ikr: Alpenrheintal gewinnt Mobilitätspreis
Vaduz (ots/ikr) -
Vorarlberg, Liechtenstein und der Kanton St. Gallen zeigten mit dem Projekt Alpstar in den letzten drei Jahren, was es braucht, um Pendlerinnen und Pendler zum Umsteigen auf Bahn, Bus oder Rad zu bewegen. Die Bemühungen wurden jetzt mit dem österreichischen VCÖ-Mobilitätspreis ausgezeichnet.
Wie durch ökologisch verträgliche Mobilität die Lebensqualität für Mensch und Natur verbessert wird, dieser Frage geht auch der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) nach. Mit dem jährlichen VCÖ-Mobilitätspreis, der gemeinsam mit dem Verkehrsministerium, dem Umweltministerium und den österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) vergeben wird, zeichnet er innovative und klimafreundliche Projekte aus. Eine 33-köpfige Jury wählte aus knapp 300 Einreichungen unter dem diesjährigen Motto "unterwegs - klimafreundlich.gesund.effizient" die Pilotregion Alpenrheintal des Alpstar-Projekts zum Gesamtsieger. Dieter Häusler, Abteilung Verkehrsplanung und Mobilitätsstrategien der Stadt Wien und Mitglied der Jury dazu: "Manchmal ist es sehr schwierig, Kooperationen über Bundeslandgrenzen oder sogar Gemeindegrenzen hinweg zustande zu bringen. Umso eindrucksvoller zeigt dieses Projekt, dass nicht einmal Staatsgrenzen ein Hindernis sein müssen." Der Preis wurde am Mittwoch, 17. September 2014, in Wien übergeben.
Kleine Massnahmen, grosse Wirkung
Damit Pendlerinnen und Pendler ihre Verkehrsmittelwahl überdenken, können Arbeitgeber entscheidende Impulse setzen. Durch professionelles betriebliches Mobilitätsmanagement, das fest im Betrieb verankert und erlebbar ist, werden Mitarbeitende zum Umstieg auf Bus, Bahn oder Rad motiviert. Kleine Massnahmen wie ÖV-Schnuppertickets, überdachte Fahrradabstellplätze oder Monitore mit Bus-Abfahrtszeiten in Echtzeit tragen zur Bewusstseinsbildung bei und helfen, dass künftig weniger Parkplätze notwendig sind. Täglich pendeln tausende Menschen von Österreich und der Schweiz nach Liechtenstein. Erarbeitet und getestet wurden die Massnahmen daher in der Pilotfirma Hilti AG, einem der grössten Arbeitgeber Liechtensteins. Die Mitarbeitenden wurden von Anfang an in die Aktivitäten einbezogen. Sie wurden befragt, welche Rahmenbedingungen notwendig sind, damit sie das Auto zu Hause lassen. Daniel Oehry, Mobilitätsmanager bei Hilti: "Das Thema stiess von Anfang an auf breite Akzeptanz."
In allen drei Ländern eingebettet
Das Projekt war auch deshalb so erfolgreich, weil die Massnahmen in St. Gallen, Liechtenstein und Vorarlberg in nationale bzw. regionale Strategien integriert wurden. Die Agglomerationsprogramme Rheintal und Werdenberg-Liechtenstein legen einen Schwerpunkt auf das betriebliche Mobilitätsmanagement. In Liechtenstein hat das Konzept "Mobiles Liechtenstein 2015" die Bewusstseinsbildung für ein umweltverträgliches Mobilitätsverhalten zum Ziel. Und in Vorarlberg wurden die Massnahmen in das Programm Energieautonomie 2050 integriert.
Die Erfahrungen der letzten Jahre wurden u.a. in einer "Best-Practice Plattform" gesammelt, damit Betriebe und Gemeinden in der Pilotregion davon profitieren, aber auch andere Regionen mit ähnlichen Bedingungen Mobilitätsmassnahmen durchführen können. Ein Nachfolgeprojekt im Alpenrheintal, das auf den Ergebnissen aufbaut, ist in Planung. Mobilitätsmanager und Pendelnde, die sich für das Thema interessieren, können sich über Videoclips inspirieren lassen, die im Rahmen von Alpstar produziert wurden und eine breite Auswahl an möglichen Massnahmen zeigen.
Weitere Informationen
- 13 Kurzfilme wie betriebliches Mobilitätsmanagement gelingen kann www.youtube.com/nachhaltigmobil
- Fahrrad-Navi "Bike Nature Guide" für das Alpenrheintal www.youtube.com/watch?v=xBJBRXJtSJM
- VCÖ www.vcoe.at
Klimaneutral mit Alpstar
Wie können die Alpen bis 2050 klimaneutral werden? 13 Partner-Regionen aus dem Alpenraum zeigen im Rahmen des Projekts Alpstar gemeinsam Wege auf, wie der CO2-Ausstoss im Alpenraum effektiv reduziert werden kann. Damit leisten sie einen Beitrag zur Umsetzung des Klima-Aktionsplans der Alpenkonvention. Eine dieser Pilotregionen ist das Alpenrheintal. Vorarlberg, Liechtenstein und der Kanton St.Gallen möchten Pendlerinnen und Pendler zum Umsteigen auf den öffentlichen Verkehr und den Radverkehr bewegen. Als Partner konnten die Auspendler-Gemeinden Buchs und Feldkirch und mit Hilti einer der grössten Abeitgeber in Liechtenstein gewonnen werden. Koordiniert werden die Aktivitäten von CIPRA International und dem Energieinstitut Vorarlberg.
http://www.cipra.org/de/klima-energie/cipra/international/projekte/laufend/alpstar
Kontakt:
Amt für Umwelt
Roland Jehle
T +423 236 64 19