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Steuerbelastung in der Schweiz tiefer als im angrenzenden Ausland

Bern (ots)

Entgegen der weitverbreiteten Meinung fällt die
Steuerbelastung in der Schweiz im internationalen Vergleich günstig
aus. Dies ist eine der Kernaussagen, die aus dem vom Internationalen
Benchmarkforum der BAK Konjunkturforschung Basel initiierten
Forschungsprojekt gezogen werden kann. Anhand der effektiven
Grenzsteuersätze macht die Untersuchung deutlich, dass für
Unternehmen die niedrigsten fiskalischen Belastungen in der Schweiz
anfallen. Alle elf in Betracht gezogenen Kantone liegen mit ihren
Steuerbelastungen deutlich tiefer als die süddeutschen und
ostfranzösischen Nachbarregionen.
Der wissenschaftlich erhärtete Tatbeweis bringt es einmal mehr an
den Tag: Die Schweiz steht fiskalpolitisch nach wie vor sehr günstig
da. Die BAK Konjunkturforschung Basel hat das renommierte Zentrum für
Europäische Wirtschaftsforschung ZEW in Mannheim gebeten, die für
Unternehmen und Investoren anfallende Steuerbelastung  in
ausgewählten Regionen Süddeutschlands, Ostfrankreichs und der Schweiz
zu ermitteln. Die errechneten Werte wurden anschliessend auch mit den
Steuerbelastungen in drei weiteren wichtigen OECD-Ländern
(Niederlande, Grossbritannien und den USA) verglichen.
Als Arbeitsmethode diente ein von den Wirtschaftswissenschaftlern
King und Fullerton entwickeltes Konzept der effektiven
Grenzsteuersätze. Diese drücken die Steuerbelastung aus, welche auf
einer zusätzlichen, aus der Sicht des Investors gerade noch rentablen
Investition lastet. Für deren Berechnung wurden auf dem Rechtsstand
von 2001 sämtliche entscheidungsrelevanten Steuern einbezogen, die
auf der nationalen, staatlichen und kommunalen Ebene erhoben werden.
Tiefe Belastung - hohe Variation
Die Ergebnisse zeigen eine grosse Bandbreite. So variiert der
effektive Grenzsteuersatz auf der Unternehmensebene zwischen 8,36
(Zug) und 31,13% (Vosges). Die effektiven Grenzsteuersätze der
beigezogenen Schweizer Kantone erstrecken sich einschliesslich
Bundessteuern von 8,36 bis 15,62%, in Deutschland reicht das
Intervall von 22,98 bis 27,29% und jenes in Frankreich von 30,38 bis
31,13%. Die Belastung fällt in der Schweiz somit klar am niedrigsten,
die Variation gleichzeitig aber auch am grössten aus (vgl. die
beiliegende Tabelle I).
Die interregionalen Unterschiede bei den effektiven
Grenzsteuersätzen lassen sich hauptsächlich auf zwei Ursachen
zurückführen. Zum einen liegen die Steuersätze bei den Gewinnsteuern
in der Schweiz deutlich niedriger als in Deutschland und in
Frankreich - auch nach den jüngst in den beiden Ländern erfolgten
Steuerreformen. Zum andern haben die drei Länder unterschiedliche
Steuerstrukturen. In der Schweiz und in Deutschland dominieren die
Gewinnsteuern, während in Frankreich erhebliche gewinnunabhängige
Steuern anfallen.
Ebenfalls vorteilhaft, wenn auch etwas weniger ausgeprägt, fällt
der Vergleich zugunsten der Schweiz aus, wenn man neben der
Unternehmensebene auch die Grenzbelastung des Investors selbst mit
einbezieht. Während in den Schweizer Kantonen in diesem Fall die
effektiven Grenzsteuersätze einschliesslich Bundessteuern sich
zwischen 24,99 (Nidwalden) und 48,19% (Genf) bewegen, reicht das
Intervall im südlichen Deutschland von 54,65 bis 57,82% und in
Ostfrankreich sogar von 67,76 bis 68,35% (vgl. die beiliegende
Tabelle II).
Die Kumulation der Steuern auf der Unternehmensebene mit denen des
Investors bewirkt somit unter den Schweizer Kantonen eine noch
prononciertere Variationsbreite.
Die vollständige Studie* kann bei der BAK Konjunkturforschung
Basel bezogen werden (Tel.: 061 279 97 00, Fax: 061 279 97 28,
E-Mail:  bak@bakbasel.ch).
*Gerd Gutekunst und Robert Schwager: Die Steuerbelastung von
Unternehmen in ausgewählten Regionen des erweiterten Alpenraumes.
Ermittlung und vergleichende Analyse, Mannheim 2001, S. 245.
Was heisst Grenzsteuersatz?
Beim Konzept der effektiven Grenzsteuersätze handelt es sich um
eine Arbeitsmethode, bei der jene Steuerbelastung ermittelt wird, die
auf einer zusätzlichen, aus der Sicht des Investors gerade noch
rentablen Investition lastet. Dieses von den
Wirtschaftswissenschaftlern Mervyn King und Don Fullerton  in ihrer
Untersuchung "The Taxation of Income from Capital" (1984) erarbeitete
Messinstrument ist seither in zahlreichen bedeutenden Untersuchungen
zum internationalen Vergleich von Steuerbelastungen eingesetzt worden
- so auch von der OECD. Grundlage des Konzepts ist die Einbindung der
Investitionsentscheidung eines Unternehmens in den Kapitalmarkt. Für
die Berechung der jeweiligen effektiven Grenzsteuersätze werden
sämtliche entscheidungsrelevanten Steuern einbezogen, die von der
nationalen, staatlichen und kommunalen Ebene erhoben werden.

Kontakt:

Kurt Dütschler, ESTV, Tel. +41 31 322 73 77

Eidgenössisches Finanzdepartement EFD
Kommunikation
CH-3003 Bern
Tel. +41 (0)31 322 60 33
Fax +41 (0)31 323 38 52
E-Mail: info@gs-efd.admin.ch
Internet: www.efd.admin.ch

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