Welternährungstag
Vaduz, 15. Oktober (pafl) -
Hunger, Armut und Wasser
Die Astrengungen der liechtensteinischen Entwicklungszusammenarbeit konzentrieren sich seit längerem auf Projekte, welche die nachhaltige Entwicklung in ländlichen Gebieten fördern. Besonderes Augenmerk gilt dabei vermehrt der verbesserten Bewirtschaftung der Wasserressourcen, das heisst Projekten in den Bereichen Wasserreinigung und -aufbereitung, Wasserverteilung und -speicherung. Als Vertragsstaat des UNO-Übereinkommens zur Bekämpfung der Wüstenbildung unterstützt Liechtenstein zudem Massnahmen und Aktivitäten gegen die Wüstenbildung und Verödung ganzer Landstriche. Seit Inkrafttreten des Übereinkommens für Liechtenstein vor zwei Jahren hat der Liechtensteinische Entwicklungsdienst knapp 2,6 Millionen Franken in derartige Projekte in Afrika fliessen lassen. Das Wasserprojekt, welches der LED-Mitarbeiter Peter Ritter in Tansania betreut, ist ein solches Projekt, das an der LIGHA grosse Unterstützung aus der liechtensteinischen Bevölkerung erhielt. Das Projekt fördert die lokale Verbreitung von Wasserpumpen in ländlichen Gebieten Tansanias.
Die Sicherung der Ernährung einer weiter wachsenden Weltbevölkerung hängt in hohem Ausmass von der nachhaltigen Verfügbarkeit ausreichender Wasserressourcen ab. Der diesjährige Welternährungstag steht daher unter dem Motto: «Ohne Wasser keine Nahrung». Regionen, die von Wasserknappheit bedroht sind, sollen ernsthaft die nötigen politischen Veränderungen und Investitionen vornehmen, die zu einer verbesserten Erschliessung, Erhaltung und Nutzung von Wasserressourcen führen. Bis 2030 werden viele Entwicklungsländer die Wasserentnahme für Bewässerungszwecke erheblich ausweiten. Die meisten Länder haben hierfür Wasservorräte in genügender Menge, dennoch wird voraussichtlich jedes fünfte Entwicklungsland unter Wasserknappheit leiden. Aber selbst dort, wo Wasserreserven noch ausreichend für die Landwirtschaft zur Verfügung stehen, haben nicht alle gleichermassen Zugang zum Wasser. Gerade die Bäuerinnen in Entwicklungsländern, welche die Hauptlast der Nahrungsmittelerzeugung tragen, sind oft durch Ungleichbehandlung oder aus Tradition vom Landbesitz und der Wassernutzung ausgeschlossen.
Der Welternährungstag vom 16. Oktober und der Internationalen Tag für die Beseitigung von Armut vom 17. Oktober erinnern die Weltöffentlichkeit alljährlich an die verzweifelte Lage von Millionen von Menschen. Mehr als 800 Millionen Menschen hungern bzw. sind chronisch unterernährt, über 2,4 Milliarden haben weniger als einen US-Dollar, um ihr tägliches Überleben zu sichern. Der Weltgipfel der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung, welcher Anfang September in Johannesburg stattfand, bezeichnete die Bekämpfung von Hunger und Armut als eine der herausragenden Herausforderungen der Menschheit, um die nachhaltige Entwicklung der Erde zu sichern. Es wurde anerkannt, dass die Ernährungssicherung für eine umfassende Armutsbekämpfung von entscheidender Bedeutung ist. Die beiden Welttage sollen uns erneut ins Bewusstsein rufen, dass es weltweiter Anstrengungen bedarf, um diese Aufgaben meistern zu können, dass aber gleichzeitig auch jeder und jede einen Beitrag dazu leisten kann.
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