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ezv: "Sicherheit - ein Produkt mit Zukunftschancen"

Bern (ots)

19. Dez 2002 (EZV) Im Arlesheimer Dom sind heute 89
Grenzwachtaspirantinnen und -aspiranten brevetiert worden. Die Feier 
wurde für die künftigen Grenzwächter aus allen drei Sprachgebieten 
gemeinsam durchgeführt. Überschattet war der Anlass vom Mordfall im 
Tessin.
"Unsere Grenzwächter müssen polyvalent sein: Sicherheitsbeamte, 
Polizisten, kompetente Steuereintreiber, aber gleichzeitig auch 
freundliches Aushängeschild, weil sie der erste Kontakt der 
ausländischen Besucher mit unserem Land sind." So umriss 
Oberzolldirektor Rudolf Dietrich in seiner Rede vor den Aspiranten 
das anspruchsvolle Anforderungsprofil von Grenzwächtern. Diesem habe 
man im Ausbildungsjahr versucht Rechnung zu tragen. Er freue sich, 
in diesem Jahr die Aspiranten aller drei Amtssprachen miteinander zu 
brevetieren. Dies zeige die Vielfalt unseres Landes - einen 
Reichtum, den man nicht genug unterstreichen könne.
Gute Voraussetzungen
Die Zukunft des Grenzwachtkorps gebe zurzeit viel zu reden. Der 
Oberzolldirektor stellte klar: "Der Bundesrat verhandelt mit der EU 
über einen Beitritt zum Schengen-Vertrag. Dies würde die Aufhebung 
der Grenzkontrollen in der heutigen Form bedeuten. 
Personenkontrollen dürften nur noch im Grenzraum, nicht mehr an der 
Grenze stattfinden. Gleichzeitig müssten wir aber bei den Reisenden 
noch die Waren kontrollieren, solange die Schweiz nicht Vollmitglied 
der EU ist." Sicher sei, dass sich die internationale Kriminalität 
nur durch internationale Zusammenarbeit bekämpfen lasse. Der 
Anschluss an entsprechende Nachrichtensysteme könne deshalb Vorteile 
bringen, allerdings nur, wenn aufgrund der Informationen auch 
interveniert werde. Dazu brauche es Sicherheitskräfte. "Aus diesem 
Grund setzen wir uns dafür ein, dass der Schweiz auch nach einem 
Schengen-Beitritt ein Sicherheitsorgan im Grenzraum erhalten 
bleibt." Zwar hätten sich die Kantone gegen ein entsprechendes 
Bundesorgan ausgesprochen, für den Bundesrat sei indes noch nichts 
entschieden. Im Gegenteil: Bis im Herbst 2003 wird das Schengen- 
Szenario nochmals gründlich studiert. Das Grenzwachtkorps leistet 
einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit der Schweiz. "Damit", so 
Dietrich, "hat es gute Voraussetzungen, denn Sicherheit ist ein 
Produkt mit Zukunftschancen."
Mit allen Mitteln bekämpfen
Überschattet war die Brevetierungsfeier vom Verbrechen an der 
Ehefrau des Tessiner Grenzwächters Andrea Bertozzi. "Wir müssen 
annehmen, dass die Tat eine Rache war für die korrekte 
Pflichterfüllung. Wir alle sind erschüttert und traurig, und wir 
leiden mit dem betroffenen Kollegen und seiner Familie", sagte 
Rudolf Dietrich in Arlesheim.
Das Verbrechen sei auch ein Angriff auf Staat und Gesellschaft, den 
wir nicht hinnehmen dürften. Dietrich: "Wir müssen uns fragen, was 
wir noch mehr für die Sicherheit unseres Personals und seiner 
Angehörigen tun können. Entsprechende Abklärungen sind im Gang."
Auskünfte: Hanspeter Wüthrich, Chef Grenzwachtkorps, Zentrales 
Kommando GWK, Oberzolldirektion, Telefon 031 / 322 65 35.
Eidgenössische Zollverwaltung EZV
Oberzolldirektion
Monbijoustrasse 40
CH-3003 Bern
http://www.zoll.admin.ch

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