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Männer im Gleichstellungsprozess - Vorstellung Projekt «MannsBilder»

Vaduz (ots)

Gleichstellung betrifft auch Männer
Das Gleichstellungsbüro befasst sich bereits seit
längerem mit dem Thema «Männer im Gleichstellungsprozess». 1999 wurde
das Thema «Bewertung der Familienarbeit» schwerpunktmässig behandelt.
Über die Dauer von 4 Wochen berichteten Männer mittels Radiospots und
Zeitungsartikel über ihre Erfahrungen in der Familienarbeit.
Eines der Schwerpunktthemen für die Jahre 2002 und 2003 wird vor
allem der Bereich «Vereinbarkeit von Familie und Erwerb» sein. Da vor
allem Männer sich hauptsächlich über ihre Arbeit, Leistung und
Karriere definieren, fehlen viele von ihnen aus Mangel an Zeit in den
Familien als Vorbilder für ihre Kinder. Das ist gerade in jenen
Jahren bedauerlich, in denen junge Menschen auf der Suche nach ihrem
Selbst und ihrer beruflichen Orientierung sind. So können gerade
heute Jungen sich kaum mehr an einem realen, zeitgemässen Männerbild
orientieren. Echte Chancengleichheit zwischen Mann und Frau wird sich
durch die Aufrechterhaltung stereotyper Geschlechterrollen -
Familienorientierung der Frauen auf der einen und Berufsorientierung
der Männer auf der anderen Seite - nur schwerlich herstellen lassen.
Vielmehr ist ein differenziertes Vorleben in den Familien gefragt,
indem das Problem der Vereinbarkeit von Familie und Erwerb nicht
allein den Frauen als Aufgabe gestellt werden darf. Auch ist durch
die angestrebte Mitbeteiligung der Männer an der Familienarbeit zu
erwarten, dass diese aufgewertet wird. Jedoch stehen die
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dem Wunsch leichterer
Vereinbarkeit von Familie und Beruf und einer bewussten Lebensführung
oft noch konträr gegenüber.
MannsBilder
Eine Projektgruppe, die aus Franz Josef Jehle, Erwachsenenbildung,
Pater Ludwig Zink, Haus Gutenberg, Paul Matt, Aidshilfe, Bernadette
Kubik-Risch und Nina Hilti, beide Gleichstellungsbüro, besteht,
arbeitet seit März des Jahres an einem Ausbau sowie einer besseren
Koordination und Akzeptanz der bestehenden Angebote für den Mann im
Spannungsfeld von Beruf und Familie. Hierbei übernimmt das
Gleichstellungsbüro in erster Linie die Koordination und
Administration der Gruppe. Derzeit laufen bereits Kursausschreibungen
für Vorträge, Seminare und Workshops der Erwachsenenbildung
Stein-Egerta, des Hauses Gutenberg, der Aids-Hilfe und den
Mitveranstaltenden Verein NetzWerk und Eltern Kind Forum (siehe
Kursangebote). Es bestehen auch Kontakte mit den Männerbüros
Ostschweiz und Vorarlberg, die an einer Vernetzung interessiert sind.
Weitere liechtensteinische Projekt-Partner bzw. Partnerinnen sind
bereits ins Auge gefasst. Für die unmittelbare Arbeit in der
Projektgruppe wird als Ergänzung noch ein Vertreter aus der
Wirtschaft gesucht, der auch die Sichtweise und Perspektive aus
Industrie oder Gewerbe in das Projekt «MannsBilder» einbringen kann.
Ein vielseitiges Angebot
Das Projekt, das für den Zeitraum der nächsten drei Jahre  
geplant ist, hat folgende Themenschwerpunkte:
Familie und Arbeit
   Spiritualität und Religion
   Rollenbild und Identität
   Gesundheit und Psychohygiene.
   Der Bogen der Zielgruppe spannt sich vom Jungen bis zum alten
Mann. Im Projektverlauf sollen für die ganze Altersspanne des Mannes
entsprechende Angebote erarbeitet werden.
Neben einer Medienorientierung, Artikeln und
Veranstaltungshinweisen in den Tageszeitungen von Liechtenstein und
dem benachbarten Ausland, werden das Projekt «MannsBilder» und die
Angebote Januar bis März 2002 derzeit mit folgenden Massnahmen
öffentlich vorgestellt: Mit der Homepage www.mannsbilder.li wie auch
mit Interviews beim «business check» von Radio L am 18. Dezember und
mit «siesta» von Radio Ri am 21. Dezember 2001. Anregungen und
Kommentare werden über E-Mail  info@mannsbilder.li gerne entgegen
genommen.
Wenn es gelingt, Männer durch Sensibilisierungskampagnen wie diese
zu ermutigen, die Verengung ihrer traditionellen Rolle anzuerkennen,
sensibel zu werden für ihre eigenen Bedürfnisse und sich für ihre
Familienanliegen stark zu machen, kann erwartet werden, dass auch das
soziale und politische Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen
zunehmend verringert, infrastrukturelle Veränderungen im Sinn einer
bewussten Lebensführung entstehen und Problemkreise wie Gewalt,
Scheidung, Gesundheitsprobleme und andere eine positive Wendung
nehmen werden.

Kontakt:

Ressort:
Familie und Gleichberechtigung
Regierungschef Otmar Hasler

Sachbearbeitung:
Gleichstellungsbüro (+423/236 60 60)

Presse- und Informationsamt
des Fürstentums Liechtenstein (pafl)
Tel. +423/236'67'22
Fax +423/236'64'60
Internet: www.presseamt.li
Nr. 636

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