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Zertrampelte Schwertlinienfelder als Folge der Selfie-Kultur

Vaduz (ots)

Die Natur ist aus dem Winterschlaf erwacht und erblüht von Neuem. So auch die Sibirischen Schwertlilien, die das Ruggeller Riet ab sofort wieder in ein blaues Blütenmeer verwandeln. Leider finden sich auch immer wieder Trampelspuren in den Lilienfeldern. Gemäss Beobachtungen der Naturwacht waren in den letzten zwei Jahren auf Grund der COVID-Reisebeschränkungen besonders viele Menschen in den hiesigen Naturschutzgebieten unterwegs. Durch das Aufkommen der sozialen Medien und der damit einhergehenden Selfie-Kultur wollen viele exklusive Fotos auf dem eigenen Profil veröffentlichen. Dabei reicht ein Naturfoto oft nicht mehr aus, sondern man legt sich trotz Wegegebot und Schutzstatus der Schwertlilie u.a. direkt ins Lilienfeld, um ein Foto von sich zu schiessen. Offensichtlich wird auch eine drohende Busse in Kauf genommen. "Dass innerhalb von Naturschutzgebieten ein Wegegebot gilt und die Schwertlilie eine geschützte Art ist, scheinen viele nicht zu wissen oder einfach zu ignorieren", gibt sich Oliver Müller, Leiter der Naturwacht, besorgt.

Verstärkte grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Das oben beschriebene Problem tritt nicht nur im Ruggeller Riet auf. Die Vorarlberger Nachbarn haben im Bangser Ried mit demselben Problem zu kämpfen. Aus diesem Grund haben sich Feldkirch, Ruggell, Vorarlberg und Liechtenstein zwecks einer engen Zusammenarbeit zusammengeschlossen. Dabei sollen im Rahmen einer Informationskampagne die Naturbesucherinnen und -besucher sensibilisiert werden. So werden in Ruggell während der Blütezeit der Schwertlilien temporär zusätzliche Informationstafeln bei den Parkplätzen und Ausgangspunkten der Spaziergängerinnen und Spaziergänger aufgestellt. Ebenfalls wird mit einer grenzüberschreitenden Kampagne in den sozialen Medien für das Blütenmeer geworben und gleichzeitig auf Verhaltensregeln hingewiesen. Auch die Naturwacht Feldkirch arbeitet diesbezüglich eng mit der liechtensteinischen Naturwacht zusammen. So werden die Kontrollen vor Ort in den beiden Gebieten intensiviert und untereinander koordiniert, um noch mehr Aufklärungsarbeit leisten zu können.

Grenzüberschreitende Fahrrad-Exkursion

Am 10. Juni 2022 findet im Rahmen des Umweltprogramms von Feldkirch eine grenzüberschreitende Fahrrad-Exkursion zum Thema Moore statt, welche die verstärkte Zusammenarbeit zusätzlich untermauert. Dabei wird aufgezeigt, welche Bedeutung Moore im Zusammenhang mit der Speicherung von Kohlenstoff und damit für den Klimaschutz haben. Weitere Infos zur Exkursion finden sich unter https://www.feldkirch.at/leben/umwelt-und-naturschutz/umweltprogramm.

Pressekontakt:

Amt für Umwelt
Oliver Müller
T +423 236 64 09

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