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pafl: Liechtensteinischer Vorsitz am EFTA-Ministertreffen in Genf

Vaduz (ots)

Vaduz, 17. Dezember (pafl) - Unter dem Vorsitz von
Regierungsrätin Aurelia Frick fand am 17. Dezember 2009 in Genf das 
EFTA-Ministertreffen statt. Die Ministerinnen und Minister der vier 
EFTA-Staaten (Liechtenstein, Island, Norwegen und die Schweiz) 
diskutierten bei ihrem Herbsttreffen hauptsächlich den Stand sowie 
die weiteren Aussichten bezüglich Freihandelsbeziehungen mit 
Drittstaaten.
Unterzeichnung neuer Freihandelsabkommen
Die EFTA-Ministerinnen und -Minister konnten je ein 
Freihandelsabkommen mit Serbien und Albanien unterzeichnen. Neu 
umfasst das EFTA-Netzwerk 20 Freihandelsabkommen mit insgesamt 29 
Ländern. Vier dieser Freihandelsabkommen werden erst im Verlaufe des 
Jahres 2010 in Kraft treten. Anlässlich der Unterzeichnung der zwei 
neuen Freihandelsabkommen unterstrich Regierungsrätin Frick die 
bereits seit vielen Jahren bestehende Zusammenarbeit der EFTA-Staaten
mit Serbien und Albanien. Die nun unterzeichneten Freihandelsabkommen
würden den gegenseitigen Ausbau der Handelsbeziehungen weiter 
fördern.
Die Ministerinnen und Minister zeigten sich auch erfreut über den 
Abschluss der Freihandelsverhandlungen mit Peru. Das 
Freihandelsabkommen sollte im Januar 2010 unterzeichnet werden.
Höchste Priorität für die laufenden Freihandelsverhandlungen mit 
Indien
Regierungsrätin Frick betonte, dass den Verhandlungen mit Indien 
für Liechtenstein weiterhin höchste Priorität zukommt. In den 
kommenden Monaten werde auf den bereits erzielten guten Fortschritten
aufgebaut. Auch in den Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen mit
der Ukraine konnten in den vergangenen Monaten grosse Fortschritte 
erzielt werden. Der Abschluss der Verhandlungen in der ersten Hälfte 
2010 ist realistisch.
Die EFTA-Ministerinnen und -Minister hoffen zudem, dass die 
Verhandlungen mit Algerien und Thailand baldmöglichst wieder 
aufgenommen werden können.
Schwerpunkt Asien
Der Schwerpunkt der Bemühungen der EFTA-Staaten um weitere 
Liberalisierungen im Warenbereich und in anderen Bereichen, wie z.B. 
Dienstleistungen und Investitionen, liegt derzeit in Asien. Anfang 
2010 findet die erste Verhandlungsrunde über den Abschluss eines 
Freihandelsabkommens mit Hongkong statt. Gewünscht wird auch die 
baldige Verhandlungsaufnahme mit Indonesien. In Kürze sollen zudem 
eine Zusammenarbeitserklärung der EFTA-Staaten mit Malaysia 
unterzeichnet und eine gemeinsame Machbarkeitsstudie mit Vietnam 
erstellt werden.
Die EFTA-Ministerinnen und -Minister begrüssten die diversen 
Kontakte mit Russland, die die Aufnahme von Freihandelsverhandlungen 
zu Beginn des kommenden Jahres erlauben sollten. Gemäss 
Regierungsrätin Aurelia Frick ist es für die Wirtschaftsakteure aus 
den EFTA-Staaten von grösstem Interesse, die Wirtschaftsbeziehungen 
mit Russland zu intensivieren.
Die EFTA-Ministerinnen und -Minister beschlossen zudem, mit Panama
eine Zusammenarbeitserklärung auszuarbeiten.
Die EFTA-Ministerinnen und -Minister diskutierten, wie die Themen 
Umwelt und Arbeitsstandards künftig in die 
EFTA-Freihandelsverhandlungen Eingang finden sollen.
Treffen mit dem EFTA-Parlamentarierkomitee
Wie am Herbsttreffen üblich, fand auch ein Treffen zwischen den 
vier Ministerinnen und Ministern und Vertreterinnen und Vertretern 
des EFTA-Parlamentarierkomitees statt. Bei diesem Treffen wurde 
hauptsächlich die EFTA-Drittlandpolitik thematisiert. Liechtenstein 
war im Parlamentarierkomitee durch den Landtagsabgeordneten Harry 
Quaderer vertreten.
Allgemeine Wirtschaftslage / WTO
Die EFTA-Ministerinnen und -Minister begrüssten die ersten 
Anzeichen einer Besserung in der Weltwirtschaft. Sie zeigten sich 
zurückhaltend optimistisch für die weiteren mittelfristigen 
Aussichten. Durch den bedeutenden Einfluss, welcher die globale 
Finanzkrise auf den Handelsfluss ausgeübt hatte, sei es umso 
wichtiger, über ein starkes multilaterales Handelssystem zu verfügen.
Nur damit könnten auch protektionistische Tendenzen verhindert 
werden. In diesem Zusammenhang erwähnten die Ministerinnen und 
Minister, dass sich die EFTA-Staaten der laufenden 
WTO-Liberalisierungsrunde (Doha-Runde) verpflichtet fühlen. Diese 
müsse erfolgreich abgeschlossen werden.
Info-Box:
Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf Ministerebene: Liechtenstein: 
Regierungsrätin und Aussenministerin Aurelia Frick - im Vorsitz; 
Island: Gylfi Magnússon, Wirtschaftsminister; Norwegen: Trond Giske, 
Handels- und Industrieminister; Schweiz: Bundespräsidentin Doris 
Leuthard, Vorsteherin des Eidgenössischen 
Volkswirtschaftsdepartements.
Unterzeichnung der Freihandelsabkommen mit Serbien durch Mladjan 
Dinkic, stellvertretender Premierminister, Minister für Wirtschaft 
und regionale Entwicklung; mit Albanien durch Botschafter Sejdi 
Qerimaj, Ständiger Vertreter  in Genf.

Kontakt:

Ständige Mission des Fürstentums Liechtenstein in Genf
Beatrice Fankhauser
T +41 22 734 29 00

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