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Sperrfrist 1530: Zwischenbericht der "Initiative Luftverkehr für Deutschland": Masterplan soll Ausbau und Wettbewerbsfähigkeit deutscher Flughäfen sichern

Frankfurt am Main (ots)

Sperrfrist: Mittwoch, 20. Oktober 2004, 15.30 Uhr
Einen Masterplan für die zukunftssichere
Entwicklung des Luftverkehrs hat die "Initiative Luftverkehr für
Deutschland" durch den Vorstandsvorsitzenden der Fraport AG, Dr.
Wilhelm Bender, und den Vorsitzenden der Geschäftsführung der
Flughafen München GmbH, Dr. Michael Kerkloh, am Mittwoch in Berlin
Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe übergeben. Der Masterplan ist
ein Instrumentarium zur bedarfsgerechten Planung der
Flughafen-Infrastruktur. Er ist Teil des neuen Zwischenberichtes der
Luftverkehrsinitiative, die von der Deutschen Lufthansa AG, der
Fraport AG, der Flughafen München GmbH und der DFS Deutsche
Flugsicherung GmbH getragen wird und unter der Schirmherrschaft von
Bundesverkehrsminister Stolpe steht.
Grundlage des Masterplans ist eine gesamtdeutsche
Luftverkehrsprognose, die für 2015 ein Passagieraufkommen von 256
Millionen Fluggästen an den deutschen Airports vorhersagt - das
entspricht einer Steigerung von 74 Prozent gegenüber 2003. Die
Nutzung der darin liegenden Chancen setzt nach Überzeugung der in der
Initiative vereinten Luftverkehrspartner einen entschlossenen
Kapazitätsausbau an den deutschen Flughäfen voraus. Der Masterplan
fokussiert sich insbesondere auf die beiden Hubflughäfen Frankfurt
und München sowie die Flughäfen Hamburg, Hannover, Berlin,
Düsseldorf, Köln/Bonn und Stuttgart. Der Anteil dieser acht Flughäfen
am gesamten Passagieraufkommen in Deutschland liegt heute bereits bei
86 Prozent und wird den Prognosen zufolge bis 2015 auf 88 Prozent
ansteigen.
Angesichts der weiter zunehmenden Bedeutung globaler
Airline-Allianzen und der damit verbundenen Konzentration des
Interkontinentalverkehrs auf die grossen Hubflughäfen müssen
insbesondere an den deutschen Luftverkehrsdrehscheiben Frankfurt und
München Engpässe vermieden werden. Nur durch eine frist- und
bedarfsgerechte Kapazitätserweitung an diesen Verteilerknoten kann
sichergestellt werden, dass der Luftverkehrsstandort Deutschland
seine Leistungsfähigkeit im internationalen Wettbewerb wahrt und der
Verkehr nicht zu den benachbarten Drehkreuzen im europäischen Ausland
abwandert. Die Notwendigkeit für weitere Ausbaumassnahmen sehen die
Träger der Luftverkehrsinitiative darüber hinaus vor allem in Berlin
und Düsseldorf als gegeben an.
Andere von den Ländern für notwendig erachtete Ausbaumassnahmen
von Flughäfen werden in dem Masterplan nicht angesprochen. Sie können
aus regionaler Sicht geboten sein, sollten aber stets im Zusammenhang
einer Gesamtstandortpolitik gesehen und somit auch länderübergreifend
unter Einbeziehung des Bundes aufeinander abgestimmt werden.
Ein Verzicht oder Verzug beim Ausbau der Luftverkehrskapazitäten
würde nach Einschätzung der Luftverkehrsinitiative enorme
volkswirtschaftliche Risiken bergen. Dem Masterplan zufolge würde das
gesamtdeutsche Fluggastaufkommen in diesem Fall um bis zu 27
Millionen Passagiere reduziert. Neben den gravierenden Auswirkungen
auf die konjunkturelle Entwicklung hätte ein solcher Aderlass auch
erhebliche Folgen für den Arbeitsmarkt. Bis zu 80.000 Arbeitsplätze,
die durch das Verkehrswachstum an den deutschen Flughäfen direkt oder
indirekt geschaffen bzw. mittelbar induziert werden, könnten ohne die
systematische Weiterentwicklung der Infrastruktur nicht entstehen.
Die katalytischen Beschäftigungseffekte - sie beschreiben die
Entstehung neuer Arbeitsplätze durch Unternehmensansiedlungen in
attraktiver Flughafennähe - sind dabei noch gar nicht berücksichtigt.
Allein für den Flughafen Frankfurt wird durch den Kapazitätsausbau
mit zusätzlich 54.000 Arbeitsplätzen durch katalytische
Beschäftigungseffekte gerechnet.
Die unkoordinierte Schaffung neuer Airportkapazitäten in der
Fläche für sogenannte Low-Cost-Airlines wird von den Trägern der
Luftverkehrsinitiative dagegen einhellig als problematisch erachtet.
Eine Gefährdung des Luftverkehrsstandorts durch
"Konversionsprojekte", bei denen Militärflughäfen unter grossem
Aufwand und meist mit öffentlichen Mitteln für den zivilen
Luftverkehr umgerüstet werden, soll vermieden werden. Flughäfen, die
nur mit dauerhaften Subventionen betrieben werden können, schwächen
sowohl die öffentlichen Haushalte als auch die übrigen -
wirtschaftlich betriebenen - Flughäfen.
Neben dem Masterplan zur Flughafenentwicklung enthält der neue
Zwischenbericht der Luftverkehrsinitiative auch konkrete
Handlungsempfehlungen zur Neuordnung der Flugsicherung im
europäischen Kontext, zu einer verstärkten Interessenvertretung
zugunsten der deutschen Luftverkehrsbranche auf europäischer Ebene -
insbesondere auch im Bereich der Luftsicherheit - sowie zur
Verbesserung wettbewerbsrelevanter rechtlicher und regulatorischer
Rahmenbedingungen. Ausserdem wird im Rahmen einer aktiven
Standortpolitik die Gründung eines "European Center of Aviation
Development" beschlossen, das sich als Forschungsinstitut mit allen
im Wettbewerb relevanten betriebswirtschaftlichen,
luftverkehrspolitischen und strategischen Fragen im
Systemzusammenhang befassen soll. Der Partner auf der
Universitätsseite wird die Technische Universität Darmstadt sein.
Eine Erweiterung des Kreises der Beteiligten wird noch abgestimmt.
Hinweis an die Redaktionen: Den gesamten Masterplan zur
Flughafeninfrastruktur können Sie unter www.initiative-luftverkehr.de
downloaden.
Ansprechpartner für Rückfragen:
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Unternehmenskommunikation
Ulrich Manz / Axel Raab, Tel. +49-(0)6103-707-4111
FMG Flughafen München GmbH
Unternehmenskommunikation
Hans-Joachim Bues /Ingo Anspach, Tel. +49-(0)89-975-41100
Fraport AG
Unternehmenskommunikation 
Pressestelle (UKM-PS), Tel. +49-(0)69-690-70555
Deutsche Lufthansa AG
Konzernkommunikation
Thomas Ellerbeck, Tel. +49+(0)69-696-2999

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