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BAP: Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Kindsmissbrauchs verstärkt - Interpol-Tagung in Thun beendet

(ots)

Bern - Verbrechen gegen Kinder kennen keine Grenzen und lassen sich nur mit internationaler Zusammenarbeit bekämpfen. Über 100 Ermittlungsfachleute und VertreterInnen von Nichtregierungsorganisationen aus 35 Ländern trafen sich diese Woche in Thun, um Erfahrungen auszutauschen und ihr Vorgehen abzustimmen.

Schwerpunkt der Tagung war die Kinderpornografie im Internet. 
Aufgrund von aktuellem Bildmaterial, das von Interpol zur Verfügung 
gestellt wurde, können nun auf internationaler Ebene Ermittlungen in 
vier Fällen weitergeführt werden. Ausserdem fanden direkte Gespräche 
zwischen Polizeivertretern aus den Kantonen und dem US Postal 
Inspection Service statt. Die US-Behörde hatte die Operation 
Landslide in den USA geleitet.
Interpol gab an der Tagung bekannt, dass ihre Datenbank mit 
kinderpornographischem Material heute rund 150'000 Bilder umfasst, 
118 Personen konnten identifiziert werden. Die Datenbank, die seit 
August 2001 besteht, enthält auch Bilder aus der Schweiz.
Das Bundesamt für Polizei zog in Thun eine Zwischenbilanz der 
Operation Genesis und präsentierte eine Analyse der Situation im 
Bereich Pädophilie in der Schweiz. Im Rahmen der Tagung stellte 
zudem die interkantonale Arbeitsgruppe für die Fahndung nach 
vermissten Kindern (SoKo Rebecca) der Spezialistengruppe ihre 
Aktivitäten vor.
Terre des Hommes Schweiz thematisierte das Problem der Infiltration 
von Pädophilen in Nichtregierungsorganisationen, ECPAT Schweiz 
präsentierte die Ergebnisse des internationalen Kongresses von 
Balsthal im Juni 2002. Vorgestellt wurde in Thun zudem eine Studie 
der Universität Lausanne zur Frage der Verwahrung und Behandlung von 
gefährlichen Sexualstraftätern in der Schweiz.
Teilnehmer und Organisatoren zogen zum Abschluss eine positive 
Bilanz der Tagung. Neben der Kinderpornografie im Internet wurden 
der Kinderhandel, die Kinderprostitution und der Kindersextourismus 
diskutiert. Die nächste Konferenz der Interpol-Spezialistengruppe 
"Verbrechen gegen Kinder" findet im Juni 2003 in Lyon statt.

Kontakt:

Jürg Schäublin
Bundesamt für Polizei
Tel.: +41-(0)31-323'13'10

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