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Neuer Studiengang in Jugendstrafrecht soll die Anwendung von Kinderrechten fördern

Sion (ots)

   - Mit dem 'Certificate of Advanced Studies' (CAS) in 
     Jugendstrafrecht entsteht eine neue Qualifikation auf 
     Hochschulniveau
   - Fernkurs in fünf Sprachen zielt vor allem auf Studierende in 
     Entwicklungsländern
   - Studienbeginn : September 2015

Die Stiftung Terre des hommes (Tdh), das Internationale Institut für Kinderrechte (IDE) und das Centre interfacultaire en droits de l'enfant (CIDE) an der Universität Genf haben gemeinsam einen Hochschulabschluss in Jugendstrafrecht ins Leben gerufen. Mit dem 'Certificate of Advanced Studies' (CAS) können Studierende 15 ECTS erwerben (Leistungspunkte im 'European Credit Transfer System'), die zirka 420 Stunden akademischer Arbeit entsprechen. Nach einer zweijährigen Pilotphase, die sich ab dem neuen Studienjahr im Herbst 2015 nach Lateinamerika richtet, wird das Studium ab 2017 weltweit in fünf Sprachen angeboten : Spanisch, Portugiesisch, Französisch, Englisch und Arabisch.

Lanciert wird das Projekt anlässlich des Weltkongresses zum Jugendstrafrecht (http://jj2015.ch/), das bis zum 30. Januar in Genf für Experten aus aller Welt von Terre des hommes und dem Eidgenössischen Departement für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) veranstaltet wird. Der Studiengang soll, wie vom Komitee für Kinderrechte der Vereinigten Nationen empfohlen (Allgemeine Bemerkung N°10 (2007), « eine systematische und anhaltende Ausbildung » für alle darstellen, die sich beruflich mit Jugendstrafrecht befassen : z.B. Polizisten, Richter, Anwälte, Sozialarbeiter, Kinderpsychiater, Lehrer und Vollzugsbeamte.

« Eine Ausbildung - vor allem in Jugendstraft, » sagt Jean Zermatten, Gründer von IDE und bis 2013 Präsident des Komitees für Kinderrechte, « ist der Schlüssel zu veränderten Denkmustern und der Anwendung der Kinderrechte. »

Um die Kosten niedrig zu halten und möglichst viele Studierende vor allem in Entwicklungsländern zu erreichen, wird das Studium online geführt werden. Laut UNESCO ist der universelle Zugang zu Bildung und Wissen eine unabdingbare Voraussetzung für den Frieden, eine nachhaltige, wirtschaftliche Entwicklung und den interkulturellen Austausch.

Der innovative und zugleich ehrgeizige Studiengang ist nach mehreren Jahren der Zusammenarbeit zwischen Tdh und IDE im Feld zustande gekommen. Hinzu kommt der akademische Beitrag der Universität Genf, der vom CIDE unter der Leitung von Professor Philip Jaffré geleistet wurde.

Gestützt wird der Studiengang von mehreren internationalen Allianzen. Experten, Professoren und Praktiker aus aller Welt werden eingeladen, ihr Wissen und Ihre Erfahrungen auszutauschen, um das Schicksal von Tausenden in Kindern zu verbessern, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind. Im Mittelpunkt steht dabei der Ansatz der Wiedergutmachung im Jugendstrafrecht. Dieser ermöglicht die Wiederherstellung des gestörten Gleichgewichts zwischen dem jugendlichen Täter, dem Opfer und der Gesellschaft.

Die Stiftung Terre des hommes (Tdh) ist die grösste private Kinderhilfsorganisation der Schweiz. Tdh ist in über 30 Ländern mit Entwicklungsprojekten vertreten und leistet Nothilfe, wo sie benötigt wird. Jedes Jahr verbessert Tdh das Leben von zirka zwei Millionen Kindern und ihren Angehörigen.

Durch Sensibilisierung und Bildung fördert das Internationale Institut für Kinderrechte (www.childsrights.org) die Anwendung der Kinderrechte. Die Sensibilisierung erfolgt durch Sensibilisierungstage, Veröffentlichungen und andere didaktische Mittel, sowie durch Seminare und Konferenzen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene. Die Bildungsmassnahmen des IDE sind auf Fachleute zugeschnitten, die mit und für Kinder in der Schweiz oder im Ausland arbeiten.

Die Universität Genf hat ein neues Zentrum, das Centre interfacultaire en droits de l'enfant (www.unige.ch/cide), etabliert, um einen akademischen Beitrag auf diesem neuen Gebiet der Menschenrechte zu leisten. Am CIDE wird ein 'Master of advanced studies in Children's Rights' angeboten.

Kontakt:

Für Interviews :
John Orlando, Tdh-Projektleiter und Delegationsleiter in Panama:
john.orlando@tdh.ch, 076 615 30 62.

Jean Zermatten, Gründer und ehemaliger Direktor von IDE:
jean.zermatten@childrights.org, 078 843 54 23

Philip Jaffé, directeur du CIDE de l'Université de Genève:
philip.jaffe@unige.ch, 076 390 08 52

Medienkontakt:
Marc Kempe, Medienbeauftragter:
marc.kempe@tdh.ch, 078 820 79 25

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