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fedpol.ch: «Bericht Innere Sicherheit der Schweiz» Umfassende Situationsaufnahme zur inneren Sicherheit im Jahr 2002

(ots)

Bern, 04.07.03. Die Schweiz ist im vergangenen Jahr von grossen kriminellen Aktivitäten oder terroristischen Akten verschont geblieben. Die innere Sicherheit wurde dennoch punktuell beeinträchtigt – durch extremistische Gruppierungen aus dem Ausland, durch Rechts- und Linksextremismus sowie durch einen Anstieg der allgemeinen Kriminalität. Dies zeigt der Blick zurück, den der «Bericht Innere Sicherheit der Schweiz 2002» bietet. Das Bundesamt für Polizei (fedpol.ch) publiziert den Bericht in dieser Form nach 2001 zum zweiten Mal.

Die transnationale organisierte Kriminalität stellt weiterhin eine 
ernste Bedrohung dar; Anlass zur Sorge gibt die Entwicklung der 
allgemeinen Kriminalität. Bei praktisch allen Delikten gegen Leib 
und Leben musste ein Anstieg verzeichnet werden. Die steigende 
Gewaltbereitschaft Jugendlicher, die in den letzten Monaten manifest 
wurde, zeigte sich in einzelnen Bereichen bereits 2002 - etwa im 
Umfeld von Demonstrationen, aber auch in der Hooligan-Szene und bei 
Vandalenakten.
Spürbar waren 2002 auch Nachwirkungen der Terroranschläge vom 11. 
September 2001: Die Anschläge führten weltweit zu Verschärfungen und 
Verbesserungen bestehender Rechtsnormen zur Bekämpfung des 
internationalen Terrorismus. Der Bundesrat seinerseits leitete 
entsprechende Gesetzgebungsarbeiten ein. Der gegenwärtige Stand der 
Ermittlungen lässt im Übrigen den Schluss zu, dass die Schweiz in 
der Vorbereitung der Anschläge vom 11. September 2001 keine 
erhebliche Rolle spielte, weder als logistische Basis, noch für 
Transaktionen von Geldern zwecks Finanzierung terroristischer 
Aktivitäten. Einzelne in der Schweiz lebende Personen haben jedoch 
mutmasslich oder erwiesenermassen Kontakte zu terroristischen 
Organisationen.
Die linksextremen Terrorgruppierungen der Roten Brigaden in Italien 
und die Euskadi ta Askatasuna (ETA) in Spanien sowie andere 
extremistische Organisationen waren weiterhin aktiv. Die Schweiz 
leistete auch 2002 einen Beitrag zur Bekämpfung dieser Bedrohungen. 
Im März 2002 wurden der mutmassliche Rotbrigadist Nicola Bortone und 
die deutsche ETA-Aktivistin Gabriele Kanze verhaftet: Beide wurden 
inzwischen ausgeliefert.
Die Zahl rechtsextrem motivierter Vorfälle blieb im Jahr 2002 mit 
rund 120 Vorfällen stabil. Die rechtsextreme Szene zählt gegen 1000 
Anhänger. Verschiedentlich kam es zu Auseinandersetzungen zwischen 
Skinheads und jungen Ausländern sowie zu gewalttätigen 
Konfrontationen zwischen Rechts- und Linksextremen. Und im Drogen- 
und Menschenhandel sowie bei der Geldwäscherei sind in der Schweiz 
weiterhin kriminelle Gruppen und Einzelpersonen mit Verbindungen zur 
organisierten Kriminalität aktiv.
Dem Bund wurden am 1. Januar 2002 neue Ermittlungskompetenzen 
übertragen, damit die grenzüberschreitende organisierte 
Kriminalität, die Wirtschaftskriminalität, die Geldwäscherei und die 
Korruption schlagkräftiger bekämpft werden können. In diesem 
Zusammenhang nahmen bei fedpol.ch inzwischen die Koordinationsstelle 
zur Bekämpfung von Menschenhandel und Menschenschmuggel (KSMM) und 
die Koordinationsstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität 
(KOBIK) ihre Arbeit auf.
Bundesamt für Polizei
Mediendienst
Weitere Auskünfte:
Jürg Bühler, Dienst für Analyse und Prävention, 031 322 36 07
Der «Bericht Innere Sicherheit der Schweiz 2002» steht als 
Vorabdruck in Deutsch und Französisch im Internet unter 
www.fedpol.ch zur Verfügung. Die Druckfassung des Berichts wird Ende 
Juli publiziert und ebenfalls im Internet veröffentlicht.

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