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Pro*Doc-Förderung für Projekt zu religiösen Minderheiten

Luzern (ots)

Die Universität Luzern ist erstmals mit einem
Forschungsprojekt am neuen Förderprogramm Pro*Doc des Schweizerischen
Nationalfonds beteiligt. Prof. Dr. Martin Baumann, Leiter des
Religionswissenschaftlichen Seminars an der Kultur- und
Sozialwissenschaftlichen Fakultät, erhielt für sein Projekt zur
gesellschaftlichen Eingliederung religiöser Migrantengruppen eine
Unterstützung im Umfang von 326'000 Franken.
Das Projekt von Martin Baumann ist Teil eines umfangreicheren
Forschungsvorhabens, das Forscher der Universitäten Basel, Zürich und
Luzern vergangenes Jahr gemeinsam dem SNF unterbreitet hatten. Das
Gesamtprojekt mit einem genehmigten Fördervolumen von 835'000 Franken
ist der Untersuchung des Wechselverhältnisses von Religion,
Wirtschaft und Politik im 20./21. Jahrhundert gewidmet. Es erforscht
anhand spezifischer Fragestellungen, wie etwa der gegenseitigen
Bedingung von zugewanderter Religion und gesellschaftlicher
Integration dieses komplexe, neuerdings wieder hochaktuelle Thema.
Träger des Gesamtprojektes ist das 2006 gegründete Zentrum für
Religion, Wirtschaft und Politik (ZRWP), ein interuniversitäres
Netzwerk, gebildet von den Universitäten Basel, Lausanne, Luzern und
Zürich sowie dem Collegium Helveticum (www.zrwp.ch).
Das Projekt von Prof. Martin Baumann untersucht, wie religiöse
Minderheiten in den öffentlichen Raum hinaustreten. Ziel der
Forschungen ist es, durch einen Ländervergleich typische Strukturen
des öffentlichen "Sichtbarwerdens" der Minderheitsreligion zu
bestimmen und jene Prozesse zu benennen, in denen Teilhabe an der
Öffentlichkeit gewährt oder verweigert wird. Das Projekt fragt
danach, inwiefern typische Entwicklungsverläufe ablesbar sind, so wie
sie aufgrund der Analyse von älteren Einwanderungsländern (hier:
exemplarisch Grossbritannien) für jüngere Zuwanderungsländer (hier:
Schweiz) zu erwarten sind. Hierzu wird sich eine Studie vergleichend
der neuen Sichtbarkeit muslimischer Präsenz, wie sie in Gestalt von
Moscheen und Minaretten hervortritt, in Grossbritannien und der
Schweiz zuwenden. Die zweite Studie untersucht in historischer
Perspektive die Prozesse gesellschaftlicher Eingliederung der
jüdischen Minderheiten in den genannten Ländern. Die Kombination von
Länder- und Religionsvergleichen über einen längeren Zeitraum dürfte
vorhandene Integrations- und Teilhabemodelle schärfen und viel zum
Verstehen aktueller gesellschaftlicher Debatten beitragen.
Pro*Doc-Förderprogramme zeichnen sich dadurch aus, dass sie neben
einzelnen thematischen Forschungsmodulen über ein zentrales
Ausbildungsmodul verfügen. In diesem Ausbildungsmodul werden den
Doktorandinnen und Doktoranden wichtige Kompetenzen wie
Präsentationstechniken und klares wissenschaftliches Schreiben
vermittelt; in Forschungsseminaren vertiefen sie ihre Themen unter
Beteiligung eingeladener auswärtiger Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler und auf eigenen Tagungen präsentieren sie Ergebnisse
ihrer Dissertationsprojekte. Wichtig ist, dass Doktoranden gemeinsam
an einer umfangreichen Thematik aus unterschiedlichen
fachspezifischen Perspektiven arbeiten. Durch Verknüpfen und
Übertragen von Analyseansätzen und Erkenntnissen entsteht ein
Mehrgewinn. Die Vereinzelung der bisherigen Doktoratsbetreuung soll
mittels eines Mentorsystems, eines Lehrprogramms und eines
Forschungskollegs aufgebrochen werden. Das ZRWP präsentiert sich
nunmehr mit einem umfangreichen, koordiniert en Programm, bestehend
aus dem neuen Masterstudiengang Religion, Wirtschaft, Politik
(erstmals ab Herbstsemester 2008), dem Doktoratsprogramm Pro*Doc mit
bezahlten Dissertationsstellen sowie dem Fellowkolleg, welches
erlaubt, namhafte Wissenschaftler einzuladen.

Kontakt:

Prof. Martin Baumann
Dekan Kultur- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Tel.: +41/42/228'72'82
E-Mail: martin.baumann@uilu.ch

Weitere Informationen:
Judith Lauber-Hemmig
Leiterin Kommunikation
Mobile: +41/79/755'27'75

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