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pafl: Rücktritt von Polizeichef Reto Brunhart - Expertenbericht verabschiedet

Vaduz, 10. Juli (pafl) -

(ots)

Rücktritt von Reto Brunhart als Polizeichef

Die Regierung hat in Ihrer Sitzung vom
10. Juli 2003 zur Kenntnis genommen, dass Reto Brunhart als Chef der 
Liechtensteinischen Landespolizei per 31. August 2003 zurücktritt 
und dass er zukünftig auf seine Funktion als Polizeichef und 
Amtsleiter verzichtet. Der bisherige Polizeichef soll eine neue 
Funktion bei einer internationalen Organisation übernehmen. Die 
berufliche Veränderung von Reto Brunhart erfolgt auf dessen Wunsch 
und in gegenseitiger Absprache mit der Regierung. Gemäss den 
Vorstellungen der Regierung soll die Stelle des Polizeichefs 
umgehend ausgeschrieben und besetzt werden. Bis zur Besetzung der 
Stelle wird das Korps der Liechtensteinschen Landespolizei ad 
interim von Martin Meyer, Mitarbeiter der Regierung, geführt. Er 
wird seine Aufgabe in enger Zusammenarbeit mit dem Führungsstab 
wahrnehmen.
Nahezu 30 Jahre im Dienst der Polizei
Reto Brunhart ist seit 1975 bei der Landespolizei tätig. Er war 
bis 1991 Gruppenleiter und anschliessend Stabschef und 
Abteilungsleiter Kommandodienste. 1993 wurde er zum Polizeichef-
Stellvertreter ernannt. Seit dem 1. März 1997 ist Reto Brunhart 
Amtsleiter der Liechtensteinischen Landespolizei. Er übt damit die 
Funktion des Polizeichefs aus.
In seinen bisherigen Funktionen wurde Reto Brunhart mit sehr 
anspruchsvollen Führungsaufgaben konfrontiert. Insbesondere die 
jüngste Vergangenheit war durch verschiedene, nicht immer einfache 
Rahmenbedingungen geprägt, welche die Arbeit der Landespolizei 
wesentlich beeinflusst haben und welche insbesondere auch hohe 
Anforderungen an die Polizeiführung stellten. Herr Brunhart hat die 
Führung der Landespolizei in einer schwierigen Zeit übernommen und 
das Korps auf einem wesentlichen Stück im Reformprozess begleitet. 
Die Regierung dankt Polizeichef Brunhart für die nahezu 30 Jahre im 
anspruchsvollen Dienst der Landespolizei. Der bisherige Polizeichef 
möchte die weitere Entwicklung der Landespolizei in neue Hände geben 
und sich selbst einer neuen Herausforderung stellen.
Expertenbericht verabschiedet
Unabhängig vom Rücktritt von Reto Brunhart hat die Regierung in 
ihrer Sitzung vom 10. Juli 2003 den angekündigten Expertenbericht 
zur Abschluss-Evaluation bei der Liechtensteinischen Landespolizei 
verabschiedet. Der Expertenbericht war nach Ansicht der Regierung 
notwendig geworden, da im Bericht der Parlamentarischen 
Untersuchungskommission betreffend die Liechtensteinische 
Landespolizei vom 29. August 2001 unter anderem festgehalten worden 
ist, dass eine formelle Beurteilung, ob die in den Jahren 1998/1999 
durchgeführte Reorganisation im Hinblick auf die anvisierten Ziele 
erfolgreich war, immer noch ausstehend ist. Diese Lücke konnte nun 
durch die Regierung mit dem verabschiedeten Expertenbericht 
geschlossen werden. Der Expertenbericht dient auch als Leitlinie für 
zukünftige Projekte und Aufgabenbereiche.
Reorganisationsprozess abgeschlossen
Im Expertenbericht wird festgehalten, dass der 1997 eingeleitete 
Reorganisationsprozess formell als abgeschlossen betrachtet werden 
kann. Die ursprünglich gesetzten Reorganisationsziele hinsichtlich 
der Struktur, der Ablauforganisation und der bürgernahen 
Landespolizei sind zwar noch nicht in allen Bereichen erreicht 
worden, sollten aber aus heutiger Sicht den zukünftigen 
Anforderungen Stand halten. Weiters führen die Experten aus, dass 
der heutige Zustand der Landespolizei im Hinblick auf die Gewährung 
von Sicherheit und Ordnung im Fürstentum Liechtenstein als gut 
bezeichnet werden kann. Diese Aussage wird auch durch einen 
Vergleich mit ähnlich gelagerten Polizeikorps in der Schweiz 
bestätigt.
Neue Herausforderungen für die Polizei
In der spezifischen Frage der Polizeiführung wird im Bericht 
festgehalten, dass sich ein im Vergleich zu den letzten Jahren stark 
verändertes Anforderungsprofil an Führungs- und Kaderpersonen 
ergeben hat. In jüngster Vergangenheit ist es zu einer starken 
Ausweitung der bisherigen polizeilichen Aufgabenbereiche gekommen. 
Neben den traditionellen Aufgaben der Verkehrs- und Kriminalpolizei 
sind zahlreiche neue Aufgaben hinzugekommen. Beispiele hierfür sind 
internationale polizeiliche Zusammenarbeit, Schengen-Thematik, 
Cybercrime, komplexe Informatik- und EDV-Projekte, 
Wirtschaftskriminalität oder die Gewährleistung der Sicherheit bei 
internationalen Grossanlässen. Die Landespolizei und insbesondere 
auch die Polizeiführung wird sich deshalb mittel- und langfristig 
diesen neuen Herausforderungen gegenüber gestellt sehen.
Zukunftsgerichtete Weiterentwicklung
Der Landespolizei wird von den Experten eine gute Basis 
bescheinigt. Im Bericht sind dennoch verschiedene Empfehlungen 
enthalten, welche in die weitere Entwicklung der Landespolizei 
einfliessen sollen. Schwerpunkte bilden die Formulierung einer 
Einsatzdoktrin und die Einsatz- und Dienstplanung. Flankierende 
Massnahmen auf verschiedenen Ebenen sollen den weiteren Prozess der 
Landespolizei unterstützen.

Kontakt:

Martin Meyer
Mitarbeiter der Regierung
Tel.: +423/236 60 74

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