ikr: Liechtensteinische Stabsstelle Financial Intelligence Unit zieht positive Bilanz für das Jahr 2012
Vaduz (ots/ikr) -
Die Financial Intelligence Unit (FIU) Liechtenstein, die zentrale Amtsstelle zur Beschaffung und Analyse von Informationen zu Geldwäscherei, organisierter Kriminalität und Terrorismusfinanzierung, stellte am 21. Mai in Vaduz ihren Jahresbericht 2012 vor. "Wir ziehen ein positives Fazit. Bei Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung verfolgen die liechtensteinischen Behörden weiterhin eine konsequente Missbrauchsbekämpfung. Erfreulich sind das gut funktionierende Meldesystem, die konsequente Implementierung internationaler Standards sowie die erfolgreiche internationale Kooperation und Vernetzung der liechtensteinischen FIU", betonte Daniel Thelesklaf, Leiter der FIU, bei der Vorstellung des Jahresberichtes.
318 Verdachtsmitteilungen nach Sorgfaltspflichtgesetz
Finanzintermediäre haben 2012 insgesamt 318 Verdachtsmitteilungen nach dem Sorgfaltspflichtgesetz (SPG) erstattet. Im Vergleich zum Vorjahr mit 289 Verdachtsmitteilungen bedeutet dies im Sorgfaltspflichtbereich eine leichte Zunahme von 10 Prozent. Bei den Meldungen nach dem Gesetz über die internationalen Sanktionen nahm die Anzahl von 74 auf 19 hingegen deutlich ab. Insgesamt gingen bei der Stabsstelle FIU 314 Meldungen aus dem Inland ein.
Gut verankertes System
Von den Verdachtsmitteilungen nach dem SPG stammen 199 (63 %) von Banken, 76 (24 %) von Treuhändern, 29 (9%) von Versicherungen und der Rest (4 %) von anderen Sorgfaltspflichtigen oder von Behörden. Über 76 Prozent aller Verdachtsmitteilungen wurden aufgrund von internen Erhebungen der Finanzintermediäre erstattet, was einen neuen Höchststand ergibt. "Das ist für uns ein klares Signal. Die Missbrauchsbekämpfung in Liechtenstein ist gut verankert", betonte Daniel Thelesklaf. 60 % der Verdachtsmitteilungen wurden im Hinblick auf die Einleitung von strafprozessualen Massnahmen an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet.
Aktive Bekämpfung der Auslandskorruption
Wie bereits in den Vorjahren, haben die meisten Verdachtsmitteilungen einen Bezug zu Wirtschaftskriminalität. Zugenommen haben die Meldungen mit einem Bezug zu Auslandskorruption, was auch mit den zunehmenden Anstrengungen von Staaten zur Bekämpfung dieser Form von schwerer Kriminalität erklärt werden kann.
Internationale Kooperationen und Vernetzungen
Für die Financial Intelligence Unit Liechtenstein haben fast alle Verdachtsmitteilungen einen Auslandsbezug. Die bilaterale Zusammenarbeit mit anderen FIUs wurde deshalb gezielt verstärkt. Die länderübergreifende Kooperation ist ein konstruktiver und bewährter Ansatz bei der Aufarbeitung von internationalen Sachverhalten. Die FIU ist durch ihren Leiter auch im Exekutivkomitee der Egmont Group mit über 130 FIUs vertreten. "Mit der FIU leistet Liechtenstein einen aktiven Beitrag zur weltweiten Bekämpfung von Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung. Dabei freuen wir uns insbesondere auch über die hohe internationale Wertschätzung, die uns entgegengebracht wird", sagte Daniel Thelesklaf, Leiter der FIU.
Der vollständige Jahresbericht der FIU kann im Internet unter www.fiu.llv.li abgerufen werden.
Kontakt:
Financial Intelligence Unit (FIU) Liechtenstein
Daniel Thelesklaf, Leiter
T +423 236 61 20