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"Emme-Putzete" - eine koordinierte Aktion von Kanton und Gemeinden

Luzern (ots)

Das dürfte eine Premiere sein: An einem Tag wird
ein Fluss in seiner gesamten Länge "geputzt". Am Samstag, 19. Mai,
wird der Ufersaum der Kleinen Emme sowie deren wichtigste Zuflüsse
(Rümlig, Grosse und Kleine Fontanne, Entlen usw.) von Unrat
gesäubert; von der Quelle bis zur Mündung in die Reuss. In elf
Gemeinden sind die nötigen Vorkehren für den Frühlingsputz getroffen
worden. Hunderte von freiwilligen Helferinnen und Helfern werden für
diese Aktion erwartet.
Der Aktionstag geht auf die Initiative verschiedener
Anrainer-Gemeinden zurück. Das Amt für Umweltschutz (AfU) hat die
Koordination und die Oeffentlichkeitsarbeit übernommen. Federführend
ist ein Organisationskomitee, das aus Vertretern der Gemeinden und
des AfU besteht.
"Wir wollen Sorge tragen zu unserem Lebensraum. Und darin spielt
die Kleine Emme eine grosse Rolle", sagte Hans-Peter Stocker,
Gemeindeammann von Malters, an der Medienorientierung vom Donnerstag,
26. April. Es sei eine klassische Umweltaktion - erlebbar und mit
sichtbarem Erfolg. Als Honorar winke ein feines Mittagessen sowie das
gute Gefühl, gemeinsam etwas Sinnvolles getan zu haben.
Die Putzaktion wird nach den Worten von Hansruedi Arnet, Amt für
Umweltschutz, in den Gemeinden dezentral organisiert und
durchgeführt. Sie sind für ihre Teilstrecke verantwortlich. Entlang
der Kleinen Emme werden fünf Sammelplätze eingerichtet, von wo das
Abfallgut mit Kehrichtfahrzeugen der korrekten Entsorgung zugeführt
wird.
Was wird gesammelt? Jeglicher Unrat, der sich mit vernünftigem
Aufwand wegräumen lässt. Margrit Hoftstetter, in Entlebuch für die
Organisation mitverantwortlich, wäre nicht überrascht, wenn nebst dem
"Kleingüsel" auch Altreifen und Elektronikschrott zum Vorschein
kämen. Nach ihren Worten haben sich in Entlebuch nach der
gemeindeinternen Publikation der Aktion bereits einige Helferinnen
und Helfer angemeldet. Sie können sich jedenfalls auf ein von
Pilzverein und Kanuklub zubereitetes Mittagessen freuen.
  • Der achtseitige Faltprospekt "Unser liebes Kleines Emmeli" wird dieser Tage allen Haushalten der beteiligten Gemeinden zugeschickt. Er enthält ein kleines Portrait des Flusses sowie ein gemeindespezifisches Einlageblatt mit den nötigen Informationen für alle, die mitmachen wollen. Im Rahmen dieser Aktion wird zudem allen Schulklassen in den erwähnten Gemeinden offeriert, mit der Erlebnisschule Luzern einen halben Tag an der Kleinen Emme zu verbringen.
  • Diese Gemeinden machen an der Putzete mit: Flühli/Sörenberg, Schüpfheim, Entlebuch, Hasle, Romoos, Wolhusen, Werthenstein, Ruswil, Schwarzenberg, Malters und Littau. Doppleschwand (Sporttag in der Gemeinde) und Emmen (kleiner Uferanteil, Mitarbeit beim Kehrichttransport) machen zwar nicht direkt an der Putzete mit, unterstützen die Aktion aber ideell).
  • "Auswärtige", die sich an der Putzete beteiligen möchten, melden sich bei der Gemeindekanzlei ihres Wunschortes. Die Aktion beginnt in allen Gemeinden zwischen 8.15 und 9 Uhr und endet meist anfangs Nachmittag.
  • Diese Unternehmen unterstützen die Aktion mit Gratisleistungen:
  • Allgemeine Plakatgesellschaft APG - Druckerei Schüpfheim AG, Schüpfheim - Gotthard Schnyder AG, Emmen - KVA Luzern - Imbach Transporte AG, Wolhusen - Immark AG, Kaltenbach - Neue Luzerner Zeitung, Luzern - Pavag AG, Nebikon
Die Kleine Emme
Die Kleine Emme ist 60 Kilometer lang (inklusive Waldemme). In
ihrem Einzugsgebiet (478 Quadratkilometer) leben 50'000 Einwohner. In
grösseren und kleineren Windungen durchfliesst sie das Entlebuch und
bildet hier eine der reizvollsten Flusslandschaften im Kanton Luzern.
Der Unterlauf ist kanalisiert und durch Besiedlung und Industrie
stark beeinträchtigt. "Die Wasserqualität ist gut, aber der Fluss
fliesst vor allem im Unterlauf in einem engen Korsett ohne
strukturreiche Wasserlebensräume", sagte an der gestrigen
Medienkonferenz Pius Stadelmann vom Amt für Umweltschutz und Autor
der "Flussgebietsplanung für einen einen voralpinen Fluss in der
Schweiz - Kleine Emme im Kanton Luzern". Ziel müsse es sein, sowohl
die Längs- wie auch die Quervernetzung mit den Seitenbächen wieder
herzustellen. Heute mache eine Reihe künstlicher Stufen den Fluss für
Fische unpassierbar. Stadelmann plädiert auch für einen naturnahen
rund 15 Meter breiten Uferstreifen entlang des Flusses und für die
Dotierung der gesetzlich vorgeschriebenen Restwassermengen in den
durch Wasserkraftnutzung beeinflussten Strecken.

Kontakt:

Hansruedi Arnet, Amt für Umweltwschutz, Tel. +41 41 228 6456.

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