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Regierungsrat lehnt die Initiative "Eine Fremdsprache an der Primarschule" ab

Luzern (ots)

Der Regierungsrat beantragt dem Grossen Rat, die
Initiative des Luzerner Lehrerinnen- und Lehrerverbandes LLV "Eine
Fremdsprache an der Primarschule" abzulehnen. Die vorgesehenen
flankierenden Massnahmen für den Fremdsprachenunterricht seien
ausreichend und ein Alleingang des Kantons Luzern in der
Sprachenfrage würde ein Eingreifen des Bundes im Sinne einer
schweizweiten Harmonisierung provozieren.
Die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren
beschloss 2004 Eckwerte für den Sprachenunterricht an der
obligatorischen Schule, die vorsahen, dass in der Primarschule zwei
Fremdsprachen erlernt werden sollen. Im Kanton Luzern wurde diese
Vorgabe mit der Wochenstundentafel 06 umgesetzt, welche im Oktober
2004 erlassen wurde. Gemäss dieser neuen Regelung wird ab Schuljahr
2007/08 an den Luzerner Primarschulen ab der 3. Klasse Englisch und
der 5. Klasse Französisch unterrichtet.
Im Februar 06 reichte der LLV die Gesetzesinitiative "Eine
Fremdsprache an der Primarschule" ein. Der LLV anerkennt zwar die
Möglichkeit früher Sprachförderung und den Nutzen der
Mehrsprachigkeit im gesellschaftlichen und beruflichen Leben
vorbehaltlos. Er fürchtet jedoch, dass zwei Fremdsprachen an der
Primarschule neben Mundart und Hochdeutsch einen Teil der
Schülerinnen und Schüler überfordert. Der LLV stellt daher
verschiedene Bedingungen für die Einführung einer zweiten
Fremdsprache, u. a. eine Reduktion der Klassenhöchstbestände.
Der Regierungsrat schreibt in seiner Botschaft an den Grossen Rat,
dass mit der neuen Wochenstundentafel und den damit verbundenen
flankierenden Massnahmen (Standardsprache Deutsch als
Unterrichtssprache, zusätzliche Lektion für Halbklassenunterricht bei
grossen Klassen, intensive Ausbildung der Lehrpersonen etc.) gute
Rahmenbedingungen für den Unterricht der zwei Fremdsprachen Englisch
und Französisch an der Primarschule gegeben sind. Zudem soll das
Sprachenkonzept der EDK nicht durch kantonal abweichende Regelungen
gefährdet werden. Daher beantragt der Regierungsrat dem Grossen Rat,
die Initiative "Eine Fremdsprache an der Primarschule" abzulehnen.

Kontakt:

Dr. Charles Vincent, Vorsteher Gruppe Volksschulen im Bildungs- und
Kulturdepartement
Tel: +41/79/302'63'02
(erreichbar heute Donnerstag, 22. Februar von 14 bis 15.30 Uhr)

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