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Amtliche Weinlesekontrolle im Kanton Luzern 2006: Ein weiteres gutes Weinjahr in Folge

Luzern (ots)

Der Luzerner Rebbau verzeichnete ein Jahr mit
vielen Klimarekorden. Die Weinlese war qualitativ wie erwartet höchst
erfreulich. Die Menge entspricht jener des Vorjahres. Dies teilt die
Dienststelle Landwirtschaft und Wald mit, welche die diesjährige
amtliche Weinlesekontrolle im Kanton Luzern vorgenommen hat.
Das Luzerner Rebjahr war geprägt durch klimatische Extreme.
Betreffend Wärme und Sonnenschein stand es dem Traumjahr 2003 nicht
nach. Weniger vorteilhaft war die Verteilung der Niederschläge.
Starke Schneefälle verzögerten im März den Austrieb. Ende April
führte eine Frostnacht zu vereinzelten Schäden. Mit dem Juni begann
der Hochsommer. Während der Blüte um den 20. Juni war es warm und
trocken. Die Befruchtung der Beeren war ideal und verlangte eine
konsequente Regulierung des Behanges. Der Juli war extrem heiss. Es
herrschten mediterrane Verhältnisse. Die Trockenheit stellte das
Wachstum der Reben ein. Der August war nass und deutlich kühler. Die
Witterung förderte beim Blauburgunder die Stiellähme. Der September
war der wärmste seit 140 Jahren. Die Reben begannen nun stark zu
wachsen. Der produzierte Zucker ging teilweise in die Triebe, statt
in die reifenden Trauben. Das Wachstum, die Wärme und der Regen
förderten bei anfälligen und früh reifenden Sorten die Fäulnis. Ein
goldener Oktober liess die späten Sorten optimal ausreifen. Die
Weinernte begann am 20. September und endete am 31. Oktober.
Die Qualität der geernteten Trauben war sehr gut, die Reife
geradezu optimal. Die Zuckergehalte entsprechen dem Durchschnitt der
letzten zehn Jahre. Bei der Hauptsorte Blauburgunder sind diese mit
89 Öchslegrade gar um ein Grad höher als im Vorjahr. Das weltweit
heisseste Jahrzehnt brachte bekanntlich sehr gute Luzerner
Weinjahrgänge hervor. Die ungleiche Verteilung der Niederschläge - zu
wenig im Sommer, zu viel im Herbst - verhinderte Rekordwerte analog
dem Traumjahrgang 2003. Für eine gute Weinqualität sind nebst dem
Zuckergehalt eine gute Reife der Beeren, die Aromatik und das
Verhältnis von Zucker und Säure wichtig. Daher ist mit einem weiteren
Spitzenjahrgang zu rechnen. Die Lese verlangte Mehraufwand durch die
Sonderung der Trauben und die Verluste durch Stiellähme. Die Menge
ist mit 190'279 kg trotzdem nur 1% tiefer als im Vorjahr. Die Ernte
der roten Trauben ist mit 51% nur unwesentlich höher als jene der
weissen Trauben. Die zum Teil tieferen Flächenerträge führen daher,
dass sich viele Rebpflanzun gen noch in der Aufbauphase befinden. Bei
der Weinlesekontrolle ist eine erfreuliche Vielfalt von 25 Sorten
erfasst. Das Weinjahr 2006 passt in die steigende Tendenz der Menge
und Qualität beim boomenden Luzerner Weinbau.
Der markante Klimawandel führt zu mehr Wärme und einer
Verlängerung der Vegetationszeit. Er macht aber den Weinbau nicht
einfacher. Die Wahl der Sorten und des optimalen Erntetermins ist
schwieriger geworden. Die hohen Niederschlagsmengen im Herbst können
bei den noch hohen Temperaturen zu Ertragseinbussen und zu Fäulnis
führen. Späte Lesen ergeben gehaltvolle und geschmeidige Weine,
jedoch mit dem Risiko von Ausfällen. Eine frühe Lese führt zu
lebendigen und aromareichen Weinen.
Kontakt
Beat Felder
Fachbereichsleiter Spezialkulturen Dienststelle Landwirtschaft und
Wald 
Tel.: +41/41/925'10'41 
Mobile +41/79/232'55'44
E-Mail:  beat.felder@lu.ch
Anhänge
http://www.lu.ch/download/sk/mm_photo/4358_Weinlese_2006.pdf

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