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Den Naturgefahren bereits vor dreitausend Jahren getrotzt?

Vaduz (ots)

Im Vorfeld zweier privater Bauprojekte führte das Team der Archäologie in Triesen zwischen März und November 2019 zwei Notgrabungen durch. Es wurden neue Erkenntnisse zur bereits bekannten urgeschichtlichen Siedlung gewonnen.

Im nördlichen Gemeindegebiet von Triesen ist die Archäologie, Amt für Kultur, bereits mehrfach auf Siedlungsspuren der Bronzezeit und der frühen Eisenzeit gestossen. Die Notgrabungen der letzten 16 Jahre haben gezeigt, dass diese Terrassen auch in früheren Epochen ein beliebter Wohnort gewesen ist.

Bei den beiden aktuellen Notgrabungen an der Fürst-Johann-Strasse wurde eine Fläche von insgesamt 811 Quadratmetern archäologisch untersucht. Es wurde dabei eine Uferverbauung auf der nördlichen Seite eines Baches dokumentiert. Sie schützte die Siedlung vor Überschwemmungen. Auf der südlichen Bachseite befand sich eine massive Steinlage. Bei dieser könnte es sich entweder um eine verstürzte Terrassierungsmauer, die weiter hangaufwärts stand, oder um eine Planierung des Geländes handeln. Am Rande dieser Steinlage sind möglicherweise noch die letzten Reste eines Gebäudes oder einer weiteren Terrassierungsmauer fassbar.

Die freigelegten Befunde werden durch Keramikfragmente und Metallobjekte in die späte Bronzezeit (10. - 8. Jahrhundert v. Chr.) und in die frühe Eisenzeit (8. - 6. Jahrhundert v. Chr.) datiert.

Mehrere mit Brandschutt gefüllte Gruben, ein Pfostenloch sowie der Rest eines gefestigten Gehniveaus sind weitere Zeugen der regen Siedlungstätigkeit während der Spätbronze- und frühen Eisenzeit in diesem Gebiet.

Die erwähnte Uferverbauung ist der zweite Nachweis einer Regulierung der Bäche. Dass sich die Bewohner des urgeschichtlichen Dorfs trotzdem nicht immer vor den Naturgewalten schützen konnten, zeigte sich durch die Notgrabung deutlich. So wurde weiter südlich ein Murgang dokumentiert. Da bis auf einige wenige Keramik- und Metallfragmente keine prähistorischen Befunde vorhanden waren, dürften diese von einer Naturkatastrophe zerstört worden sein. Doch das Gebiet wurde später wiederum genutzt. Dies belegen eine urgeschichtliche Feuerstelle und der Rest eines gefestigten, neuzeitlichen Weges.

Als jüngste Befunde kamen ein neuzeitlicher, mit Steinen gefestigter Weg sowie eine Abfallgrube zum Vorschein. Die Grube war verfüllt mit Abbruchschutt. Neben Dachziegeln, Bruchsteinen, Werkzeug (Hacke, Mistgabel etc.) und Keramik des 19. Jahrhunderts befanden sich darin auch zwei Münzen aus den Jahren 1894 bzw. 1897.

Kontakt:

Amt für Kultur/Archäologie
T +423 236 75 34

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