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SFA: Keine Droge ohne Risiko

Lausanne (ots)

Die Ecstasy-Hotline der SFA: 0800 104 104
An der Street Parade vom 9. August werden auch
diesen Sommer wieder Hunderttausende im Partyfieber sein - Drogen
sind dabei besonders an den Anschlusspartys oft mit im Spiel. Die
Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme
(SFA) bietet dieses Jahr bereits zum sechsten Mal die Ecstasy-Hotline
an. Unter der Gratisnummer 0800 104 104 erhalten Raverinnen und
Raver, Eltern und andere Interessierte Antworten zu ihren Fragen rund
um Partydrogen - von A wie Amphetamine bis Z wie Zauberpilze.
Sind die Pillen mit dem rosa Elefanten gefährlich? Wie wirken LSD
und Ecstasy auf den Kreislauf? Wo kann ich Pillen testen lassen? Mein
Sohn nimmt Ecstasy, was soll ich unternehmen? Solche Fragen stellen
die Anrufenden dem Beratungsteam der SFA. Ein Grossteil der
Ratsuchenden konsumiert selbst Partydrogen. Eine kleinerer Anteil
spielt mit dem Gedanken "es" einmal auszuprobieren oder macht sich
Sorgen um jemanden im Familien- oder Freundeskreis, der die bunten
Pillen schluckt. Das Beratungsteam der SFA macht im Gespräch jeweils
klar: Drogenkonsum ohne Risiko gibt es nicht! Da man nie wissen kann,
welche Substanz in den farbigen Pillen mit den verschiedenen
eingeprägten Logos tatsächlich drin ist, können die Berater und
Beraterinnen am Telefon keine Entwarnung geben. Deshalb gilt: Wer
kein Risiko eingehen will, lässt besser die Finger davon! Wer aber
trotzdem nicht auf den Konsum verzichten will, erhält bei der
Ecstasy-Hotline Tipps zur Schadensbegrenzung und Risikominderung.
Mischkonsum: unkalkulierbares Risiko
Mit dem aktualisierten, neu aufgelegten Flyer "just mix music -
don't mix drugs" macht die SFA auf den in der Partyszene sehr
verbreiteten risikoreichen Mischkonsum aufmerksam. Gemixt wird in der
Regel alles: verschiedene Drogen, wie Cannabis, Ecstasy und LSD,
Medikamente und Alkohol. Letzterer ist übrigens noch immer Partydroge
Nummer eins. Beim Mischkonsum potenzieren sich die Risiken: Die
Wirkungen und Nebenwirkungen der Kombination sind nicht abschätzbar
und entsprechen in der Regel nicht der Summe der Einzelwirkungen. Wer
beispielsweise seine Ecstasy-Pille mit viel Alkohol herunterspült,
fördert das schnelle Austrocknen des Körpers. Dieselbe Wirkung hat
die Kombination von Ecstasy und Cannabis, zudem besteht die Gefahr
eines Hitzschlages.
Gemäss Szenekennern ist die Substanz Ketamin zurzeit im Trend. Das
Narkotikum wird wegen seiner halluzinogenen Wirkung konsumiert. Eine
Überdosis führt zur Narkose und Mischkonsum mit anderen
atemdepressiven Substanzen wie beispielsweise Alkohol birgt die
Gefahr der Atemlähmung. Auch PMA-Pillen könnten zur Street Parade
wieder auftauchen. PMA (Para-Methoxy-Amphetamin) ist ein gefährliches
Amphetamin, das eine ähnlich stimulierende und halluzinogene Wirkung
wie Ecstasy hat und auch häufig als solches verkauft wird. Es ist
jedoch um ein Mehrfaches stärker. Da seine Wirkung zudem viel
langsamer einsetzt, besteht die Gefahr einer Überdosierung.
Legal heisst nicht unbedenklich
Neben den gängigsten Partydrogen wie Ecstasy, Speed und Kokain
boomen nach Angaben von Streetwork Zürich und dem Verein für Party-
und Technokultur Eve & Rave auch neu kreierte Designerdrogen. Diese
wirken ähnlich wie die bekannten Partydrogen, stehen aber noch nicht
auf der Liste der illegalen Substanzen und werden deshalb mit dem
Prädikat "legal" heftig beworben und oft via Internet vermarktet.
Legal heisst aber noch lange nicht unbedenklich. Im Gegenteil: Von
vielen dieser Neukreationen weiss man nicht, welche Nebenwirkungen
sie haben. Konsumierende machen sich so zu Versuchskaninchen.
Rund um die Uhr auf Draht
Die Ecstasy-Hotline ist ab Freitag, 8. August, 12.00 Uhr, bis am
Sonntag, 10. August, 12.00 Uhr, Tag und Nacht in Betrieb. Die
Beratung ist anonym und kostenlos. Informationen zu Partydrogen
bieten auch Eve & Rave (www.eve-rave.ch) sowie Streetwork Zürich
(www.saferparty.ch).
Die wichtigsten Regeln der Risikominderung
  • Farbe und Logo der Pillen lassen keine Rückschlüsse auf den Inhalt und die Qualität zu! Wer trotzdem schluckt, soll zunächst nur eine halbe Pille nehmen und die Wirkung mindestens 1-2 Stunden abwarten.
  • Nicht zu früh nachdosieren! Zuerst die Wirkung abwarten.
  • Keine Droge bei schlechter Stimmung! Drogen ändern den momentanen Gefühlszustand in der Regel nicht, sondern verstärken ihn.
  • Nie alleine konsumieren! Einen Freund oder eine Bekannte darüber informieren, was konsumiert wird. Ein Trip-Sitter kann im Notfall Hilfe holen.
  • Viel Alkoholfreies trinken! Musik, Light-Show und Ecstasy können zu einem Trancezustand führen. Tanzen und Schwitzen trocknen den Körper aus.
  • Just mix music - don't mix drugs! Der Mischkonsum birgt unabsehbare Risiken!
  • Sich nach dem Drogenkonsum nicht ans Steuer, aufs Motorrad oder Fahrrad setzen! Die Fahrtüchtigkeit ist eingeschränkt.
  • Chill-out! Wenn die Wirkung der Droge abklingt, sind Ruhe und Entspannung angesagt - und nicht das nächste Aufputschmittel!
  • Übrigens: Konsum, Erwerb und Besitz der meisten Drogen sind strafbar!

Kontakt:

Janine Messerli
Medienbeauftragte der Schweizerischen Fachstelle für Alkohol-
und andere Drogenprobleme (SFA)
Lausanne
Tel. +41/21/321'29'74
E-Mail: jmesserli@sfa-ispa.ch

Den Artikel finden Sie auch im Internet unter der Adresse:
www.sfa-ispa.ch/ServicePresse/pressedienst.htm

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