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Das Haus Konstruktiv wurde Museum des Monats Mai - Dank Gianni Colombo und seinen Ambienti

Zürich (ots)

Mit der Ausstellung «Ambienti» im Haus Konstruktiv
wird die erste umfassende Retrospektive des Mailänder Künstlers 
Gianni Colombo (1937 - 1993) in einem Schweizer Museum präsentiert. 
Der Verein Zürcher Museen (VZM) würdigt diese kunstgeschichtliche 
Aufarbeitung und erkor das Haus Konstruktiv zum Museum des Monats 
Mai.Beim Eintritt ins Erdgeschoss des Haus Konstruktiv wird der 
Besucher gleich eingeladen, die raumübergreifende und Schwindel 
erregende Installation "Bariestesia" (1975/2008) zu begehen, die nach
den Originalskizzen Colombos in Kooperation mit der Neuen Galerie des
Landesmuseum Joanneum in Graz für diese Ausstellung realisiert wurde.
Das Publikum durchschreitet einen Durchgang mit Treppenstufen 
unterschiedlicher Höhe. Indem Colombo in seiner Arbeit die gängigen 
Prinzipien des Gleichgewichts und der Statik bewusst missachtet, 
gerät die Begehung zu einem einzigartigen körperlichen und visuellen 
Erlebnis.
Für die Besuchenden ist der künstlerische Weg Colombos von Objekt 
zu Objekt, von Installation zu Installation nachvollziehbar: die 
Entwicklung von monochromen Reliefs über kinetische Objekte bis hin 
zu Lichtexperimenten und begehbaren Raumkunstwerken. Sie erfahren die
konsequente Ausweitung der kinetischen Darstellung von Bewegung auf 
Räume und den Einbezug von Licht zur Sichtbarmachung von 
architektonischen Veränderungen. Bereits in seinen frühen Werken seit
Ende der 1950er Jahre durfte das Publikum verschiedene Veränderungen 
an seinen Objekten mit der Hand vornehmen. Auf diese Weise wurden die
Besucherinnen und Besucher selbst zu einem schöpferischen Teil des 
Kunsterlebnisses, was sich in seinen späteren Ambienti seit den 
1970er Jahren noch stärker in den Raum ausdehnte. Wer sich Colombos 
Arbeiten aussetzt, erfährt, wie auch leichte Veränderungen ganze 
Sphären in Bewegung setzen und ein neues Raumgefühl schaffen. 
Verblüffend ist dabei das Verhältnis von Materialaufwand und Wirkung.
Mit gekonnt spärlichem Einsatz einfacher Werkstoffe und minimalen 
energetischen Interventionen erzielt Colombo Effekte, die unserem 
herkömmlichen räumlichen und visuellen Empfindungen ein Schnippchen 
schlagen.Gianni Colombos durch und durch poetischen Werke sind von 
spielerischer Leichtigkeit, beruhen auf scharfsinnige Kompositionen 
und bieten zugleich eine intensive sinnliche Erfahrung. Kein Wunder, 
dass Colombo zu den europäischen Schrittmachern der internationalen 
Op Art-Bewegung der 1960er Jahre zählt. Die Ausstellung dauert bis 2.
August 2009.
Im vierten Stock begegnen die MuseumsbesucherInnen schliesslich 
der Welt von Tino Sehgal (*1976), dem Preisträger des Zurich Art 
Prize 2008 (bis zum 31. Mai 2009).

Kontakt:

Dominique Landolt
Haus Konstruktiv
Tel.: +41/44/217'70'84

Yves Schumacher
Verein Zürcher Museen
Tel.: +41/44/991'14'14

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