Neue Wege für eine nachhaltige Alkoholprävention
Bern (ots) Mit dem Projekt "Die Gemeinden handeln!" geht das nationale Alkoholprogramm "Alles im Griff?" - ein Zusammenschluss des Bundesamtes für Gesundheit, der Eidgenössischen Alkoholverwaltung und der Schweizerischen Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme - neue Wege: Es sucht die Zusammenarbeit auf lokaler Ebene. An dem speziell ausgearbeiteten und jetzt lancierten Pilotprojekt beteiligen sich zwanzig Gemeinden aus der ganzen Schweiz. Uebermässiger Alkoholkonsum kann die Lebensqualität beeinträchtigen. So beispielsweise durch Verkehrsunfälle, erhöhte Gewaltbereitschaft, betrunkene Jugendliche, Vandalismus oder Nachtruhestörungen. Betroffen ist die Allgemeinheit, die Bewohnerinnen und Bewohner einer Gemeinde. Das bewegt lokale Politiker und Behörden dazu, gemeinsam mit lokalen Suchtberatungs- und -präventionsstellen nach neuen Wegen zu suchen und am neuen Pilotprojekt des nationalen Alkoholprogramms, welches von der Radix Gesundheitsförderung ausgearbeitet wurde, teilzunehmen.
Gemeinsame Verantwortung
Ein wichtiger Ansatz des Konzeptes ist es, interdisziplinäres Denken und Handeln zu fördern. Oft werden Probleme durchaus erkannt, es fühlt sich aber niemand zuständig oder gar verantwortlich. Hier will das Projekt "Die Gemeinden handeln!" einspringen und helfen, die richtigen Fäden zu verknüpfen. Es geht davon aus, dass eine Kooperation von Gemeinde und Privaten nötig ist, um gemeinsam eine den lokalen Bedürfnissen entsprechende Alkoholpolitik zu definieren und auch umzusetzen. Dabei soll niemandem die Freude an einem Glas Wein oder am Feiern verdorben werden. Es geht vielmehr darum, mit einer vernünftigen Lenkung unerwünschte Folgen, wie sie unter anderem durch die massiv gesunkenen Preise für hochprozentige Getränke begünstigt werden, zu verhindern. Mit einfachen, praxisbezogenen Massnahmen wie Sensibilisierung des Verkaufspersonals, Organisieren von Fahrdiensten oder klaren Regeln für den Ausschank von Alkohol bei Vereinsanlässen kann viel erreicht werden. Nachhaltige Wirkung
Am Pilotprojekt beteiligen sich die Gemeinden Adliswil, Brig-Gils, Bronschhofen, Buchs, Ebnat-Kappel, Engelberg, Gams, Glarus, Grabs, Mendrisio, Reinach (AG), Rheinfelden, Sion, Sennwald, Sevelen, Vevey, Wartau, Wattwil und Wil. Mit einigen weiteren Kommunen werden gegenwärtig Gespräche über eine mögliche Teilnahme geführt, so im aargauischen Schenkenbergertal.
Von den verschiedenen in den einzelnen Gemeinden individuell entwickelten Modellen lokaler Alkoholpolitik versprechen sich die Verantwortlichen des Alkoholprogramms eine hohe Effizienz und eine nachhaltige Wirkung. Die gewonnenen Erfahrungen sollen in einem zweiten Schritt gesamtschweizerisch anderen Gemeinden zur Verfügung gestellt werden. Ziel ist es, dass sich die Gemeinden gegenseitig in der Entwicklung ihrer Massnahmen im Alkoholbereich unterstützen.
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