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pafl: Verbesserung der Schutzleistung des Waldes

Vaduz (ots)

Vaduz, 8. April (pafl) - Aus einer vor kurzem fertig
gestellten Untersuchung zum Zustand des Schutzwaldes wurde vom Amt 
für Wald, Natur und Landschaft das "Konzept zur Erhaltung und 
Verbesserung der Schutzleistung des Waldes" erarbeitet. Aus den 
Untersuchungen resultiert, dass die Wälder in Liechtenstein den 
Schutzansprüchen heute zwar knapp genügen, diese Schutzleistungen 
aber nicht nachhaltig gesichert sind. Das auf diesen 
Untersuchungsergebnissen basierende Konzept zeigt auf, wie sich die 
Schutzwirksamkeit des Liechtensteiner Waldes mittelfristig verbessern
lässt.
Der Wald schützt uns alle
Die gesamte Liechtensteiner Bevölkerung profitiert von der 
Schutzwirkung des Waldes vor Naturgefahren wie Lawinen, Steinschlag, 
Erdrutschen oder Überschwemmungen. Dabei schützt der Wald einerseits 
die Siedlungen und Arbeitsplätze, andererseits sichert er aber auch 
die Verkehrswege, Freizeiteinrichtungen und Infrastrukturanlagen für 
die öffentliche Versorgung. Kurz: Ein intakter Schutzwald bietet 
Sicherheit und ermöglicht Wohlstand.
Ansprüche nehmen zu
Die Ansprüche an den Schutzwald steigen ständig, zum Beispiel 
durch den zunehmenden Siedlungs- und Verkehrsdruck. Dem Wald als 
wichtigstes Schutzsystem gegen Naturgefahren kommt damit eine immer 
grössere Bedeutung zu. Diese hohen Schutzanforderungen seitens der 
Bevölkerung kann der Wald jedoch nur erfüllen, wenn er eine 
zielgerichtete Bewirtschaftung erfährt und schädliche Einwirkungen 
möglichst von ihm ferngehalten werden.
Die günstigste Versicherung
Dort wo kein Schutzwald mehr steht oder wo seine Schutzleistungen 
ungenügend sind, müssen oft künstliche Bauten errichtet werden. Diese
sind aber viel kostspieliger als die Pflegearbeiten im Schutzwald, 
welche vom Waldbesitzer gemäss einem Pflegeplan vorgenommen werden. 
So kostet beispielsweise der Schutz durch Lawinenverbauungen auf eine
Hektare bis zu 2 Millionen Franken. Bei 130 Hektaren 
Lawinenschutzwald in Liechtenstein, die unmittelbar oberhalb von 
Siedlungen und Hauptstrassen stocken, lässt sich das grosse 
Sparpotenzial, das uns der Schutzwald bietet, erahnen. Die 
volkswirtschaftliche Bedeutung des Schutzwaldes wird einem aber erst 
richtig bewusst, wenn man weiss, dass die Steinschlagschutzwälder in 
Liechtenstein mehr als die dreifache Fläche der Lawinenschutzwälder 
einnehmen.
Schutzleistungen heute knapp genügend
Der Liechtensteiner Schutzwald präsentiert sich heute in einem 
Zustand, der auf grosser Fläche die erforderlichen Schutzleistungen 
zu erbringen vermag, wenn auch in wichtigen Bereichen nur mit dem 
Schutzprädikat "mässig". Vor allem in Bezug auf die Waldverjüngung 
weisen die Liechtensteiner Wälder grosse Defizite auf, die es 
dringend aufzuholen gilt. Die Hauptursache für die Nachwuchsprobleme 
liegt in den seit Jahrzehnten hohen Wildbeständen, die den Jungbäumen
vor allem in den oberen Hanglagen und im Berggebiet sehr stark 
zusetzen. Hier besteht darum der grösste Handlungsbedarf.
Schutzwaldpflege - regelmässig aber mässig
Oft lässt sich mit lediglich minimalen Pflegeeingriffen die 
Schutzwirksamkeit von Waldbeständen erhalten oder gar steigern, 
vorausgesetzt diese erfolgen rechtzeitig und am richtigen Ort. In 
erster Linie handelt es sich dabei um Massnahmen zur Verbesserung der
Stabilität und Struktur der Waldbestände. In vielen Fällen steht aber
die Einleitung oder Förderung der so wichtigen Waldverjüngung im 
Zentrum des waldbaulichen Handelns. Auch bei der 
Schutzwaldbewirtschaftung gilt der Grundsatz: Vorbeugen ist besser 
als heilen. Es ist günstiger die Verschlechterung eines guten 
Zustandes zu verhindern, als einen schlechten Zustand zu verbessern.
Staat anerkennt grosse Bedeutung
Mit der Übernahme des Defizits bei der Pflege und Verjüngung von 
sehr wichtigen und wichtigen Schutzwäldern unterstreicht der Staat 
die Bedeutung, die er dem Schutz vor Naturgefahren beimisst. Die 
Schutzleistung des Waldes stellt ein öffentliches Gut dar und ist 
deshalb nicht marktfähig. Die für die Schutzwaldpflege erforderlichen
Mittel werden in Liechtenstein von der öffentlichen Hand langfristig 
zur Verfügung gestellt, was diese wichtige Arbeit in vielerlei 
Hinsicht vereinfacht.

Kontakt:

Amt für Wald, Natur und Landschaft
Norman Nigsch
Tel.: +423 236 64 02

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