ikr: Klimakonferenz abgeschlossen
Vaduz (ots/ikr) -
In Warschau wurden die ersten Schritte auf dem Weg zum neuen Klimaabkommen beschlossen. Umweltministerin Marlies Amann-Marxer vertrat Liechtenstein an den Verhandlungen.
Die liechtensteinische Umweltministerin wies in ihrer Rede vor dem Plenum darauf hin, dass Liechtenstein durch seine Lage in den Alpen vom Klimawandel direkt betroffen ist. Deshalb nimmt das Land seine Verantwortung anteilsmässig auch wahr und hat verschiedene Massnahmen zur Reduktion seiner Treibhausgasemissionen umgesetzt. Zudem beteiligt sich Liechtenstein gemäss dem Stand der internationalen Verhandlungen an Projekten in Entwicklungsländern, um diesen ein Anpassen an die Änderung der Umweltbedingungen zu ermöglichen.
Was das Verhandlungsergebnis anbelangt, hätte sich Amann-Marxer insgesamt ein deutlich besseres Ergebnis gewünscht. So konnte zu wichtigen Fragen zum neuen Abkommen, das in zwei Jahren an der Klimakonferenz in Paris verabschiedet werden soll, noch keine Einigkeit erzielt werden. Insbesondere wurde nicht erreicht, dass alle Länder damit beginnen, Reduktionsverpflichtungen für die Zeit nach 2020 zu erarbeiten. Ebenfalls ausgeblieben sind konkrete Ergebnisse zu den so genannten neuen Marktmechanismen, mit welchen Emissionsreduktionen einfacher erreicht werden sollen. Mit Blick auf die kommende Klimakonferenz nächstes Jahr in Peru stehen der Staatengemeinschaft somit noch intensive Verhandlungen bevor.
Erfolg für Liechtenstein
Positiv sind die Einigung im Waldbereich zu werten, der wegen Rodungen und Minderung seiner Funktion als CO2-Senke für 17 Prozent der globalen Emissionen verantwortlich ist. Hierzu wurde festgelegt, wie zukünftig die Emissionen berechnet und überprüft werden. Ein spezifischer Erfolg konnte für Liechtenstein hinsichtlich der Überprüfungsmodalitäten für Kleinstaaten erzielt werden. Liechtenstein hatte sich in den Verhandlungen dafür eingesetzt, dass für Staaten mit vergleichsweise geringen Treibhausgas-Emissionen die jährlichen Berichtspflichten nicht jeweils in einem aufwändigen Prozess vor Ort überprüft werden. Ministerin Amann-Marxer: "In Zukunft werden unsere Berichte und Inventare nach Absprache mit dem Klimasekretariat vorwiegend in einem so genannten zentralen Review überprüft. Damit entfallen aufwändige Expertentreffen vor Ort. Das hilft gleichzeitig die Effizienz der Arbeit des Klimasekretariates zu erhöhen und senkt auch dessen Kosten. Der Einsatz für diese sinnvolle Abwicklung der Überprüfungen kommt auch einer Reihe von weiteren kleinen Staaten zu Gute, die sich für die Initiative Liechtensteins bedankten."
Liechtenstein ist bei den Klimaverhandlungen Mitglied der so genannten Environmental Integrity Group. Diese Gruppe umfasst neben Liechtenstein Mexiko, Monaco, Südkorea und die Schweiz. Im Rahmen der Arbeiten traf Amann-Marxer mit den Umweltministerinnen und Umweltministern dieser Staaten zusammen.
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