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World Vision Schweiz und Liechtenstein

1 Jahr nach dem Erdbeben in Pakistan – World Vision hilft beim Wiederaufbau: Kinder in Pakistan schöpfen wieder neuen Mut

Dübendorf (ots)

Nach dem verheerenden Erdbeben vor einem Jahr
in Pakistan ist der Wiederaufbau in vollem Gange. Die meisten 
Überlebenden sind inzwischen zurück in ihren Dörfern, doch die 
Wunden sind noch lange nicht verheilt. Stefanie Jud, 
Programmverantwortliche von World Vision Schweiz, hat sich letzte 
Woche ein Bild vor Ort gemacht.
Das Beben am 8. Oktober 2005 hat Zehntausende Menschenleben 
gekostet und eine ganze Region aus dem Gleichgewicht gebracht. Das 
pakistanische Arbeitsministerium schätzt, dass in den Bereichen 
Landwirtschaft, Bergbau, Handel, Transport und Dienstleistung rund 
eine halbe Million Arbeitsplätze verloren gegangen sind. Der 
Distrikt Mansehra ist nicht mehr derselbe. Die Menschen sind 
verunsichert, gezeichnet von der Zerstörungskraft der Natur und 
dringend auf Unterstützung angewiesen. Alleine in den letzten zwölf 
Monaten haben 2'000 Nachbeben die Region erschüttert und starke 
Monsunregen haben Erdrutsche und Überschwemmungen ausgelöst. Die 
Stadt Balakot in der Nord-West-Provinz beispielsweise zählte einst 
40'000 Einwohner und war ein beliebter Ferienort. Nun ist sie dem 
Erdboden gleich gemacht und lediglich einige Tausend haben überlebt. 
„Fast alle lokalen Mitarbeiter von World Vision Pakistan haben 
Todesopfer in ihrer Familie zu beklagen“, schildert Stefanie Jud, 
Programmverantwortliche von World Vision Schweiz. „Die grosse 
Betroffenheit ist immer noch förmlich spürbar.“
Bildungsvakuum für Kinder
Fast 19'000 Kinder, die in der Schule vom Erdbeben überrascht 
wurden, konnten sich nicht mehr in Sicherheit bringen. Unter den 
Opfern hat es auch knapp 900 Lehrkräfte. Deshalb hat World Vision im 
Siran-Tal 40 provisorische Schulen eingerichtet. „Der Besuch im 
abgelegenen Dorf Panjool hat mich bewegt“, erzählt Stefanie 
Jud. „Anfangs waren die Kinder noch etwas scheu, doch dann konnte 
ich miterleben, wie sie ihr Lachen wiedergefunden haben. Sie haben 
Lieder gesungen und Gedichte aufgesagt. Dies macht Hoffnung.“ Es hat 
sich einiges geändert seit dem einschneidenden Erdbeben. Gemäss 
Shazia, einer der Lehrerinnen in Panjool, sei die Prävention ein 
wichtiger Schulstoff geworden. „Wir wissen nun, wie wir unsere inder 
vor Gefahren und Krankheiten besser schützen können.“ Noch immer 
aber mangelt es an genügend Schulbüchern.
Gezielte Betreuung von Kindern
Insbesondere in Krisensituationen brauchen die Kinder eine spezielle 
Unterstützung. Deshalb hat World Vision auch in Pakistan 20 
Kinderzentren eingerichtet. Diese standen zuerst in den 
Flüchtlingslagern von Balakot und Mansehra und wurden nun in den 
Dörfer der Erdbebenopfer errichtet. In den Kinderzentren können 
mehrere tausend Kinder ihre Traumata durch Spielen oder Zeichnen 
lindern. Zudem werden sie von Fachpersonen psychologisch betreut.
Zahlen und Fakten
Gleich nach dem Beben hat World Vision Pakistan im Distrikt Mansehra 
(Nord-West-Provinz) über 280'000 Personen mit Decken, 
Wasserbehältern, Zelten, Medikamenten sowie dem Nötigsten zum 
Überleben ausgerüstet. Fast 100'000 Menschen erhielten insgesamt 3,7 
Tonnen Nahrung. Während der Wintermonate besuchten wöchentlich fast 
5'000 Kinder die 20 speziell eingerichteten Kinderzentren in den 
Flüchtlingslagern. Als nächstes stehen Infrastrukturarbeiten an. Die 
gezielte Betreuung von Kindern wird während des Wiederaufbaus in den 
Dörfern weitergeführt. World Vision Schweiz setzt in Pakistan rund 
1,6 Millionen Franken für die Nothilfe und den Wiederaufbau ein. 1,2 
Millionen davon stammen aus privaten Spendengeldern, 400'000 Franken 
vom Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen.
Tag der Zerstörung
Am 8. Oktober 2005 hat ein Erdbeben der Stärke 7,6 auf der 
Richterskala Pakistan erschüttert. Besonders stark betroffen waren 
der Distrikt Mansehra und die Stadt Balakot. Insgesamt starben 
73'000 Personen, darunter 19'000 Kinder. 2,5 Millionen Menschen 
wurden obdachlos.
World Vision Schweiz
World Vision Schweiz ist ein unabhängiges, christlich-humanitäres 
Hilfswerk, das langfristige Entwicklungszusammenarbeit und 
Katastrophenhilfe leistet. Dabei steht insbesondere das Wohl der 
Kinder im Vordergrund. World Vision Schweiz wurde 1982 gegründet und 
ist Teil der weltweiten World Vision-Partnerschaft. Das Hilfswerk 
mit Sitz in Dübendorf ist als gemeinnütziger Verein anerkannt, 
verfügt über das NPO-Label für Management Excellence und ist ISO 
9001 zertifiziert.
Kontakt
Amos Winteler
Leiter Kommunikation
World Vision Schweiz
Kriesbachstrasse 30
8600 Dübendorf
E-Mail:  a.winteler@worldvision.ch
Telefon: 044 802 20 77
Mobile: 076 393 30 12

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