ikr: Europäische Olympische Jugend-Winterspiele 2015 - Vorbereitungen laufen auf Hochtouren
Vaduz (ots/ikr) -
Vorarlberg und das Fürstentum Liechtenstein sind vom 24. bis 31. Januar 2015 gemeinsamer Ausrichter der XII. Winterspiele im Rahmen des European Youth Olympic Festivals (EYOF). Die Vorbereitungen für dieses sportliche Grossereignis laufen auf Hochtouren, die Finanzierung ist fixiert und auch organisatorisch sind die Weichen gestellt.
Sowohl Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner und Sportlandesrat Siegi Stemer als auch der Liechtensteiner Regierungschef Klaus Tschütscher und Sportminister Hugo Quaderer sind sich der Bedeutung und der Chancen für die Region bewusst. Das Festival ist immerhin Europas grösste Multi-Sportveranstaltung im Nachwuchssport und die Vorstufe der Olympischen Spiele. Landeshauptmann Wallner: "Wir wollen allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie Publikum und Gästen aus ganz Europa, aber auch der Bevölkerung in den Austragungsorten ein unvergessliches Ereignis bieten. Dass Vorarlberg und das Fürstentum Liechtenstein gemeinsam als Veranstalter auftreten, unterstreicht einmal mehr unsere intensive länderübergreifende Zusammenarbeit auf regionaler Ebene. Durch die Jugend-Winterspiele können nachhaltige Impulse sowohl im Sport als auch im Tourismus gesetzt werden."
Liechtensteins Regierungschef Klaus Tschütscher versichert, dass auch das Fürstentum Liechtenstein für ein grosses Erlebnis bei allen Beteiligten sorgen werde: "Die breite Zustimmung für unsere gemeinsame Bewerbung unterstreicht die weltweit anerkannte Kompetenz von Liechtenstein und Vorarlberg. Wir wollen und werden ein guter und sympathischer Gastgeber sein. Unser Bekenntnis zum Nachwuchs soll auch nachhaltige Erfolge bringen. Ich bin davon überzeugt, dass unsere Region der ideale Austragungsort für die Europäische Jugend-Winterspiele 2015 sein wird. Wir werden Vorarlberg und das Fürstentum Liechtenstein von ihrer besten sportlichen und organisatorischen Seite präsentieren."
Finanzierung steht
Das Budget der Veranstaltung - ohne Baukosten für die danach dauerhaft nutzbaren Sportstätten - beträgt sieben Millionen Euro. Davon übernimmt das Land Vorarlberg einen Anteil in Höhe von 1,8 Millionen Euro, der sich über die Landesvoranschläge 2012 bis 2015 verteilt. Den entsprechenden Beschluss hat die Landesregierung kürzlich gefasst.
Die Aufteilung der Veranstaltungskosten:
Republik Österreich 1,8 Mio. Euro
Land Vorarlberg 1,8 Mio. Euro
Fürstentum Liechtenstein 0,7 Mio. Euro
Region, EU, EOC, Sponsoren 1,3 Mio. Euro
Teilnehmerbeiträge 1,4 Mio. Euro
Gesamt 7,0 Mio. Euro
Durch die vereinbarte personelle Einbindung regionaler Dienstleister aus den Bereichen Tourismus, Verkehr und Bergbahnen konnte speziell bei den Personal- und Transportkosten überschaubar budgetiert werden, betont Landesrat Stemer: "Insbesondere steht uns in der Person von Montafon-Tourismus-Geschäftsführer Dieter Dubkowitsch ein Experte mit reichlich Event-Organisationserfahrung zur Verfügung. Er hat die Gesamtkoordination im Montafon übernommen."
Zur Finanzierung der erforderlichen Infrastruktur in Vorarlberg sind 12,65 Millionen Euro veranschlagt, welche von Bund, Land, den Regionen, Standortgemeinden und Sponsoren aufgebracht werden.
Organisatorische Vorbereitungen: Der offizielle Startschuss fiel im Januar 2012 im Rahmen der Olympischen Jugendspiele in Innsbruck mit der Unterzeichnung des sogenannten "Host-City-Vertrages" durch die Präsidenten des Österreichischen Olympischen Comitees (ÖOC), Karl Stoss, und des Liechtensteinischen Olympischen Sportverbandes (LOSV), Leo Kranz, die Spitzen des Europäischen Olympischen Comitees (EOC), Präsident Patrick Hickey und Generalsekretär Raffaele Pagnozzi, sowie die Bürgermeister der Host-City Schruns/Tschagguns, Karl Hueber und Herbert Bitschnau.
Nun gilt es laut EYOF-Charta ein für die Gesamtkoordination des Projekts verantwortliches Organisationskomitee (OK) einzurichten. Für dessen rechtlichen Rahmen wird eine eigene Gesellschaft gegründet. Landesrat Stemer: "Sobald dies geschehen ist, geht die organisatorische Federführung an die Olympischen Comitées, die Region und die Host-City samt allen betroffenen Einrichtungen. Die Mitglieder des Bewerbungskomitees werden ihre bisherigen Erfahrungen auch weiterhin entsprechend einbringen." Ende Juni 2012 wird der Besuch einer Delegation des Europäischen Olympischen Comitees (EOC) erwartet.
49 Nationen, 1.500 Teilnehmende
Das European Youth Olympic Festival wird seit 1991 alle zwei Jahre jeweils im Sommer und im Winter ausgetragen. Die XII. Winterspiele 2015 in Vorarlberg & Liechtenstein sind ein Meilenstein, weil erstmals in der olympischen Geschichte eine staatenübergreifende Bewerbung erfolgreich war.
Zu den Bewerben sind 49 Nationen eingeladen, insgesamt werden rund 1.500 Athletinnen und Athleten sowie Betreuerinnen und Betreuer erwartet. Auf dem Programm stehen acht Sportarten mit insgesamt 30 Disziplinen.
Der liechtensteinische Sportminister Hugo Quaderer dazu: "Wir möchten die Jugendlichen aus Europa in ihrer gesamten Entwicklung inspirieren. Ich bin davon überzeugt, dass unsere zwei Länder mit ihren vielen Vorzügen, ihrer Sportkompetenz und ihrer gut ausgebauten Sportinfrastruktur positiv punkten werden. Wir wollen die jugendlichen Sportlerinnen und Sportler aus Europa ansprechen und 2015 ein sympathisches, sicheres und schwungvolles Fest feiern."
Host-City vor grossen Herausforderungen
Grosse Herausforderungen kommen durch die Jugend-Winterspiele nicht zuletzt auf die Host-City Schruns/Tschagguns und die Region zu. Es gilt in Sachen Verkehr, Transport, Unterbringung und Verpflegung, medizinische Betreuung und Sicherheitsdienste hohen Ansprüchen gerecht zu werden - für die beiden Bürgermeister Karl Hueber (Schruns) und Herbert Bitschnau (Tschagguns) eine "intensive aber höchst reizvolle Aufgabe".
In Schruns/Tschagguns werden auch zwei der grössten Sportstätten-Projekte realisiert:
Einmal steht die Adaptierung des Aktivparks Montafon auf dem Programm. Hier geht es vor allem um den Ausbau der Mannschaftskabinen sowie um Räumlichkeiten, die für EYOF 2015 als Pressezentrum, für die medizinische Versorgung und Dopingkontrollen usw. genützt werden. Die konkreten Massnahmen werden noch in diesem Jahr geplant und im kommenden Jahr umgesetzt. Bereits im Winter 2013/14 soll im Aktivpark Montafon ein Eishockey-Jugendturnier stattfinden.
In Tschagguns entsteht am Standort der früheren Zelfenschanze eine moderne Skisprunganlage. Das Schanzenzentrum Montafon ist Teil des Nordic-Konzeptes. Neben den Nachwuchsschanzen wird eine für internationale Bewerbe taugliche Normalschanze (Hillsize 108 Meter) gebaut. Wenn der Baubeschluss der Vorarlberger Landesregierung planmässig im Juni 2012 gefasst wird, kann die Errichtung der Schanzenanlage im Jahr 2013 über die Bühne gehen. Im Winter 2013/14 sollen hier erste Bewerbe stattfinden.
Weitere erforderliche Infrastrukturmassnahmen sind die Errichtung einer wettkampftauglichen Loipe in Gaschurn für die Nordische Kombination und eventuell einer Biathlonanlage in Sulzberg sowie diverse Adaptierungen in Liechtenstein.
Die Ausrichtung der einzelnen Bewerbe ist an folgenden Orten vorgesehen:
Ski Alpin (Slalom/Riesentorlauf) Hochegg, Malbun (FL)
Ski Alpin (Super-G) Silvretta Montafon Hochjoch
Ski Nordisch Loipenanlage Valüna, Steg (FL)
Biathlon Sulzberg (eventuell)
Skispringen Montafoner Schanzenzentrum Schruns/Tschagguns
Nordische Kombination Montafoner Schanzenzentrum und Gaschurn
Snowboard Silvretta Nova Montafon
Eishockey Aktivpark Schruns/Tschagguns
Eislaufen Messestadion Dornbirn
Unterkünfte: Olympische Gastgeber im ganzen Montafon
Eröffnungsfeier: Montafoner Schanzenzentrum oder Aktivpark
Flower ceremony: an der jeweiligen Sportstätte
Medal Plaza, Schlussfeier: Dorfzentrum Schruns
Side-Events in den Dorfzentren
Kontakt:
Ressort Sport
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Information und Kommunikation der Regierung
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