Gesundheitsförderung Schweiz / Promotion Santé Suisse
Gesundheitsförderung Schweiz: Schulen erkennen die Bedeutung von Bewegung und Ernährung
Bern (ots)
Das Bewusstsein für die Themen "Ernährung", "Bewegung" und "Gesundes Körpergewicht" ist an den Schweizer Schulen vorhanden. Rund zwei Drittel von ihnen geben entsprechende Empfehlungen ab. Dies geht aus einer Studie hervor, die von Gesundheitsförderung Schweiz in Auftrag gegeben wurde. Die Untersuchung soll in regelmässigen Abständen wiederholt werden.
Es gibt in der ganzen Schweiz Schulen, die gesunde Pausenverpflegung anbieten und Pausenplätze so umgestalten, dass sich die Kinder darauf austoben können. Doch wie verbreitet das Engagement für gesunde Ernährung und mehr Bewegung in den Schulen tatsächlich ist, liess sich bis heute nicht sagen. Eine systematische Erhebung fehlte. Aus diesem Grund hat Gesundheitsförderung Schweiz beim Institut für Gesundheitskommunikation der Università della Svizzera italiana in Lugano eine grossangelegte Bestandesaufnahme in Auftrag gegeben. Die Resultate liegen nun vor und wurden vergangene Woche den kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren vorgelegt.
Grundlage der Studie "Bewegung und Ernährung an Schweizer Schulen" war die Online-Befragung von rund 1'400 Schulleitungen. Befragt wurden lediglich Schulen mit Schülern innerhalb der obligatorischen Schulzeit. Ziel der Untersuchung war nicht die Bewertung der bestehenden Verhältnisse, sondern eine neutrale Momentaufnahme. Sie soll bei einer nächsten Befragung in vier Jahren als Vergleichsmasstab dienen. So lässt sich verfolgen, wie sich das Bewusstsein für Themen der Gesundheitsförderung an den Schulen verändert.
Gesundheitsförderung Schweiz als Auftraggeberin der Studie ist von den Ergebnissen der Bestandesaufnahme positiv überrascht. "Es freut uns, wie viele Schulleitungen die Bedeutung von gesunder Ernährung und ausreichender Bewegung erkannt haben", sagt der Direktor der Organisation, Thomas Mattig. Übergewicht und Fettleibigkeit werden in der Schweiz immer stärker zu einem gesellschaftlichen Problem. Rund ein Drittel der Schweizerinnen und Schweizer bringen zu viel Gewicht auf die Waage, was zu gesundheitlichen Schäden führen kann. Die Kosten, die daraus für die Gesellschaft erwachsen, liegen in Milliardenhöhe.
Gesundheitsförderung Schweiz will die Voraussetzungen dafür schaffen, dass sich Kinder und Jugendliche auch im Erwachsenenleben gesund zu verhalten und arbeitet dazu mit 20 Kantonen zusammen. "Wir wollen allen Kindern der Schweiz ermöglichen, ein gesundes Körpergewicht zu behalten", erklärt Thomas Mattig, "das wird ihnen später dabei helfen, die vielfältigen mentalen und physischen Herausforderungen des Erwachsenenlebens besser zu meistern."
Die Studie "Bewegung und Ernährung an Schweizer Schulen" zeigt, dass die Bedeutung von Gesundheitsförderung an den Schulen durchaus vorhanden ist. In vier von fünf Schulen, die an der Befragung teilgenommen haben, waren die Themen "Ernährung", "Bewegung" und "gesundes Körpergewicht" zum Beispiel schon einmal Gegenstand einer Lehrerkonferenz. Auch existieren an den befragten Schulen kaum Getränke- oder Snackautomaten. Doch noch bleibt viel zu tun: Nur in jeder fünften Schule wird zum Beispiel ein gemeinsames gesundes Znüni organisiert, und kaum eine Schule bietet Trinkwasserspender an.
Interessant ist die Beobachtung, dass Gesundheitsförderung in der Stadt häufiger ein Thema ist als auf dem Land. Von den städtischen Schulen geben zwei Drittel Handlungsempfehlungen an Lehrerinnen und Lehrer ab; bei den Schulen in der Agglomerationen oder auf dem Land sind es bloss gut die Hälfte. Die Bedeutung der Themen "Ernährung", "Bewegung" und "gesundes Körpergewicht" hängt auch von der Zusammensetzung der Schülerschaft ab. Je höher der Anteil von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund, desto häufiger werden Anliegen der Gesundheitsförderung fest im Schulbetrieb verankert.
Der an sich positiven Entwicklung zum Trotz sind nur vereinzelte Schulen Teil von Netzwerken, in denen Konzepte dazu erarbeitet werden, wie sich Themen "Ernährung", "Bewegung" und "gesundes Körpergewicht" in den Schulalltag integrieren lassen. Lediglich neun Prozent der befragten Schulen sind zum Beispiel Mitglied des Schweizerischen Netzwerks gesundheitsfördernder Schulen (SNGS).
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