Bildungskommission will keine Basisstufe
Luzern (ots)
Die Kommission Erziehung, Bildung und Kultur (EBKK) des Kantonsrates lehnt mit knapper Mehrheit ab, die Basisstufe als Alternative zum zweijährigen Kindergarten in der Primarschule einzuführen. Während die EBKK (Vorsitz: Angela Pfäffli-Oswald, FDP, Grosswangen) diese Änderung des Volksschulbildungsgesetzes ablehnt und andere zur Abänderung empfiehlt, stimmt sie der Vorlage insgesamt bei einigen Enthaltungen deutlich zu.
Die knappe Mehrheit der EBKK erkennt in der Basisstufe keinen entscheidenden Vorteil gegenüber dem zweijährigen Kindergarten, hingegen belaste sie einzelne Gemeinden finanziell massiv. Mit der Wahlfreiheit der Gemeinden zwischen Kindergarten und Basisstufe drohe eine unerwünschte Modellvielfalt innerhalb des Kantons, die sich schon auf der Sekundarstufe nicht bewährt habe. Sodann - so die knappe Mehrheit der Kommission - sei der Betrieb von zwei parallelen Unterrichtsmodellen, welche auf unterschiedlichen pädagogischen Grundsätzen beruhen, kostenintensiv, provoziere Chancenungleichheit und behindere die gewünschte Harmonisierung des Schulsystems, was sich bei Wohnortswechseln zusätzlich negativ bemerkbar mache. Die knappe Minderheit der EBKK macht geltend, dass die Wahlfreiheit für die Gemeinden, sich entweder für die Basisstufe oder für den zweijährigen Kindergarten zu entscheiden, ein zentrales Ergebnis der Vernehmlassung zur vorgeschlagenen Gesetzesänderung darstelle und d ie Basisstufe auch aus pädagogischen Überlegungen dem Kindergarten vorzuziehen sei.
Im weiteren empfiehlt die Kommission, mehreren seitens des Regierungsrates vorgeschlagenen Änderungen des Volksschulbildungsgesetzes nur mit Modifikationen zuzustimmen: So lehnt sie es ab, das Fach Deutsch als separates Niveaufach auszugestalten, und sie will die Eltern nur zur Teilnahme an Gesprächen, welche das eigene Kind betreffen, mit der Schule verpflichten, dagegen die Eltern von einer verpflichtenden Teilnahme an Informationsveranstaltungen ausnehmen. Schliesslich spricht sich die Kommission mehrheitlich dagegen aus, dass die Kosten der schul- und familienergänzenden Tagesstrukturen wie auch die Kosten für den Besuch von angeordneten Elternbildungskursen oder Familien- und Erziehungsberatungen einkommensabhängig berechnet werden.
Deutlich in der Minderheit blieben Anträge, welche das Angebotsobligatorium für den zweijährigen Kindergarten in Frage stellten sowie auf der Sekundarstufe nur noch zwei statt den bisherigen drei Leistungsniveaus verlangten. Ein Antrag, der neben dem kooperativen Modell das typengetrennte Modell statt des integrativen Modells - wie von der Regierung vorgesehen - wünschte, unterlag ebenso.
Die Beratung der Vorlage ist voraussichtlich für die Novembersession vorgesehen.
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Angela Pfäffli-Oswald, Präsidentin EBKK
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