurückzuführen. Dazu kommen enge Fahrspuren und die 
Spurreduktion, welche den Verkehrsfluss hemmen und das Risiko von 
Zusammenstössen erhöhen.
Wie wurde getestet? 
Mit der Durchführung des Tests wurde das Institut für Verkehrsanlagen der 
Technischen Universität Dresden beauftragt. Die Baustellen wurden in der 
Zeit vom 3. April bis zum 5. Juli 2006 in beiden Fahrtrichtungen jeweils 
mindestens zwei Mal bei Tag und ein Mal bei Nacht mit einem mit 
modernsten Messinstrumenten ausgerüsteten Fahrzeug befahren. Per 
Touchscreen wurden während der Fahrt beispielsweise Standorte von 
Schildern oder die Lage von Ein- und Ausfahrten markiert. Die Daten 
wurden gesammelt, per Video sowohl digital als auch analog dokumentiert 
und anschließend im Labor ausgewertet. Testsieger war Grossbritannien, 
Schlusslicht Italien. Positiv ins Gewicht fielen insgesamt die 
Kategorien Beschilderung/Markierung und Fahrbahn. Schwachpunkt war 
die Orientierung im Baustellenbereich in der Dunkelheit. Der 
Verzicht auf reflekierende Fahrbahnmarkierungen und nicht entfernte 
Originalmarkierungen erschweren das Befahren der Autobahnbaustellen 
nachts, in der Dämmerung oder bei Regen.
Schweiz im Mittelfeld 
Drei der getesteten schweizerischen Baustellen 
schnitten mit der Schlussnote «gut» ab, die Baustelle 
Kriegstetten-Oensingen wurde mit «ausreichend» bewertet. Positiv 
vermerkt wurde, dass drei der vier getesteten schweizerischen 
Baustellen Pannenbuchten mit Notrufsäulen aufwiesen und die 
Baustellen Tag und Nacht überwacht wurden, so dass Mängel an der 
Baustellenabsicherung rund um die Uhr innerhalb einer Stunde behoben 
werden konnten. Kein gutes Zeugnis konnte den getesteten Baustellen 
betreffend Orientierung bei Nacht ausgestellt werden. So bemängelten 
die Tester das Fehlen von Blinklichtern zur Vorwarnung, die nicht 
eindeutige Markierung sowie die nicht vorhandenen Beleuchtung von 
Verschwenkungsbereichen oder Ein- und Ausfahrten.
Fazit 
Die im zweiten europäischen Baustellentest festgestellten 
Mängel sind im Interesse der Verkehrssicherheit für zukünftige 
Baustellen zu beheben. Der TCS verlangt, dass die verantwortlichen 
Behörden insbesondere dem Kriterium Orientierung bei Nacht mehr 
Beachtung schenken. Die verwendeten orangen Bodenmarkierungen sind 
in der Tat schlecht sichtbar. Mit verhältnismässig geringen 
Mehrkosten (+ 15 %) kann im ganzen Baustellenbereich ein bei Regen 
besser sichtbares Markierungsband die Verkehrssicherheit erhöhen. 
Besser wäre die Verwendung gelber, reflektierender Markierungen, wie 
dies in Grossbritannien, Italien, Finnland, den Niederlanden, 
Frankreich, Norwegen, Österreich, Spanien und Deutschland der Fall 
ist.
Die Clubzeitung «Touring» wird in der Ausgabe 16 vom 28. September 
2006 einen umfassenden Bericht über den europäischen Baustellentest 
veröffentlichen
Bilder zum Baustellentest können beim Mediendienst, Frau Dorit 
Djelid (ddjelid@tcs.ch) bezogen werden. Videoaufnahmen zu den 
Expertisen sind auf Anfrage bei Thierry Pucci (022 417 28 46) im 
Format Beta oder VHS erhältlich. Zusätzliche Informationen zum 
aktuellen Baustellentest können unter www.strada.tcs.ch bezogen 
werden.
Medienkontakt: 
Stephan Müller, Mediensprecher, 031 380 11 44
Thierry Pucci, Dr. Ing. ETH Projektleiter Strassengestaltung und -verkehr, 
022 417 28 46
Hintergrundinfo zur Testmethodik
Methodische Basis für den Baustellentest ist die Studie «ARROWS» 
(Advanced Research on Road Work Zone Safety Standards in Europe) der 
Europäischen Kommission, das bislang einzige Grundlagenwerk zu 
diesem Thema in Europa. Hieraus entstand ein Handbuch mit 
Empfehlungen für europaweit einheitliche Sicherheitsstandards für 
den Betrieb von Baustellen. Dieses bildete die Grundlage für die 
Erarbeitung eines Kriterienkatalogs, auf Grund dessen die 
Verkehrsingenieure des TCS und der Partnerclubs eine umfangreiche 
Checkliste mit mehr als 80 Testkriterien erarbeiteten. Diese enthält 
die wichtigsten sicherheitstechnischen Belange, aber auch Fragen zum 
Aufbau und zur Sicherheit einer Baustelle. Bei der ersten Durchfahrt 
wurde die Baustelle in die Bestandteile Annäherungs- und 
Baustellenbereich, Reduzierung und Verschwenkung der Fahrspuren, 
Ein- und Ausfahrten, sowie Baustellenende zerlegt. Nach jeder 
Messung wurde vor Ort ein digitaler Fragebogen ausgefüllt.
Die fünf Schwerpunkthemen des Tests
Beschilderung/Markierung 
- Vorhandensein und richtige Platzierung aller relevanten Hinweisschilder, 
Verständlichkeit,
Erkennbarkeit und Zustand der Hinweise im Vorfeld, im Verlaufe und am 
Ende der Baustelle,
- Qualität und Klarheit der Fahrbahnmarkierung
Verkehrsführung
- Breite der Fahrspuren
- Reduzierung der Fahrspuren
- Verschwenkung der Fahrspuren, Verlauf und Rückverschwenkung 
- Ein- und Ausfahrten innerhalb der Baustelle
- Zu- und Abfahrten für Baustellenfahrzeuge
- Sicherheitsrelevante Einrichtungen wie zum Beispiel Pannenbuchten
Fahrbahn
- Zustand
- Sauberkeit
Orientierung bei Nacht
- Erkennbarkeit der Beschilderung und Markierung
- Ausstattung der Schutzeinrichtungen mit Reflektoren
- Beleuchtung des Reduzierungs- und/ oder Verschwenkungsbereichs 
sowie der Ein- und Ausfahrten
Information
- Hinweise auf Anlass, Dauer und Gesamtlänge der Baustelle
- Mehrmalige Hinweise auf Restlänge in der Baustelle
Die Baustellen wurden mittels eines Punktesystems bewertet, mit den 
Noten «sehr gut», «gut», «ausreichend», «mangelhaft» und «sehr 
mangelhaft».
Tipps: So kommen Sie sicher durch die Baustelle
  • Informieren Sie sich vor Reisebeginn über Baustellen auf Ihrer Route. So werden Sie unterwegs nicht überrascht und können baustellenbedingte Staus umfahren.
  • Halten Sie Tempolimits und Verbote immer strikt ein.
  • Vergrößern Sie den Abstand zum Vordermann, und fahren Sie besonders vorausschauend. Vor allem bei einspurigen Verkehrsführungen haben Sie keine Möglichkeit auszuweichen, wenn der Vordermann plötzlich bremst. Der häufigste Unfall in der Baustelle ist der Auffahrunfall.
  • Bleiben Sie auf der rechten Spur, wenn Sie unsicher sind. Die ist meist breiter als die linke, und Sie kommen dem Gegenverkehr nicht so nahe.
  • Überholen Sie nur, wenn Sie sich der Situation gewachsen fühlen, dann aber zügig. Nicht vergessen: Die linke Fahrspur ist oft schmäler als die rechte.
  • Konzentrieren Sie sich auf Ihre Fahrspur, und beobachten Sie nicht längere Zeit die Umgebung. Denn: Wo man hinsieht, zieht es einen hin.
  • Rechnen Sie mit unvorhersehbaren Situationen, vor allem im Verschwenkungsbereich. In Italien zum Beispiel ist er oft extrem kurz und steil.
  • Berücksichtigen Sie, dass ein LW oder ein Gespann am Beginn der Verschwenkung mehr Platz braucht.
  • Denken Sie bei der Reduzierung der Fahrspuren an das Reissverschlusssystem: Bis zur Verengung auf dem bisherigen Fahrstreifen bleiben, in den Spiegel schauen, blinken und sich wie ein Reissverschluss im Wechsel einfädeln.
  • Falls Sie eine Panne haben, schalten Sie die Warnblinkanlage sofort ein, und versuchen Sie, das Fahrzeug ausserhalb der Fahrspuren, zum Beispiel zwischen zwei Baken, abzustellen, wenn keine Pannenbuchten vorhanden oder erreichbar sind. Verlassen Sie samt Ihren Mitfahrern das Fahrzeug auf der dem Verkehr abgewandten Seite, und suchen Sie einen sicheren Platz auf. Wegen des hohen Risikos sollten Sie nicht versuchen, das Auto zu einer entfernten Pannenbucht zu schieben. Falls Sie eine Reifenpanne haben, fahren Sie vorsichtig bis zum Ende der Baustelle weiter, und steuern Sie dann eine Pannenbucht an.
  • Besondere Vorsicht ist geboten, wenn sich Strassenarbeiter direkt auf der Fahrbahn oder im unmittelbaren Umfeld aufhalten.
  • Vorsicht auch bei Nachtbauarbeiten. Besonders kritisch ist hier der Übergang von der beleuchteten Arbeitsstelle in die dunkle Autobahn.
Hinweis: eine Bildauswahl ist abrufbar unter: 
http://www.presseportal.ch/de/story.htx?firmaid=100000091
Druckbare Bilder müssen bei  ddjelid@tcs.ch bestellt werden !

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