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pafl: Besonderer Holocaust-Gedenktag 2011 in Liechtenstein

Vaduz (ots)

Vaduz, 27. Januar (pafl) - Die Regierung von
Liechtenstein lud am Donnerstag, 27. Januar 2011, in den Vaduzer Saal
zur würdigen Holocaust-Gedenkstunde ein. Die Sieger aus dem 
Wettbewerb "Gewaltfrei jetzt - Jugend in Liechtenstein" wurden 
bekannt gegeben und ausgezeichnet. Anschliessend wurden unter dem 
Titel "Wo hast du all die Schönheit hergenommen ..." Lieder und der 
Cornet, ein Melodram nach Rainer Maria Rilkes "Cornet"-Dichtung, von 
Viktor Ullman aufgeführt. Es sprachen Aussen- und Kulturministerin 
Aurelia Frick und der Botschafter des Staates Israel, Ilan Elgar.
2003 haben die Bildungsminister des Europarates den Gedenktag 
ausgerufen und beschlossen, in den Schulen der Mitgliedstaaten einen 
Tag des Gedenkens an den Holocaust und der Verhütung von Verbrechen 
gegen die Menschlichkeit auszurufen. "Denn wer die Vergangenheit 
vergisst, kann die Zukunft nicht gestalten. Kein Land kann seine 
Vergangenheit ad acta legen. Sowohl die Licht- als auch die 
Schattenseiten seiner Geschichte sind Teile des kollektiven 
Gedächtnisses und somit Ausgangsbasis für die weitere Entwicklung," 
betonte Aussen- und Kulturministerin Aurelia Frick in ihrer 
offiziellen Ansprache.
Liechtensteiner Lehrerinnen und Lehrer engagieren sich in diesem 
Thema besonders aktiv. Der bei der Gedenkstunde 2010 ausgerufene 
Zeichenwettbewerb "Gewaltfrei jetzt - Jugend in Liechtenstein" ist 
Ausdruck dieses Engagements. Michael Goop von der Weiterführenden 
Schule in Triesen sagte bei der Preisüberreichung, dass insbesondere 
die Jugend aufzurütteln ist, dass Gewaltanwendung keinesfalls eine 
Lösung für Konflikte sein kann und darf. Der Wettbewerb war von der 
Regierung 2009 beschlossen worden und hat sich an Jugendliche im 
Alter zwischen 12 und 18 Jahren mit Wohnsitz in Liechtenstein 
gerichtet. Eine vierköpfige Jury wählte aus mehr als 200 Entwürfen 
aus 18 teilnehmenden Klassen (Ober-, Real- und Gymnasialklassen) die 
besten Entwürfe aus. Den ersten Preis hat Ann-Sophie Hammermann, 
Schülerin am Liechtensteinischen Gymnasium in Vaduz, erhalten. Der 
zweite Preis ging an Noemi Ramos, Klasse 2a, Oberschule Eschen, der 
dritte Preis ging an Simon Eitzinger, Klasse 3e, Liechtensteinisches 
Gymnasium Vaduz. Mitglieder der Jury waren die Künstlerin Evelyne 
Bermann, die beiden Lehrer Arno Brändle, Oberschule Eschen, und 
Michael Goop, Weiterführende Schule Triesen, und Désirée Bürzle vom 
Schulamt.
Anschliessend wurden unter dem Titel "Wo hast Du all die Schönheit
hergenommen ..." Werke von Viktor Ullman aufgeführt, die er im 
Konzentrationslager Theresienstadt geschrieben hatte, bevor er am 18.
Oktober 1944 in Auschwitz ermordet wurde. Der Cornet, ein Melodram 
von Viktor Ullmann nach einer Erzählung von Rainer Maria Rilke war 
seine letzte Komposition vor der Deportation nach Auschwitz. Sie ist 
beispielhaft für Werk und Schicksal vieler Künstler im Dritten Reich.
Interpreten waren die israelische Sopranistin Merav Barnea und die
in den Niederlanden geborene Mezzosopranistin Ruth Frenk, am Piano 
begleitet von Adi Bar, einem gefragten Liedbegleiter, Dirigenten und 
Kapellmeister.

Kontakt:

Information und Kommunikation der Regierung
Gerlinde Manz-Christ
T +423 236 61 80

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