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TCS-Vergleichstest von Notbremsassistenten - Nicht alle sind wirksam bei der Verhinderung von Auffahrunfällen

Bern (ots)

Im TCS-Test von Notbremsassistenten wurden die Systeme sechs verschiedener Hersteller unter die Lupe genommen. Dabei schnitt das System des Volvo V60 am besten ab, dicht gefolgt von dem des Mercedes CLS, Audi A7 und VW Passat. Der BMW 5er und Infiniti M37S erreichten nur die Note "empfehlenswert", da sie beim autonomen Eingriff des Systems weniger Geschwindigkeit abbauen als die Konkurrenz. Doch das Fazit lautet: Alle getesteten Notbremsassistenten können Unfallfolgen durch Auffahrunfälle signifikant senken.

Der Volvo V60 wurde als einziger mit der besten Note bewertet, da das System des schwedischen Herstellers durch die autonome Bremsung kurz vor einer Kollision am meisten Geschwindigkeit abbaut und somit am besten einen Auffahrunfall vermeiden kann. Bis zu einer Geschwindigkeit von 40 km/h gelingt dies gänzlich. Aber auch bei höheren Geschwindigkeiten wird der Fahrer effektiv vor einer Kollision gewarnt. Reagiert der Fahrer nicht darauf, leitet das System automatisch eine Notbremsung ein. Etwas besser als der Schwede waren in dieser Disziplin der Mercedes CLS und Audi A7. Denn bei dynamischen Fahrmanövern bauten die Systeme der deutschen Hersteller noch mehr Geschwindigkeit ab. Beide Hersteller verspielen aber den Gesamtsieg, da die Kollision nie ganz vermieden werden kann und da sie bei stehenden Hindernissen nicht mit dem Volvo mithalten können. Im Gegensatz zum Audi reagiert der Mercedes auch auf stehende Objekte mit einer autonomen Bremsung. Der Audi hingegen überzeugt mit einer wirkungsvollen Kollisionswarnung.

Auch das System des VW Passat kann überzeugen, doch der Wolfsburger kann nicht so viel Aufprallgeschwindigkeit abbauen wie der Mercedes und der Audi. Positiv ist jedoch, dass durch die autonome Bremsung die Auffahrunfälle bis zu einer Geschwindigkeit von 30 km/h gänzlich vermieden werden können.

Der BMW 5er und der letztplatzierte Infiniti M erhalten nur die Note "empfehlenswert". Beim System des Bayrischen Herstellers bemängeln die Tester die absente autonome Bremsung auf ein stehendes Hindernis. Zwar warnt das System bei höheren Geschwindigkeiten vor einer Kollision, doch dies zu ineffektiv. Zudem baut der BMW im Vergleich zur Konkurrenz bei Nichtreagieren des Fahrers zu wenig Geschwindigkeit ab. Auch beim japanischen Hersteller kann die Warnung nicht überzeugen und der Geschwindigkeitsabbau ist gering. Als lobenswert beurteilen die Prüfer allerdings das intelligente Gaspedal. Dies baut bei zu starker Annäherung an das vorausfahrende Fahrzeug einen Gegendruck auf, um so den Fahrer auf die drohende Gefahr aufmerksam zu machen.

Als sinnvolles Extra haben alle bis auf zwei Notbremsassistenten eine sehr gut funktionierende Zielbremsfunktion. Droht eine Kollision und bremst der Fahrer zu schwach, wird die Bremskraft automatisch genau so stark erhöht, dass eine Kollision vermieden werden kann. Einzig der BMW und Infiniti M haben diese Funktion nicht an Bord.

Systeme ersetzen nicht den aufmerksamen Fahrer Die Notbremsassistenten ersetzen keinesfalls den aufmerksamen Fahrer. Doch es kann auch dem erfahrendsten Fahrer passieren, dass er einen kurzen Moment abgelenkt ist, sei es durch die Radiobedienung oder quengelnde Kinder im Fond. Wird es brenzlig, greifen die Systeme ein. Doch wer aufmerksam ist, konsequent den Abstand zum Vordermann einhält und eine defensive Fahrweise an den Tag legt, trägt aktiv zur Verkehrssicherheit bei.

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Stetige Entwicklung der Fahrzeugsicherheit In den vergangenen Jahrzehnten wurde die Fahrzeugsicherheit durch die kontinuierliche Weiterentwicklung der passiven Sicherheitselemente stetig erhöht. So war die Einführung von Sicherheitsgurt und Airbag Meilesteine der passiven Sicherheit. Doch neben den passiven Systemen gewinnen auch die aktiven Sicherheitssysteme immer mehr an Bedeutung. Mit dem ABS (Antiblockier-System) wurde vor rund 30 Jahren das erste Fahrassistenzsystem erfolgreich eingeführt. Ein weiterer Entwicklungsschritt war das elektronische Stabilitätsprogramm (ESP), welches ab dem Jahr 2012 obligatorisch ist. Um die Unfallfolgen bei Auffahrunfällen zu reduzieren, setzen die Hersteller seit einigen Jahren auf so genannte Notbremsassistenten (AEBS: Advanced Emergency Branking System). Diese erkennen mittels Radarsensor, Kamera und/oder Laser vorausfahrende Fahrzeuge und warnen den Fahrer vor der drohenden Kollision. Reagiert der Fahrer nicht und ist eine Kollision z. B. durch Ausweichen unvermeidlich, leitet das System automatisch eine autonome Notbremsung ein. Die Aufprallgeschwindigkeit wird dadurch reduziert oder der Aufprall gar gänzlich verhindert. Ein probates System also, um die Anzahl der getöteten oder schwerverletzten Personen im Strassenverkehr zu reduzieren.

Kontakt:

Dorit Djelid, Mediensprecherin TCS, 031 380 11 44, ddjelid@tcs.ch
Markus Grüter, Projektleiter Technik & Wirtschaft TCS, 041 267 12 32,
mgrueter@tcs.ch

Die TCS-Bilder sind auf Flickr
(www.flickr.com/photos/touring_club/collections).
Die TCS-Videos sind auf Youtube (www.youtube.com/tcs).

Die detaillierten Ergebnisse sind im Internet unter www.pressetcs.ch
abrufbar.

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