usic - Schweizerische Vereinigung Beratender Ingenieurunternehmungen
Modell für ein transparentes Vergabe-Verfahren
Bern (ots)
Die neuen Regelungen zum Beschaffungswesen veränderten die Vergabe von Planeraufträgen der öffentlichen Hand grundlegend. Die öffentliche Ausschreibung oder das Einholen mehrerer Offerten ist ab einem bestimmten Schwellenwert vorgeschrieben. Die Praxis zeigt, dass Vergabe-Verfahren immer wieder zu Problemen führen. Die usic, die schweizerische Vereinigung Beratender Ingenieure, hat deshalb einen Leitfaden erstellen lassen, der öffentlichen Auftraggebern - insbesondere Gemeinden - eine Hilfe bei der Vergabe von Planerleistungen bietet.
Seit Inkraftsetzung der neuen Regelungen zum Beschaffungswesen hat sich die Vergabe von Planeraufträgen der öffentlichen Hand grundlegend gewandelt. Wo früher Aufträge zu einem grossen Teil aufgrund von direkt eingeholten Offerten eines oder mehrerer Planer vergeben wurden, ist heute die öffentliche Ausschreibung oder das Einholen mehrerer Offerten zwingend vorgeschrieben.
Mit den Regelungen wurden den Anbietern neu Rechtsmittel zur Verfügung gestellt, mit denen sie das Ergebnis eines Verfahrens anfechten können. Dieses Element kann dem Ausschreibenden erhebliche Nachteile wie etwa Verzögerungen bringen. Tendenziell führt dies dazu, dass Auftraggeber oft zu wenig Mut zeigen, den gesetzlichen Ermessensspielraum auszunützen. So werden etwa selbst für kleinste Aufträge mehrere Offerten eingeholt. Oft sind die nachgefragten Leistungen auch nicht genau und problemgerecht beschrieben, was den Vergleich zwischen verschiedenen Offerten erschwert.
Die fehlende Erfahrung mit den Vergabeverfahren und dem Leistungsbeschrieb (inkl. Erstellung der Ausschreibungsunterlagen) haben dazu geführt, dass in vielen Fällen der Aufwand auf beiden Seiten unverhältnismässig angestiegen ist und immer wieder Verfahrensmängel auftreten. Mit der absehbaren Inkraftsetzung der bilateralen Verträge mit der EU werden die Gemeinden noch stärker an die Regelungen im Beschaffungswesen gebunden. Im Speziellen kleinere Gemeinden verfügen aber oft nicht über professionelle Bauorgane, so dass die Probleme im Beschaffungswesen noch weiter zunehmen werden.
Dies hat die usic dazu bewogen, basierend auf den derzeit geltenden rechtlichen Grundlagen ein Vergabemodell zu entwickeln, das insbesondere auf die Bedürfnisse der Gemeinden eingeht. Kernstück des Modells sind Standardformulare, welche entsprechend der Komplexität des Auftrags modular eingesetzt werden können. Das Modell wird in deutscher, französischer und italienischer Sprache aufgelegt und kann bei der Geschäftsstelle der usic gratis bezogen werden. Zudem können das Modell und die Standardformulare vom Internet heruntergeladen werden (http://www.usic-engineers.ch/vergabe).
Kontakt und Bestellungen: Geschäftsstelle usic Markus Kamber Postfach 6922 3001 Bern Tel. +41 31 382 23 22 Fax +41 31 382 26 70 E-Mail: usic@usic-engineers.ch
Die Pressemitteilungen der usic sind im Internet unter www.usic-engineers.ch, Menüpunkt "Aktuelles" abrufbar. [ 003 ]