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Bundesamt für Landwirtschaft

Menschen in Berggebieten brauchen mehr Aufmerksamkeit

Adelboden (ots)

Der Lage von Millionen von Menschen im
Berggebiet muss mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Das fordert die
Deklaration der internationalen Konferenz von Adelboden, die heute
verabschiedet wurde.
Menschen, die in Berggebieten leben, sind oft benachteiligt. Sie
leiden unter Armut, Hunger, sozialen und kulturellen Ausgrenzungen
sowie Konflikten», heisst es in der Adelboden-Deklaration, die heute
von gegen 200 Vertreterinnen und Vertretern aus 55 Nationen genehmigt
wurde. Die Konferenz über »nachhaltige Landwirtschaft und ländliche
Entwicklung im Berggebiet» wurde vom Bundesamt für Landwirtschaft
(BLW) zusammen mit der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation
der Vereinten Nationen (FAO) veranstaltet. Gemäss FAO leben rund 770
Millionen Menschen in Berggebieten.
Die Globalisierung hat oft negative Auswirkungen auf die
Berggebiete», heisst es in der Deklaration weiter. Marktverzerrungen
müssten beseitigt werden. Aber auch wenn das gelinge, blieben dem
Berggebiet noch Nachteile. Menschen in den Bergen müssen besseren
Zugang zu den Märkten haben und eine faire Kompensation erhalten für
Umwelt- und Dienstleistungen». Besondere Aufmerksamkeit brauchten die
Gebiete auch auf Grund ihrer geographischen Isolation und der
empfindlichen Oekosysteme, die eine wirtschaftliche Produktion
erschweren.
Die Konferenz stellt fest, dass der Landwirtschaft eine
Schlüsselrolle bei der Entwicklung der Berggebiete zukommt.
Gleichzeitig fordert die Teilnehmenden jedoch eine wirtschaftliche
Diversifizierung. Das bedinge unter anderem die Erarbeitung von
Produktionsnormen und Indikatoren sowie die Anerkennung von
Ursprungs- und Qualitätsbezeichnungen.
Die Deklaration hält fest, dass die zahlreichen Herausforderungen
einer nachhaltigen Landwirtschaft und ländlichen Entwicklung nur
erfolgreich angenommen werden können, wenn die Rechte der lokalen
Gesellschaften bezüglich Wissen, natürlicher Ressourcen und
Technologien, Eigentum und Landbesitz anerkannt werden. Diese
Voraussetzung gilt auch, wenn die Lebensbedingungen der Menschen
verbessert werden sollen. Gefordert wird zudem ein besserer Zugang zu
Nahrungsmitteln, sauberem Wasser und den Grundbedürfnissen wie
Bildung, Gesundheit und Wohnraum. Die Rechte der Frau müssten
anerkannt werden.
Die Deklaration will, dass die Gebirgsländer alle Formen
nachhaltiger Produktionsmethoden fördern und Wälder, Böden,
Biodiversität und Wasserqüllen schützen. Schliesslich sind Forschung,
Ausbildung und Technologietransfer wesentliche Elemente für ein
nachhaltige Entwicklung von Landwirtschaft und ländlichem Raum. Im
Rahmen von länderübergreifenden Allianzen sind Informationen
auszutauschen.
Die Resultate der Konferez werden Eingang finden im Weltgipfel
über nachhaltige Entwicklung in Johannesburg (26. August bis 4.
September 2002) sowie an der internationalen Gipfelkonferenz in
Bishkek, Kirgistan, im Oktober 2002 zum Abschluss des UNO-Jahrs der
Berge.

Kontakt:

Jürg Jordi
Sektion Information
Tel. +41/31/322'81'28
Internet: http://www.sard-m2002.ch/

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