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Zwei Milliarden Autos belasten in 2050 das globale Klima

München / Zug (ots)

Daniel Goeudevert, früherer VW-Vorstand, fordert ein konsequentes
   Umdenken und neue Antriebskonzepte / Kontroverse
   Experten-Diskussion auf dem internationalen „Zukunftspodium
   Automobil" in Luzern
„Mobilität wird künftig einen höheren Preis haben. Sie nachhaltig
zu gewährleisten erfordert dringenden Handlungsbedarf". Dies ist eine
der Kernaussagen einer spannenden Diskussionsrunde von Experten, die
auf dem internationalen »Zukunftspodium Automobil« in Luzern Thesen
künftiger Mobilität kontrovers diskutierten. Im Mittelpunkt der
Diskussion standen aktuelle Themen wie Klimawandel, Ölreserven sowie
notwendige neue Denkansätze zum Thema Auto und Mobilität in der
Automobilindustrie und in der Gesellschaft. Die Diskussion kann als
TV-Aufzeichnung im Internet unter www.zukunftspodium.com angesehen
werden.
Nach Prognosen von British Petroleum werde der weltweite
Fahrzeugbestand von heute rund 800 Millionen Autos bis zum Jahr 2050
auf rund 2 Milliarden Fahrzeuge steigen. Noch vor gut 40 Jahren
betrug der globale Fahrzeugbestand erst 60 Millionen Autos. Zugleich
werde  die weltweite Energienachfrage bis zum Jahr 2030 um 60 Prozent
zunehmen. Nach wie vor werde Erdöl dabei den größten Teil des
globalen Energiebedarfs decken.
„Erdöl wird es auch in diesem Jahrhundert zur Genüge geben", sagte
Marcel Krämer, Generaldirektor von Britisch Petroleum (BP) Schweiz
und bei der europäischen Organisation der Erdölindustrie EUROPIA
demnächst als Executive Officer für den Bereich Government Affairs
and External Affairs in Brüssel zuständig. Auf dem Zukunftspodium
Automobil ließ Krämer jedoch offen, welchen Preis Öl eines Tages
haben wird.
Die Herausforderungen an Industrie, Politik und Gesellschaft sind 
gewaltig. Denn für die globale Erwärmung in diesem Jahrhundert
bedeutet der vermehrte CO2-Ausstoß laut Krämer einen prognostizierten
Anstieg um bis zu fünf Grad Celsius und mehr.
Tragfähige Antworten auf die vielen brennenden Fragen
„Wir dürfen dem nicht tatenlos zusehen", appellierte Krämer vor
Vertretern der internationalen Industrie- und Finanzwirtschaft.
Referenten und Teilnehmer der spannenden und kontroversen
Podiumsdiskussion waren neben Krämer auch der frühere
Automobilmanager und Querdenker Daniel Goeudevert, sowie Ivo
Menzinger, Chef des Bereiches Sustainability & Emerging Risk
Management von der Schweizer Rückversicherung Swiss Re und der
Vorsitzende das Berliner Instituts für Mobilitätsforschung ifmo der
BMW Group, Detlef Frank.
Um auch in 20 oder 40 Jahren noch mobil zu bleiben, „müssen wir
die Weichen heute stellen", betonte Peter E. Braun,
Verwaltungsratspräsident der Schweizer iQ Power AG und Initiator des
neuen Podiums. „Wir brauchen tragfähige Antworten auf die vielen
brennenden Fragen", sagte Braun. Das Zukunftspodium Automobil sei
eine geeignete Plattform, „um Themen von gesellschaftspolitischer
Relevanz und Verantwortung im Zusammenhang mit Automobil und
Mobilität auf neutralem Boden zu diskutieren und Denkanstöße sowie
ein Bewusstsein für die Herausforderungen der Zukunft in die
Öffentlichkeit zu tragen".
Die drohenden Umweltkatastrophen als Folge der zunehmenden
globalen Erwärmung und steigenden CO2-Emission, „können wir uns
derzeit nicht einmal ausmalen", warnte Krämer. Der Hurrikan Katrina
habe lediglich „einen ersten Vorgeschmack geliefert". Um den globalen
Temperaturanstieg auf 2 Grad Celsius zu begrenzen, dürfe es im Jahr
2050 nur ebenso viel an schädlichen CO2-Emissionen geben wie bereits
heute.
Goeudevert: Handeln nur durch Spenden ersetzen
Für den Branchenkritiker Daniel Goeudevert und ehemaligen
Automobilmanager bei Citroën und Renault sowie früheren Vorstand bei
Ford und Volkswagen sei eine Entschärfung des sich zuspitzenden
ökologischen Problems neben der Politik auch Aufgabe und
Verantwortung der Automobilindustrie. Das Antriebssystem für das Auto
sowie eine drastische Verringerung der CO2-Emission werden hierbei
entscheidend sein. Derzeit sehe Goeudevert bei immer mehr PS und
steigendem Fahrzeuggewicht jedoch nur Halbherzigkeit. Die Branche sei
eingeklemmt zwischen Absatzproblemen, Kostendruck, hohen
Treibstoffpreisen und wachsendem Klimaproblem.
Solange die Klimaänderung nicht durch eine Katastrophe auch in
Europa spürbar werde, „werden wir notwendiges Handeln weiterhin nur
durch Geldspenden für die Opfer ersetzen" mahnte Goeudevert. Zwar
besitze die Industrie die Fähigkeit, neue Konzepte auch wirkungsvoll
umzusetzen, doch vermisse er „den tatsächlichen Willen". Nicht ohne
Lob zugleich: „In Europa haben wir die mit Abstand besten
Automobilingenieure. Wenn es gelingt, diese Engineering-Fähigkeit in
zukunftsorientierte und dem Markt gerechte Produkte umzusetzen, dann
sind wir wieder die Weltmeister".
Doch gibt es auch Erfolge. Lief bisher der Ausstoß von
CO2-Emissionen mit der steigenden Kilometerfahrleistung des Verkehrs
synchron, sei es erstmals gelungen, diese Abhängigkeit zu entkoppeln
und den Anstieg der CO2-Emission zu dämpfen. „Die Kurven
Kilometerleistung und CO2-Emission driften langsam auseinander",
verdeutlichte Detlef Frank, Vorsitzender des Berliner Instituts für
Mobilitätsforschung ifmo, einen neuerlichen Trend zu weniger hohem
Ausstoß von Treibhausgasen. Dies sei „ein Schritt in die richtige
Richtung", so Frank.
Alternative Kraftstoffe als Übergang vom Erdöl zum Wasserstoff
Trotz aller Anstrengungen der Autoindustrie, den Schadstoffgehalt der
Abgase durch Katalysatoren und optimierte Motoren zu verringern und
den spezifischen Verbrauch weiter zu senken, komme die Industrie
nicht umhin, vollkommen neue Lösungen zu entwickeln, um eine
ökologische und kreislaufgeführte, nachhaltige Mobilität zu erzielen.
Wasserstoff als Treibstoff der Zukunft gelte hierbei langfristig als
der attraktivste Weg. Die Technik dazu sei vorhanden, doch werde der
Aufbau entsprechender Infrastrukturen viele Jahrzehnte dauern.
Konsens bestand darin, dass es verstärkt Alternativen zum Erdöl geben
werde, um den langen Weg bis ins Wasserstoffzeitalter zu überbrücken.
Treibstoffe aus Biomasse würden hierbei schon heute ein hohes
Potenzial bieten, das sich auch kurzfristig realisieren ließe. Eines
jedoch sei heute schon sicher, sagte Frank: „Mobilität fordert
künftig einen höheren Preis".
HINWEIS:
   Referate, Diskussion und Interviews können im Internet als
TV-Aufzeichnung unter www.zukunftspodium.com angesehen werden.
Fotos unter: www.iqpower.com/index.php?pid=5,3 oder unter www.iqpower
/ Presse / Presse-Bilder.
Pressekontakt:

Kontakt:

Peter E. Braun - Verwaltungsratspräsident iQ Power AG, Zug (CH)
Telefon: +41 - 41 - 7666-900
peter.braun@iqpower.com

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