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pafl: Tiefe Rezession auch in Liechtenstein

Vaduz (ots)

Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise hat die
liechtensteinische Volkswirtschaft gegen Ende 2008 in eine tiefe 
Rezession geführt. Wie sich aus dem Konjunkturbericht des Amtes für 
Statistik ergibt, brachen die Umsätze grösserer Unternehmen sowie die
Warenexporte im 1. Halbjahr 2009 massiv ein. Mittlerweile sind jedoch
erste Anzeichen einer Stabilisierung zu erkennen.
Stark rückläufige Umsätze
Die Verkaufserlöse von 20 grösseren ausgewählten Unternehmen 
brachen gemäss den Mehrwertsteuerdaten im 1. Halbjahr 2009 um 25% 
ein. Besonders stark getroffen wurden die Unternehmen aus dem 
Industriesektor mit einem Umsatzverlust von 31% gegenüber dem 1. 
Halbjahr 2008. Bei den Dienstleistungsunternehmen fielen die 
Umsatzeinbussen deutlich geringer aus.
Beschäftigungswachstum gestoppt
Nach einer sechsjährigen Phase des Beschäftigungsanstiegs 
stagniert die Beschäftigung nun. Von Mitte 2008 bis 2009 erhöhte sich
die Beschäftigtenzahl nur um 0.1% auf den Stand von rund 33'400 
Beschäftigten. Im Industriesektor kam es in dieser Zeit zu einem 
Beschäftigungsabbau von rund 500 Personen, während sich die 
Beschäftigtenzahl im Dienstleistungssektor erhöhte. Die 
Arbeitslosenquote stieg von 2.1% im September 2008 auf 3.0% im 
September 2009 an.
Massiver Einbruch der Warenexporte
Im 1. Halbjahr 2009 brachen die direkten Warenexporte der 
liechtensteinischen Unternehmen gegenüber dem Vorjahreshalbjahr um 
31.8% ein (ohne Exporte in die Schweiz). Auch in den Monaten Juli und
August 2009 liess sich bei den Warenexporten noch keine Erholung 
erkennen. Dabei gingen die Warenexporte in die europäischen Länder, 
in die USA und nach Asien ähnlich stark zurück.
Anstieg des betreuten Kundenvermögens
Das betreute Kundenvermögen der drei grössten Bankengruppen 
Liechtensteins erhöhte sich im 1. Halbjahr 2009 aufgrund der 
positiven Börsenentwicklung um 4.6% gegenüber dem Endjahresstand 
2008. Der Netto-Neugeld-Abfluss dieser drei Bankengruppen hielt an; 
er war im 1. Halbjahr 2009 mit CHF 3.0 Mrd. jedoch etwas geringer als
im 2. Halbjahr 2008 mit einem Abfluss von CHF 3.5 Mrd.
Anzeichen für Stabilisierung der Weltwirtschaft
International mehren sich die Hinweise, dass der Tiefpunkt der 
weltweiten Rezession überwunden sein könnte. Die Lage an den 
Finanzmärkten hat sich entspannt, die Stimmungsindikatoren zeigen 
nach oben. In verschiedenen Ländern hat die Produktionstätigkeit 
wieder angezogen. Es bestehen jedoch weiterhin erhebliche Risiken, 
welche die baldige konjunkturelle Erholung der Weltwirtschaft bremsen
können. Aufgrund der ausgeprägten Exportorientierung der 
liechtensteinischen Volkswirtschaft wird der Aufschwung in 
Liechtenstein an die weitere Belebung der Weltwirtschaft und des 
Welthandels geknüpft sein.

Kontakt:

Ressort Präsidium
Wilfried Oehry, Leiter Amt für Statistik
T +423 236 64 50

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