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Staatskanzlei Luzern

Badegewässer im Kanton Luzern wurden untersucht

Luzern (ots)

Im Auftrag der Dienststelle Umwelt und Energie hat
das Kantonale Laboratorium Wasserproben von 36 Badestellen an
Luzerner Seen und Flüssen untersucht. Insgesamt ist die
Wasserqualität im Kanton Luzern gut. Generell gilt jedoch, dass die
Badewasserqualität in den Seen besser ist als in Bächen oder Flüssen,
und unterhalb von Kläranlagen-Ausläufen befinden sich meistens
Badestellen mit eher schlechter Badewasserqualität. Über die
Wasserqualität kann man sich im Internet jederzeit informieren
(www.umwelt-luzern.ch/gewaesser/badewasser).
Im Auftrag der Dienststelle Umwelt und Energie (ehemals Amt für
Umweltschutz) und betroffener Gemeinden wurden vom Kantonalen
Laboratorium auch dieses Jahr im Juni und Juli Wasserproben von
insgesamt 36 Badestellen an Luzerner Seen und Flüssen untersucht.
Dazu gehören die wichtigsten öffentlichen und nicht öffentlichen
Badestellen am Vierwaldstättersee, Sempachersee, Baldeggersee und
Rotsee sowie ausgewählte Plätze an der Kleinen Emme, Reuss, Wigger,
Suhre und am Rümlig.
Gutes Zeugnis für die Badewasserqualität
Die Badewasserhygiene wurde anhand der Verunreinigung durch
Darmbakterien (Escherichia coli) und Salmonellen beurteilt. Insgesamt
kann der Badewasserqualität im Kanton Luzern ein gutes Zeugnis
ausgestellt werden. Generell gilt jedoch, dass die Wasserqualität in
den Seen besser ist als in Bächen oder Flüssen.
An einigen solcher Badestellen ist die Badewasserqualität leicht
belastet, weil eine erhöhte Menge an Bakterien gemessen wurde.
Betroffen ist die Wigger bei Reiden/Mehlsecken. Auch einzelne im
vergangenen Jahr erhobene Proben des Rümlig weisen erhöhte
Belastungen auf. An diesen Stellen kann eine gesundheitliche
Beeinträchtigung durch das Baden nicht ausgeschlossen werden. Nach
dem Baden sollte daher gründlich geduscht werden, und vom Tauchen
wird generell abgeraten.
Drei Badeplätze wiesen eine schlechte Badewasserqualität auf. Es
handelt sich um die Reuss bei Perlen/Far und in Gisikon (Standort
"Reussbrücke") sowie die Wigger bei Reiden/Unterfeld. Hier wurden
sowohl Darmbakterien in hoher Zahl als auch Salmonellen nachgewiesen.
Eine gesundheitliche Beeinträchtigung ist möglich, weshalb an dieser
Stelle vom Baden abzuraten ist.
Messstellen unterhalb von Kläranlagen-Ausläufen
Die Messstellen, welche Ergebnisse von mittelmässiger bis
schlechter Badewasser-Qualität ergaben, befinden sich häufig
unterhalb von Kläranlagen-Ausläufen. Es bestätigt sich, dass das
gereinigte Abwasser von Kläranlagen nicht als Trinkwasser bezeichnet
werden kann. Eine Kläranlage ist keine Entkeimungsanlage, sondern ist
vor allem auf den Abbau von gelösten organischen Stoffen und
Nährstoffen ausgerichtet. Bakterien, aber auch andere
Mikroverunreinigungen können durch die Kläranlage nicht vollständig
entfernt werden.
Mit dem Einbau einer UV-Filtration können Fäkal- und
krankheitserregende Keime zu einem sehr grossen Teil eliminiert
werden. Bei Kläranlagen ist eine solche Filtration unüblich. In der
Schweiz wurde kürzlich eine solche Anlage erstmals in der Kläranlage
der Talschaft Entlebuch eingebaut. Erste Messungen an Badeplätzen
unterhalb dieser Kläranlagen zeigten bislang eine recht gute
Wasserqualität. Bei starkem Regen belasten jedoch auch Regenüberläufe
der Kanalisation und die Abschwemmung von Gülle aus
landwirtschaftlich genutzten Flächen die Gewässer mit Fäkalbakterien
und krankheitserregenden Keimen.
Generell wird deshalb empfohlen, nach starken Regenfällen in
Flüssen zwei Tage lang auf das Baden zu verzichten. Entsprechend den
Empfehlungen des Bundes sollten die Gemeinden bei schlechter
Badewasserqualität mit Warntafeln auf eine mögliche Gefährdung der
Gesundheit aufmerksam machen.
Das Wasser von kritischen Badeplätzen im Kanton Luzern wird im
Laufe des Sommers noch mehrmals beprobt werden.
Beurteilungsklassen für die Badegewässer
Qualitätsklasse   Bezeichnung   E. coli pro        Salmonellen pro
100 ml Wasser      Liter Wasser
A               sehr gut     weniger als 100    nicht nachweisbar
   B                gut         100 bis 1000       nicht nachweisbar
   C           leicht belastet  bis 1000           nachweisbar 
                                mehr als 1000      nicht nachweisbar
   D              schlecht      mehr als 1000      nachweisbar
Achtung: Badewasserqualität ist nicht gleich Wasserqualität! Bei
der Beurteilung der Badewasserqualität wird das Wasser hauptsächlich
auf Krankheitserreger (Bakterien und Keime) untersucht. Bei der
Beurteilung der allgemeinen Wasserqualität müssen natürlich auch
weitere Parameter berücksichtigt werden wie die Nährstoffbelastung
(z.B. Phosphor und Stickstoff). So weist z.B. der Baldeggersee eine
gute Badewasserqualität auf, ist aber nach wie vor mit Nährstoffen
(Phosphor) belastet.
Zuständigkeiten und Ablauf der Messungen
Während den letzten acht Jahren wurden einzelne kritische
Fluss-Badeplätze des Kantons Luzern von der Dienststelle Umwelt und
Energie (uwe) stichprobenartig untersucht. Seit letztem Jahr werden
nun alle wichtigen Badestellen an Seen und Flüssen überwacht. Die
chemisch-physikalischen Messungen werden von der Dienststelle Umwelt
und Energie ausgeführt. Die Analysen der Wasserproben erfolgen durch
das Kantonale Laboratorium. Die Überwachung der Schwimmbecken und
Hallenbäder wird gemäss Bäderverordnung vom Kantonalen Laboratorium
durchgeführt.
Zusätzliche Informationen erhalten Sie auf
www.umwelt-luzern.ch/gewaesser/badewasser und bei der Dienststelle
Umwelt und Energie, Telefon 041 228 60 60

Kontakt:

Dienststelle Umwelt und Energie
Telefon 041/228'60'60
Internet: http://www.umwelt-luzern.ch/gewaesser/badewasser

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