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Massnahmenpaket an Grossen Rat verabschiedet

Luzern (ots)

Regierung greift Pflegepersonal unter die Arme
Die Luzerner Regierung steht zum Pflegepersonal an
den Spitälern und greift ihm mit einem Massnahmenpaket unter die
Arme: Ab 1. Juli 2001 sollen die Pflegenden für Nachtarbeit
Zeitgutschriften erhalten sowie eine finanzielle Zulage für
Samstagsarbeit. Daraus entstehen jährliche Mehrkosten von 6,3
Millionen Franken. Für das laufende Jahr wird dem Grossen Rat ein
Nachtragskredit von 3,2 Millionen Franken beantragt.
Wie in der ganzen Schweiz ist auch im Kanton Luzern die Situation
beim Pflegepersonal angespannt. Die gestiegenen Erwartungen, die
Personalengpässe, die Rekrutierungsprobleme und die unregelmässigen
Arbeitszeiten sorgen in den Spitälern für Stress und übermässige
Belastungen. "Es ist unbestritten, im Bereich Pflegepersonal haben
wir ein Problem, deshalb wollen wir handeln", so der Luzerner
Gesundheitsdirekotr Dr. Markus Dürr am Mittwochvormittag vor den
Medien.
Gutschriften für Nacht und Samstag
Handeln will die Regierung mit einem zweiteiligen Massnahmenpaket.
Künftig soll pro Stunde Nachtarbeit (20.00 bis 07.00 Uhr) eine
Zeitgutschrift von 10 Minuten pro Stunde gewährt werden. Diese Zeit
soll in der Regel mit Freizeit kompensiert werden. Damit kann gemäss
Regierungsrat Dürr genau jenes Problem zumindest teilweise
aufgefangen werden, das die Pflegenden beschäftigt: Stress,
Belastung, Burnout. Diese Massnahme kostet pro Jahr 5,1 Millionen
Franken.
Die zweite Massnahme betrifft die finanzielle Abgeltung der
Samstagsarbeit. Hier will die Regierung als Entschädigung neu eine
Zulage von fünf Franken pro Stunde ausrichten. Diese Massnahme kostet
jährlich rund 1,2 Millionen Franken. Sie ist vom Arbeitsmarkt her zur
Wertschätzung der Samstagsarbeit notwendig.
Warum hat sich die Luzerner Regierung ausgerechnet für diese
beiden Massnahmen entschieden. "Weil wir mit den betroffenen Kreisen
im Gespräch waren und die Anliegen der Basis aufnehmen wollten", so
Markus Dürr.
Dazu hat das Gesundheits- und Sozialdepartement zwei sogenannte
Pflegemeetings organisiert. Dabei hat das Departement zusammen mit
Vertreterinnen und Vertretern der Pflege aus allen Spitälern und
Kliniken eine Analyse der Probleme vorgenommen und
Verbesserungsmassnahmen auf verschiedenen Ebenen entwickelt. Laut
Departementssekretär Walter Bachmann haben sich folgende zentrale
Forderungen herauskristallisiert: Massnahmen, um wieder mehr Zeit für
die Kernaufgabe Patientenbetreuung zu erhalten, weniger
Administation, Optimierung der Ausbildungsbetreuung, Zeitkompensation
und Lohnfragen.
Verbesserungen in den Spitälern
Die Erkenntnisse aus den Pflegemeetings wurden im Laufe der
letzten Monate in erster Linie durch die Spitäler umgesetzt. Margrit
Fries, Pflegedirektorin am Kantonsspital Luzern, und Barbara
Schwegler von der Pflegedienstleitung Kantonales Spital
Sursee-Wolhusen, zeigten vor den Medien die lange Liste von kleinen
und grösseren Massnahmen auf. Dazu gehören Optimierungen im
administrativen und organisatorischen Bereich, Anpassungen im Rahmen
des Besoldungsregulativs Anpassungen, eine bessere Betreuung der
Lernenden, die Neupositionierung der Aus- und Weiterbildung.
Damit konnten wesentliche Verbesserungen erreicht werden, doch sie
genügen nicht. Jetzt sind politische Massnahmen nötig, damit der
Kanton Luzern im Bereich Pflegeberufe auf dem Arbeitsmarkt
konkurrenzfähig bleibt. "Uns in der Regierung ist das Pflegepersonal
diese zusätzlichen 6,3 Millionen Franken pro Jahr  wert", sagte
Regierungsrat Markus Dürr. Die Massnahmen sind auf zwei Jahre
beschränkt, weil bis zu diesem Zeitpunkt die allgemeine Überprüfung
der Richtpositionen der Staatsverwaltung stattfindet. Die Löhne für
Pflegepersonen im Kanton Luzern befinden sich zur Zeit noch im Rahmen
vergleichbarer Kantone; sie entsprechen ziemlich genau dem
schweizerischen Durchschnitt. Zum Beispiel für Pflegepersonen mit
Diplomniveau II beträgt der Minimallohn 4441 Franken pro Monat und
der Maximallohn 6563.
Die Vorlage wird in der Juni-Session vom Grossen Rat behandelt.
Kästli
Dürr dankt den Pflegenden
"Es geht um Geld, es geht aber nicht nur um Geld", sagte
Gesundheitsdirektor Markus Dürr anlässlich der Medienkonferenz. Er
stattete dem Pflegepersonal ausdrücklich einen Dank für die
geleistete Arbeit ab. "Ich danke den Pflegenden aller Spitäler und
Kliniken auf allen Stufen, dass sie trotz schwierigen
Rahmenbedingungen ihren Auftrag tagtäglich ernst nehmen." Er sei sich
bewusst, dass das Gesundheitswesen ohne Pflegepersonal nicht
funktionieren würde. "Obwohl Danken heute nicht in ist, möchte ich
jeder und jedem einzelnen Pflegenden für den Einsatz danken." In
diesem Zusammenhang appellierte er an die Jugend, sich um die Berufe
im Gesundheitswesen zu interessieren. "Das sind interessante,
vielseitige, dynamische Berufe." Im übrigen lasse er sich als
Gesundheitsdirektor gerne in die Verantwortung nehmen, um sich für
die Attraktivierung und Aufwertung der Gesundheitsberufe einzusetzen.
"Wir müssen eine Offensive für die Wertschätzung und die
Attraktivierung der Gesundheitsberufe lancieren."

Kontakt:

Staatskanzlei Luzern, Tel. +41 41 228 6000

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