Beschäftigungsbarometer im 3. Quartal 2005. Wenig Bewegung auf dem Arbeitsmarkt
(ots)Beschäftigungsbarometer im 3. Quartal 2005
Wenig Bewegung auf dem Arbeitsmarkt
Die Indikatoren des vom Bundesamt für Statistik (BFS) vierteljährlich veröffentlichten Beschäftigungsbarometers zeigen, dass der Schweizer Arbeitsmarkt praktisch stabil bleibt. Sowohl die Zahl der Erwerbstätigen als auch der Beschäftigten ist kaum gestiegen. Gemäss dem Index der offenen Stellen und dem Indikator der Beschäftigungsaussichten dürfte das Beschäftigungsniveau in den nächsten Monaten steigen.
Am Ende des 3. Quartals 2005 zählte die Schweiz gemäss Erwerbstätigenstatistik (ETS; provisorische Werte) 4,195 Millionen Erwerbstätige, 0,1 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Dieser geringe Anstieg ist allein der Zunahme der Anzahl ausländischer Erwerbstätiger (+1,0%) zuzuschreiben. Gemäss der Beschäftigungsstatistik (BESTA) zeigt die Entwicklung der Beschäftigung in dieselbe Richtung (+0,1% Jahreswachstum). Dieser Mangel an Dynamik findet sich auch auf der Ebene der Sektoren: Im sekundären Sektor stieg die Beschäftigung kaum merklich (+0,1%), während sie im tertiären ganz stagnierte (0,0%). Gemäss den in die nahe Zukunft gerichteten Indikatoren der BESTA könnte sich die Lage aber im Laufe des nächsten Quartals verbessern. Der Indikator der Beschäftigungsaussichten ist gegenüber dem Vorjahr denn auch tatsächlich leicht erhöht, während der Index der offenen Stellen einen deutlichen Anstieg verzeichnet (+16,5%).
Zunahme der ausländischen Erwerbstätigen Gemäss den provisorischen Resultaten der Erwerbstätigenstatistik (ETS) zählte die Schweiz Ende September 2005 4,195 Millionen Erwerbstätige, 0,1 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Die Zahl der erwerbstätigen Frauen ist gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Prozent auf 1,865 Millionen gestiegen. Demgegenüber ist die Zahl der erwerbstätigen Männer wie bereits in den beiden vorangehenden Quartalen gesunken (-0,1% auf 2,330 Millionen). Innert Jahresfrist ist die Zahl der erwerbstätigen Schweizerinnen und Schweizer leicht gesunken (-0,3% auf 3,129 Millionen), während jene der ausländischen Erwerbstätigen um 1,0 Prozent auf 1,066 Millionen angestiegen ist. Stabilität im sekundären und im tertiären Sektor Gemäss Beschäftigungsstatistik (BESTA) zählten der sekundäre und der tertiäre Sektor im 3. Quartal 2005 insgesamt 3,647 Millionen Beschäftigte, 0,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Diese Quasi- Stabilität ist sowohl im sekundären (+0,1%) als auch im tertiären Sektor (0,0%) zu beobachten. Auch saisonbereinigt hat das Beschäftigungsniveau sowohl im sekundären Sektor als auch insgesamt stagniert (0,0%). Anderseits hat sich nach dreieinhalb Jahren kontinuierlichen Rückgangs die Gesamtzahl der in Vollzeitäquivalente umgerechneten Beschäftigungen stabilisiert (+ 0,1%; +2000). Dieser Mangel an Dynamik widerspiegelt allerdings zwei gegenläufige Tendenzen: Während der sekundäre Sektor sein im 2. Quartal angelaufenes Wachstum in Vollzeitäquivalenten fortsetzt (+0,3%; +3100), geht der Rückgang im tertiären Sektor weiter (-0,1%; -1200). Während die meisten Wirtschaftsabteilungen im sekundären Sektor bei der Gesamtzahl der Beschäftigten gegenüber dem 3. Quartal 2004 eine leichte Einbusse erlitten, konnten wichtige Branchen wie Herstellung von medizinischen Geräten, Präzisionsinstrumenten und Uhren (+6,2%; +4600), das Baugewerbe (+0,8%; +2400) und die chemische Industrie (+2,9%; +1900) einen deutlichen Zuwachs verbuchen. Im tertiären Sektor kontrastiert der im Abschnitt Handel; Reparatur von Automobilen und Gebrauchsgütern festgestellte Rückgang (-1,4%; -8300) mit dem markanten Wachstum der Branche "Erbringung von Dienstleistungen für Unternehmen" (+2,4%; +7700).
Neue saisonbereinigte Reihen Ab dem 3. Quartal 2005 publiziert das BFS die saisonbereinigten Resultate für den Index der offenen Stellen und für die Beschäftigten nach Grossregion. Zudem haben wir uns von diesem Quartal an für die direkte Methode der Saisonbereinigung der aggregierten Reihen entschieden. Diese Methode impliziert die direkte Saisonbereinigung der Saisonreihen auf allen Aggregationsstufen (Wirtschaftsabteilung, Abschnitt, Sektor, Total). Dieser Ansatz hat den Vorteil, die Saisonalität ganz auszuschliessen. Die aggregierten Reihen stimmen dagegen nicht mit den Unterreihen, aus denen sie zusammengesetzt sind, überein.
Wachstum im Tessin und in der Genferseeregion, Abbau in der Ostschweiz Die Genferseeregion (+0,9%; +6000), die Nordwestschweiz (+0,7%; +3500), die Zentralschweiz (+0,8%; +2600) und das Tessin (+1,1%; +1700) konnten einen beachtlichen Anstieg des Beschäftigungsniveaus verbuchen, während die Ostschweiz (-1,9%; -9100), der Espace Mittelland (-0,2%; -1700) und Zürich (-0,1%; -700) eine Einbusse der Beschäftigtenzahl erlitten. Immer mehr offene Stellen in den meisten Branchen Mit 114,2 Punkten (2. Quartal 2003 =100) verzeichnet der Index der offenen Stellen einen Anstieg von 16,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Alle Wirtschaftsabschnitte mit Ausnahme von Verkehr und Nachrichtenübermittlung (-2,7%) verbuchen ein Wachstum. Am meisten zugelegt (+27,0%) hat das Gastgewerbe. Was die kurzfristigen Prognosen betrifft, zeigt der Indikator der Beschäftigungsaussichten mit 1,01 Punkten eine leichte Erhöhung (+1,0%) gegenüber dem Vorjahr.
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