BAG: BAG: Neue Studie des BAG zur Acrylamid
(ots)Neue Studie des BAG zur Acrylamid-Aufnahme im Internet verfügbar unter http://www.bag.admin.ch/verbrau/aktuell/d/index.htm
Eine Studie des BAG zeigt, dass je nach Konsumverhalten neben Kartoffeln auch andere Produkte wie Kaffee bei der Zufuhr von Acrylamid eine Rolle spielen. Die gemessene tägliche Aufnahme lag mit0.28 µg/kg Körpergewicht und Tag am unteren Ende des bisher erwarteten Bereiches. Die Resultate der Untersuchungen bestätigen, dass zum heutigen Zeitpunkt noch immer die bisherigen Ernährungsempfehlungen vertreten werden können: Wichtig ist eine ausgeglichene Ernährung mit viel Früchten und Gemüse. Daneben ist gemäss den heutigen Kenntnissen empfehlenswert, die Rösti zu vergolden und nicht zu verkohlen und auf übermässigen Kaffeekonsum zu verzichten. Weitere Untersuchungen sind notwendig, um die Acrylamid-Belastung richtig beurteilen zu könnnen und Wege zur Verminderung der Acrylamid-Zufuhr zu finden. Gemeinsam mit der Industrie und Hochschulen wird das Bundesamt für Gesundheit weitere Lebensmittel und Ernährungsgewohnheiten untersuchen.
Zusammenfassung der Duplicate Diet- Studie Nachdem in verschiedenen Studien einzelne Lebensmittel auf ihren Acrylamid-Gehalt untersucht worden waren, hat das BAG ein Studie durchgeführt, um einen Hinweis zu erhalten wie viel Acrylamid die Schweizerinnen und Schweizer im Durchschnitt pro Tag aufnehmen. 27 Teilnehmer (13 Frauen und 14 Männer im Alter von 16-57 Jahren) brachten während 2 Tagen ein genaues Doppel (Duplikat) der von ihnen eingenommenen Nahrung ins Labor. Die Acrylamidkonzentration der festen Nahrung wurde durch Analyse der Sammelproben direkt bestimmt; Getränke wurden nicht gesammelt jedoch protokolliert. Der Beitrag der Getränke wurde durch Analyse der verschiedenen Getränkearten und Verrechnung mit der protokollierten konsumierten Menge ermittelt. Als mittlere tägliche Aufnahme wurde 0.28 µg/kg Körpergewicht gemessen. Die verschiedenen Mahlzeiten und Getränke trugen dabei folgendermassen zur Aufnahme bei: Frühstück 8%, Mittagessen 21 %, Nachtessen 22%, Zwischenverpflegung 13% und Kaffee 36%. Auch wenn der Verzehr von gebratenen, gebackenen, gerösteten und frittierten Kartoffeln in dieser Studie als unter dem schweizerischen Durchschnitt eingestuft wird, führt die Untersuchung zum Schluss, dass Kaffee bei einer typischen schweizerischen Ernährungsweise eine relevante Quelle von Acrylamid ist.
Diese Studie zeigt auch, dass Lebensmittel bei genügend hohem Verzehr trotz relativ geringem Gehalt einen wichtigen Anteil zur Acrylamidaufnahme beisteuern können. Es ist nicht auszuschliessen, dass noch weitere solche Lebensmittel in der normalen Ernährung vorkommen, welche bisher noch nicht identifiziert worden sind. Das Acrylamidproblem ist komplex und muss umfassend angegangen werden. Weitere Abklärungen und Untersuchungen in den Bereichen Lebensmitteltechnologie, Ernährungsgewohnheiten und Toxikologie laufen unter Zusammenarbeit von BAG, Lebensmittelindustrie und Hochschulen weiter.
Weitere Informationen: Bundesamt für Gesundheit Medien und Kommunikation, Tel 031 322 95 05