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Kunsthistorisches Museum Wien

Eröffnung der grossen AFGHANISTAN Ausstellung

Wien (ots)

AFGHANISTAN - Eine Ausstellung im Museum für Völkerkunde vom 25. Juni
bis 1. Dezember 2003
Pressekonferenz: Dienstag, 24. Juni 2003 um 9.30 Uhr im Museum
                 für Völkerkunde, Neue Burg, 1010 Wien
Die handelspolitische Lage zwischen China und
Zentralasien, Indien und dem Westen hat über Jahrtausende das
kulturelle Bild Afghanistans mit seinem Völkergemisch aus Turkvölkern
und Westasiaten geprägt. Berichte über Bürgerkrieg, Flüchtlingsströme
und Unterdrückung der Frauen vermitteln den Eindruck eines
mittelalterlichen, von Kriegsherren beherrschten Landes. Viel mehr
aber weiss man von diesem asiatischen Land, in dem mehr als zwei
Dutzend verschiedene Sprachen gesprochen werden, nicht. Als Kontrast
zu den dramatischen Ereignissen der letzten zwei Jahrzehnte bis zur
Vertreibung der puritanischen Taliban macht sich diese Ausstellung
anhand ausgewählter Schaustücke aus dem Sammlungsbestand des Wiener
Museums für Völkerkunde auf die Suche nach den Spuren entschwundener
Lebenswelten.
Gegenwärtig führt das Inventar der Afghanistan-Sammlung an die
2500 Objekte an. Das Hauptgewicht liegt auf der Dokumentation der
Sachkultur von drei halbnomadischen beziehungsweise sesshaften
Tschahar Aimaq-Stämmen (Taimani, Firuzkuhi, Dschamschidi) in
Westafghanistan, wobei besonderer Wert darauf gelegt wurde, die
charakteristischen Eigenheiten zu dokumentieren, die diese Stämme
voneinander abhoben. Etwa ein Drittel des Bestandes der frühen
Sammlungen bilden Werkzeuge und Erzeugnisse tadschikischer Handwerker
aus dem nördlich von Kabul gelegenen Ort Istalif im Osten sowie aus
Herat und Saghar/Tschaghtscharan im Westen. Bemerkenswert ist weiters
eine Sammlung mit Objekten aus Nuristan im südöstlichen Hindukusch,
darunter ein Ehrenstuhl aus der Zeit vor der Islamisierung der Region
im Jahre 1896.
Neben materiellen Zeugnissen aus buddhistischer und
frühislamischer Zeit sind es vor allem Dinge aus dem Alltag, die in
der Ausstellung zu sehen sind und die thematisch zusammengefasst vom
Leben der Menschen in Afghanistan erzählen: Neben ornamentreichen
Knüpfarbeiten und reich bestickten Kleidungsstücken, kunstvoll
eingelegten und metallbeschlagenen Waffen und aus Holz gedrechselten
Gefässen, Töpfereiarbeiten und aus den Blättern der Zwergfächerpalme
Geflochtenem, Wasserpfeifen und Musikinstrumenten, kunstvoll
gearbeitetem Silber- und dekorativem Glasperlenschmuck,
Schminkutensilien für Frauen und Männer, Amuletten und Gebetsketten,
Öllampen aus Metall und Speckstein, Hausrat und Architekturteilen
sind ein pashtunisches Nomadenzelt mitsamt Inventar aus dem Südosten
Afghanistans sowie eine vollständig eingerichtete Jurte aus dem
westlichen Zentralafghanistan Prunkstücke der Ausstellung.

Kontakt:

Abt. für Öffentlichkeitsarbeit und Presse
Mag. Annita Mader
Kunsthistorisches Museum
mit MVK und ÖTM
Burgring 5
A-1010 Wien
Tel. +43/1/525'24'404
Fax +43/1/525'24'371
E-Mail: info.pr@khm.at
Internet: http://www.khm.at

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