KPMG-Studie: Zunehmende Konzentration im deutschen und Schweizer Autohandel
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Zürich (ots)
- Hinweis: Die vollständige Studie kann im pdf-Format unter http://www.presseportal.ch/de/story.htx?firmaid=100001147 kostenlos heruntergeladen werden -
Über 25 Prozent aller selbstständigen Autohändler werden in den kommenden zehn Jahren aus dem Markt ausscheiden. Viele von ihnen werden voraussichtlich von grösseren Autohaus-Gruppen übernommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine gemeinsame Studie von KPMG und der Fachhochschule Gelsenkirchen, bei der rund 110 Inhaber und Geschäftsführer von grösseren Autohandelsunternehmen in Deutschland und der Schweiz befragt wurden.
Ziel war es unter anderem, die Folgen der neu in Kraft getretenen Niederlassungsfreiheit für Autohändler ("location clause") in allen 25 EU-Staaten und die Folgen der Marktliberalisierung im Autohandel in der Schweiz durch die Bekanntmachung der WEKO über die wettbewerbsrechtliche Behandlung von vertikalen Abreden im Kraftfahrzeughandel abzuschätzen. Die Bestimmungen mussten per Anfang des Jahres 2005 umgesetzt werden. Damit ist es den Schweizer Autohändlern nun möglich, ohne Genehmigung des Herstellers der bisherigen Marke weitere Marken zu vertreiben oder den Autoverkauf vom Werkstattgeschäft zu trennen.
Die Händlernetze in Deutschland als auch in der Schweiz sind sehr dicht. Der durchschnittliche Absatz an Neuwagen beträgt in Deutschland rund 180 und in der Schweiz gar bloss 60 Stück pro Betrieb, während in den USA durchschnittlich 727 Neuwagen verkauft werden. So rechnen die befragten Unternehmer mit einer weiter zunehmenden Konzentration des Autohandels in beiden Ländern, wobei die Konzentration im Bereich der Anzahl selbständiger Unternehmer (Händler) stärker eingeschätzt wird als der Rückgang der Zahl der Autohäuser (Standorte). Damit wächst der Druck insbesondere auf die kleinen Autohäuser.
Bei der Vertriebsstruktur wird der Anteil der Vertragshändler ähnlich wie in Deutschland als rückläufig eingeschätzt, während die Niederlassungen der Hersteller sowie das Internet und weitere neue Vertriebskanäle an Bedeutung gewinnen.
Während die deutschen Autohändler von einem starken Marktanteilsverlust bei den freien Werkstätten zugunsten der Ketten und Vertragswerkstätten ohne Neuwagenverkauf ausgehen, wird es gemäss den Einschätzungen der befragten Schweizer Unternehmer beim Werkstatt-Geschäft in der Schweiz zu einer Einbusse von Marktanteilen bei den Ein-Marken-Autohäusern kommen. Davon profitieren werden Markenwerkstätten ohne Neuwagenverkauf und Serviceketten profitieren während der Anteil der freien Werkstätten etwa gleich bleibt.
Giulio De Lucia, Head Corporate Restructuring, KPMG Schweiz: "Die Schweizer Autohändler rechnen trotz Wegfall von Behinderungen des Parallelimports seit Anfang Jahr nur mit einer leichten Zunahme des Marktanteils von Parallelimporten. Der geschätzte Anteil beläuft sich derzeit auf 3.5 Prozent und im Jahr 2015 auf 4 Prozent. An der Frage, inwiefern Parallelimporte eine Konsolidierung des Händlernetzes zur Folge haben, scheinen sich die Geister allerdings zu scheiden."
Genau die Hälfte der Befragten sieht sich unberührt von der aufkommenden Konkurrenz, während die andere Hälfte eine durch Parallelimporte verursachte Konsolidierung des Händlernetzes voraussieht. Beim Werkstatt-Geschäft kommt es zu einer derzeit geschätzten Verlagerung der Marktanteile weg vom Markenautohändler inkl. Garage von 58.4 Prozent auf neu 49 Prozent im 2015 hin zur reinen Markenwerkstatt ohne Neuwagen-Verkauf und zu Werkstattketten.
Ausführlichere Ergebnisse zur Umfrage "Entwicklungen und Erfolgsfaktoren im Automobilvertrieb" sind unter www.kpmg.ch downloadbar.
KPMG International ist ein weltweit führender Verbund von Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaften und beschäftigt rund 104'000 Mitarbeiter in 144 Länder. Die Tätigkeiten von KPMG Schweiz sind in der KPMG Holding (dem Schweizer Mitglied von KPMG International) zusammengefasst. Unter diesem Dach beschäftigt KPMG in der Schweiz rund 1'470 Mitarbeitende an dreizehn Standorten. Im Geschäftsjahr 2005 erzielte KPMG Schweiz einen Umsatz von 367 Millionen Franken, was einem Wachstum von 12.9 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
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